Hohe Arbeitslosigkeit, Firmenzusammenbrüche, Sorge um die Versorgung mit Aufträgen. Der Moderator der Radiosendungen des Christian Science Herold,
, sprach vor einiger Zeit mit aus Eberbach über diese Themen. Dieses Gespräch ist über Kurzwelle ausgestrahlt worden und Sie lesen hier einen Auszug.Frau Ginthum-Frenzel berichtet aus ihrer Zeit als Geschäftsinhaberin einer Firma, in der sie sich vor große Herausforderungen gestellt sah. Durch inniges Gebet und rückhaltloses Vertrauen gewann sie geistige Einsichten, durch die ein großes Gefühl von Furcht und Verantwortung von ihr abfiel. Sie bekam die Sicherheit und Ruhe, dass sie auf eine Lösung durch die göttliche Liebe vertrauen konnte.
Frau Ginthum-Frenzel ist heute eingetragene Christian Science Praktikerin.
Nach dem Tod meines Mannes war ich gezwungen unser Geschäft weiterzuführen. Wir verarbeiten aus eigenen Sandsteinbrüchen Bottiche für die mit Säure arbeitende Montanindustrie. Obwohl wir unsere Stammkunden hatten, kam eine Zeit, wo die Aufträge sehr zögerlich eingingen, und auf die Dauer wurden sie weniger und weniger. Ich stand vor der Frage: Wie lange kann ich auf Vorrat arbeiten lassen, ohne unsere Facharbeiter und andere mehr zu entlassen? In dieser Zeit wurde ich zur christlich-wissenschaftlichen Schülerversammlung eingeladen und mein Denken wurde so erhoben, dass ich mit neuem Mut an meine Arbeit zurückkehren konnte.
Können Sie hier ein bisschen mehr erzählen, wie Sie Mut bekommen haben, was Ihnen Mut gemacht hat?
Ich sah, dass die Versorgung geistig ist. Dass die Versorgung nicht materiell ist, sondern dass alle Versorgung geistig ist, aus geistigen Ideen entspringt. Und diese geistigen Ideen, die wir von Gott und wir müssen sie realisieren. Wir müssen das durch Gebet dann sozusagen in unserem Bewusstsein durchleuchten. Und dann kommen die Ideen, die praktischen Ideen, die uns das geben, was wir täglich brauchen. Das habe ich besonders erlebt in dieser Zeit.
Es geht noch weiter. In dieser Nacht, bevor ich abreiste, betete ich die ganze Nacht um eine Antwort, ein Zeichen von unserem Vater-Mutter Gott zu bekommen, dass Er in meiner Not sprechen würde. Ich war sehr in Not. Ich hatte achtzig Leute und ich brauchte ja das viele Geld dann zum Auszahlen für die Löhne. Wenn keine Produktion da ist, wenn man keine Aufträge hat, dann geht das nicht lange — vielleicht ein halbes Jahr. Aber so viel Substanz hat man nicht. Dann ist die Substanz aufgebraucht. Und da war ich in großer Not.
Also, Sie haben dann die Nacht durch gebetet.
Ja, ich habe die Nacht durch gebetet, um eine Antwort, ein Zeichen von Gott zu bekommen, dass Er in meiner Not sprechen würde. Und dann kam die Antwort aus unserem alten Liederbuch, Lied Nr. 241. Und die Ideen kamen überwältigend. Es heißt da:
Des Segens Strom
fließt fort und fort,
Die Fesseln fallen
hier und dort,
Der Müde ruht
von seinem Lauf,
und aller Mangel
höret auf.Liederbuch der Christlichen Wissenschaft von 1924.
Das war die Antwort, die Verheißung. Und ich nahm sie als Gottes Botschaft, gläubig und voller Dankbarkeit, an. Seit dieser Zeit waren wir reichlich versorgt mit Aufträgen, mit allem, was zur Fortführung des Geschäfts nötig war. Ich lernte mehr und mehr verstehen, dass Versorgung geistig ist, dass sie aus geistigen Ideen besteht. Mrs. Eddy sagt: „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht.”Vermischte Schriften, S. 307.
Können Sie noch mehr darüber sagen, was da in dieser Nacht und vor allem durch dieses Lied dann auch von Ihnen abgefallen ist.
Ich war mir so bewusst, dass ich in der Gegenwart Gottes bin und dass ich jetzt die Antwort bekommen würde, weil ich ja in einer großen Not war. Und ich war so überzeugt, dass Gott zu mir das sprechen würde, an das ich mich halten und worauf ich bauen konnte. Und dann kam: „Des Segens Strom fließt fort und fort. Die Fesseln [der Begrenzungen, des Mangels] fallen ...” Es war ganz wunderbar für mich und dann habe ich das immer wieder gesagt und immer wieder gesagt, bis zum frühen Morgen, und ich war glücklich und ich war froh. Es hat sich dann nicht gleich etwas gezeigt. Aber nach zwei Wochen kamen einige Herren von einem großen Werk, das wir früher auch schon beliefert hatten, und haben uns Aufträge gegeben auf Jahre hinaus, so dass ich keine Sorge mehr hatte um Aufträge.
Das muss ein schönes Bewusstsein gewesen sein für Sie. Die Verantwortung ist da wohl von Ihnen weggefallen.
Alles, ja. Die Fesseln der Annahme, der Begrenzung ...
Können Sie ein bisschen erzählen, was für Sie auch diese beiden ökonomischen Begriffe Angebot und Nachfrage bedeuten?
Ja, ohne Angebot gibt’s ja keine Nachfrage. Und wenn ein Angebot kommt, dann nehme ich das Angebot von Gott. Und immer wenn ich es von Gott bekommen habe, dann habe ich richtige Antwort geben können. Angebot und Nachfrage decken sich. Angebot und Nachfrage beruhen auf dem göttlichen Gesetz, sind gesetzmäßig und deshalb kann man ganz genau vertrauen. Wo eine Nachfrage ist, ist ein Angebot, wo ein Angebot, eine Nachfrage. Das beruht alles auf dem göttlichen Gesetz. Und ich habe in meinem Geschäft hauptsächlich mit dem göttlichen Gesetz gearbeitet. Es ist alles gesetzmäßig. Und Prinzip kontrollierte mein Geschäft. Prinzip erleuchtet mein Denken und gibt mir die Ideen, die ich brauche für den heutigen Tag. Ich habe jeden Morgen schon gebetet, bevor ich um fünf Uhr ins Geschäft ging. Und wir haben viele Leute gehabt und da waren immer sehr viele Probleme. Aber ich habe es nur mit der Wissenschaft gemacht, nur mit Gott, mit Prinzip. Das allgegenwärtige kontrollierende Prinzip war für mich das A und das O.
Und das hört ja nie auf, wie Sie in dem Lied gerade gesagt haben.
Es hört nie auf. Der Segenstrom fließt ohne Unterbrechung. Daran denke ich auch, wenn ich für die Kirche arbeite. Alle sind gesegnet, alle sind die Gesegneten des Herrn, der Segenstrom hört nie auf und erreicht das Bewusstsein der Menschen.
Herausgeber: Die Christian Science Verlagsgesellschaft
One Norway Street, Boston, MA 02115, USA
Nachdruck nur mit Genehmigung ©1997