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Unsere Welt — gefährdet oder unzerstörbar?

Aus der April 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie Erscheint Uns doch die Natur in gewissen Momenten so wunderbar und einzigartig! Da ist zum Beispiel unser kleiner Teich im Garten neben unserer Terrasse. Er enthält Seerosen und zwei Sorten Wassergräser sowie zahlreiche Wasserschnecken. Bis zum Waldrand geht es von uns aus etwa 500 Meter über Wiesen den Hang hinauf. An einem Abend im Sommer können wir vielleicht einen Frosch, versteckt hinter den Seerosenblättern, aus dem Teich heraus quaken hören, und einige Wochen darauf wimmelt es dann im Wasser von Kaulquappen. Unsere Umwelt ist, sofern wir dafür offene Augen haben, reich an solchen herzerfrischenden Beispielen.

Solchen idyllischen Freuden gegenüber erscheinen in der Presse die beängstigenden Berichte über das sich ständig vergrößernde und immer bedrohlichere Ozonloch oder über das fortgesetzte Verschwinden von Pflanzen- und Tierarten von der Erde durch unbedachtes und rücksichtsloses Walten. Ist die Lage also hoffnungslos?

Die meisten Menschen sehen sich wohl zu diesem Schluß veranlaßt, und dies zwingt viele, über die Konsequenzen ihres Verhaltens ernster nachzudenken als in den vorangegangenen Jahrzehnten. Manche Zeitgenossen werden sich bei diesen Überlegungen auch daran erinnern, daß die Bibel von einem Schöpfer spricht, der alles Bestehende geschaffen hat, der es gut gemacht hat und der nur das Beste für den Menschen als Sein Ebenbild will. So lesen wir am Ende des ersten Kapitels der Genesis: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ 1. Mose 1:31.

Die Gottesschöpfung ist geistig, wie beispielsweise im Johannesevangelium an verschiedenen Stellen klargemacht wird, und die Christliche Wissenschaft zeigt uns, wie wir die Geistigkeit der Schöpfung beweisen können. Sie macht deutlich, daß die Schöpfung Gottes nicht materiell, nicht voller Mängel und dem Verfall ausgeliefert ist. Das, was die Menschheit gegenwärtig erlebt, ist das Ergebnis einer falschen, rein materialistischen Betrachtungsweise der Welt. Das egoistische Denken hat zu Rücksichts- und Ehrfurchtslosigkeit, zu Ausbeutung, ja Ausrottung verführt.

Die Bibel spricht jedoch von Gottes tiefer Liebe zu Seiner Schöpfung, und wenn wir danach streben, in unserem Leben solche Liebe zum Ausdruck zu bringen, wird uns das zu einer neuen, höheren Hoffnung und zu einem konstruktiveren Verhalten führen. Daß offenbar verloren geglaubte Fähigkeiten und Zustände wiederhergestellt werden können, hat Christus Jesus eindrücklich durch die vielen in den Evangelien überlieferten Heilungen demonstriert. So hat er eine jahrzehntelang verkrümmte Frau gerade und aufrecht und Aussätzige rein gemacht, den Tauben hat er das Gehör und den Blinden die Sehfähigkeit wiedergegeben; ja er rief sogar Tote wieder ins Leben zurück. Als Christus Jesus den kranken Mann am Teich Betesda heilte, verband er mit diesem eindrucksvollen Zeichen des liebevollen, göttlichen Wirkens eine wesentliche Ermahnung: „Sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre.“ Joh 5:14.

Sündigen heißt, sich gesondert von den Gesetzen Gottes, also lieblos, gedankenlos, verletzend, hartherzig und zerstörerisch zu verhalten. Gier und Ausbeutung — die Ursache vieler Umweltprobleme — sind Sünde. Den Forderungen Jesu gemäß zu leben bedeutet dagegen ganz gewiß, zu lieben und rücksichtsvoll, geduldig und mitfühlend zu sein. Es verlangt von uns, daß wir unsere Mitmenschen lieben und erkennen, daß Sünde nicht wirklich die Motive oder Handlungen eines Menschen bestimmen kann. Die Erkenntnis, daß Gott Seinen Menschen liebevoll regiert, hilft, die Anziehungskraft egoistischen Verhaltens zu mindern — besonders dann, wenn wir darum beten, diese Liebe selbst besser zum Ausdruck zu bringen. Eine solch hegende Einstellung läßt sich ohne große Mühe auch auf die Tiere und Pflanzen, ja auf die ganze Schöpfung anwenden. Wir können uns immer bewußter werden, daß nicht nur der Mensch, sondern ebenso die Natur nicht materiell und dem Verfall ausgeliefert, sondern rein geistig und unvergänglich ist. Dies entspricht dem ewigen, göttlichen Gesetz.

Die Bibel drückt den Gedanken klar aus, daß die Natur unerschöpflich ist, da Gott die unendliche und immerzu sich erneuernde Quelle des Lebens ist. So heißt es an einer Stelle: „Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. ... Was geschieht, das ist schon längst gewesen, und was sein wird, ist auch schon längst gewesen; und Gott holt wieder hervor, was vergangen ist.“ Pred 3:14, 15. Ist dies nicht die rettende Botschaft für die Menschheit? Mrs. Eddy schließt in Wissenschaft und Gesundheit wie folgt an diesen Gedanken an: „Das unendliche Gemüt erschafft und regiert alles, vom mentalen Molekül bis zur Unendlichkeit. Dieses göttliche Prinzip aller Dinge bringt durch Gottes ganze Schöpfung hindurch Wissenschaft und Kunst sowie die Unsterblichkeit des Menschen und des Universums zum Ausdruck. Die Schöpfung erscheint immerdar, und der Natur ihrer unerschöpflichen Quelle nach muß sie immerdar weiter erscheinen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 507.

Wir können uns in unseren Gebeten der unerschöpflichen göttlichen Quelle in völligem Vertrauen und mit der ganzen Hingabe des Herzens zuwenden. Dann wird es uns zur unerschütterlichen Gewißheit und zum sicheren Trost werden, daß entgegen den schlimmen Prophezeiungen der heutigen Zeit unsere Umwelt, ja die ganze Schöpfung, unzerstörbar in Gott verankert ist. Wir werden verstehen, daß die schlimmen Zustandsbeschreibungen der Welt nicht die Wirklichkeit wiedergeben. Und wir werden klarer erkennen, wie wir unser Denken und Verhalten so ändern können, daß unsere menschliche Umgebung bewahrt, gereinigt und wiederhergestellt wird. In Wissenschaft und Gesundheit wird das so erklärt: „Wir müssen verstehen lernen, daß das Böse die schreckliche Täuschung und Unwirklichkeit des Daseins ist.“ Ebd., S. 207. Durch inspiriertes Gebet werden wir die gegenwärtige Wirklichkeit des Guten beweisen können — nicht nur für uns selbst, sondern für jeden Menschen.

Lassen wir das Wissen um die Allmacht und Allgegenwart unseres liebenden Vater-Mutter Gottes in uns groß und beherrschend werden! Wenn dies geschieht, werden wir erkennen, daß Gottes Liebe zu Seiner gesamten Schöpfung uns Menschen so gewiß einschließt wie die Tiere und Pflanzen und das ganze Universum. Dadurch werden sich unsere Wertschätzung der Natur und unsere Freude daran vertiefen. Ein solches Verständnis ihrer wahren Geistigkeit wirkt bewahrend und schützend, und dies bringt der ganzen Welt Gewinn.

Der Herr ist König; des freue sich das Erdreich
und seien fröhlich die Inseln, soviel ihrer sind.
Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit,
und seine Herrlichkeit sehen alle Völker.

Psalm 97: 1, 6

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