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Wende dich an Gott!

Aus der Juli 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In Tims Leben spielten seine Freunde eine wichtige Rolle. Wenn sie Sport treiben oder ein Spiel spielen wollten, war er immer gleich mit von der Partie.

Aber als Tim in der vierten Klasse war, fing Ron, ein älterer Junge, an, Streit mit ihm zu suchen. Es hatte zwar schon immer Hänseleien und Balgereien unter den Jungen gegeben — aber in letzter Zeit ging Ron zu weit. Er war grob und benahm sich gar nicht wie ein Freund.

Eines Tages rief Tim nach der Schule ganz verzweifelt zu Hause an: „Mutti, bitte komm mich mit dem Auto abholen. Ich bin in Patricks Garage.“

„Warum soll ich dich abholen?“ fragte die Mutter. „Patrick wohnt doch bloß ein paar Häuser weiter. Kannst zu nicht zu Fuß nach Hause kommen?“

„Das geht jetzt nicht“, sagte Tim, „bitte komm und hol mich!“

Die Mutter fuhr sofort los. Als sie ankam, wartete Brian, Tims Bruder, schon vor der geschlossenen Garagentür auf sie. Tim kam aus der Garage, und die beiden Jungen stiegen ins Auto. Tim war sehr still und wollte nicht reden, aber Brian war mit ihm zusammen gewesen und erzählte Mutti, was passiert war.

„Ron hat Tim auf dem Heimweg dauernd geärgert. Er wollte sich mit Tim prügeln, und da ist Tim in Patricks Garage gelaufen, um von ihm auszureißen“, sagte Brian. „Ron will sich mit allen Jungen in der Umgebung prügeln, um zu beweisen, daß er stärker ist als alle anderen.“

Tim erklärte seiner Mutter, er wollte sich nicht prügeln, aber sich auch nicht verhauen lassen. Und er wollte die Sache mit Ron allein ausmachen. Als Ron jedoch ein paar Tage später wieder hinter Tim herrannte und sich mit ihm prügeln wollte, war klar, daß dringend etwas geschehen mußte.

Tim und seine Mutter wandten sich im Gebet an Gott. Tim hatte in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule gelernt, wie man betet. Beten heißt, daß man ganz still ist, die Furcht und andere ungute Gedanken zum Schweigen bringt, auf Gottes gute Gedanken lauscht und dann den göttlichen Gedanken gehorcht.

In der Sonntagsschule hatte er auch gelernt, daß Gott Liebe und der wahre Vater-Mutter Gott aller ist und daß wir Seine Kinder sind. Tim verstand das so, daß auch Ron als Gottes Kind nur gut und liebevoll sein konnte. Es war nicht Rons wahres Wesen, wenn er andere schikanierte.

Mutti erinnerte Tim an die Geschichte von David und Goliat in der Bibel. Siehe 1. Sam 17:1–50. Sie sprachen über Davids Mut und wie er auf Gott vertraute, obwohl alle Israeliten, die den riesigen Mann sahen, vor ihm flohen und sich sehr fürchteten. Als David hörte, wie Goliat die Männer zum Kampf herausforderte, fragte er, wer dieser Mann sei, „der das Heer des lebendigen Gottes verhöhnt“. Und dann sagte David zu Saul, dem König von Israel: „Dein Knecht wird hingehen und mit diesem Philister kämpfen.“ Als David sich zum Kampf aufmachte, rief er Goliat zu: „Diese ganze Gemeinde [soll] innewerde[n], daß der Herr nicht durch Schwert oder Spieß hilft; denn der Krieg ist des Herrn.“

„Glaubst du, der junge David hatte Angst, sich darauf zu verlassen, daß Gott ihm helfen würde, Goliat zu besiegen?“ fragte Mutti.

Tim überlegte einen Moment. „Nein“, sagte er. Dann dachte er darüber nach, daß Davids Kampf mit Goliat Gottes Krieg war. Das war für Tim ein ganz neuer Gedanke. Könnte also nicht auch er — wie David — die ganze Sache Gott überlassen?

Plötzlich war ihm wieder froh zumute. Die Furcht, die noch vor einem Augenblick so wirklich schien, fiel einfach von ihm ab. Er wußte, er würde tun, was Gott von ihm verlangte, und Ron würde das auch tun.

Als Tim am nächsten Tag von der Schule nach Hause ging, kam Ron wieder hinter ihm hergelaufen. Aber diesmal rannte Tim nicht weg. Er ging ruhig weiter und betete im stillen: „Lieber Gott, wenn Du willst, daß ich mich prügele, dann mach’ ich das. Aber wenn Du es nicht willst, dann lasse ich es.“

Aber als Ron Tim eingeholt hatte, fing er keineswegs eine Prügelei an, sondern gab ihm einen Kaugummi. Und dann gingen die beiden zusammen nach Hause, schwatzten und machten Witze, wie Freunde es tun. Nie wieder wurde Ron grob Tim gegenüber.

Tim lernte, daß er der Furcht nicht nachzugeben oder zu versuchen brauchte, alles allein zu regeln. Er konnte sich überall und jederzeit an Gott wenden und darauf vertrauen, daß Liebe jeden richtig lenkt.

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