Vor ein paar Jahren rief mein Mann mich an, um mir mitzuteilen, dass unser Sohn verletzt worden war. Er hatte geholfen ein Klavier umzustellen, dabei war das Instrument umgekippt und auf seinem Fuß gelandet.
Unser Sohn ist Sonntagsschüler und wollte sich wegen Heilung auf die Christliche Wissenschaft verlassen. Wir riefen eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an, die uns durch Gebet half. An jenem Abend beteten wir gemeinsam und hielten an der Wahrheit seiner Untrennbarkeit von Gott fest, der nur gut ist. Am nächsten Morgen war der Fuß angeschwollen und schmerzhaft und mein Mann war sehr besorgt. Da er kein Christlicher Wissenschafter ist, erklärten wir uns bereit, für das Kind beim Arzt meines Mannes einen Termin zu vereinbaren.
Die Röntgenaufnahmen zeigten einen einfachen Bruch, das heißt, die Haut war unversehrt, aber in den Zehen waren Knochen gebrochen. Der Arzt bemerkte, dass die Verletzung ziemlich ernst sei, und meldete uns bei einem Fußspezialisten an; dieser Arzt empfahl bei unserem ersten Besuch dringend eine Operation.
Es war kurz vorm Danksagungsfest und wir erwarteten Verwandte zu Besuch. Ich sollte den Danksagungsgottesdienst als Erste Leserin für unsere Zweigkirche leiten. Dass der Junge dabei von der Familie getrennt und nicht an den Festlichkeiten beteiligt sein sollte, schien uns nicht das Richtige.
Wir verstärkten unsere gemeinsamen Anstrengungen im Gebet und mein Mann gab sein Einverständnis dazu. Die Ausüberin half uns, standhaft und mit geistigem Verständnis daran festzuhalten, dass die göttliche Ordnung intakt war und dass Gottes Ideen immer im rechten Verhältnis zueinander stehen.
Unsere Gebete wirkten beruhigend. Furcht wurde überwunden, als die Ausüberin mir versicherte, dass die Reinheit des Jungen, seine Unschuld, Freude, Integrität, Freundlichkeit und Intelligenz — all seine geistigen Eigenschaften — nie beschädigt worden waren, sondern unversehrt sind. Am hilfreichsten war die Zusicherung, dass ich dem Bild eines verletzten Sterblichen meine Zustimmung verweigern konnte. Der Mensch ist immer geistig.
Bei der nächsten Untersuchung zeigten die Röntgenaufnahmen, dass die Knochen immer noch gebrochen waren, aber eine Besserung war eingetreten. Der Arzt empfahl keine Operation mehr. Ich erinnere mich an seine Worte: „Machen wir doch einfach weiter wie bisher.“ Er hatte nichts anderes getan, als den Fuß untersucht; ich hatte nichts anderes getan, als mein Denken über meinen Sohn umwandeln zu lassen, so dass Verletzung eindeutig kein Teil von ihm war.
In ruhigem Vertrauen auf Gottes Allmacht und Allgegenwart beteten wir weiter. Vergnügt, wenn auch humpelnd, konnte unser Sohn in jenem Jahr mit seiner Großmutter in den Dankgottesdienst gehen. Und die Heilung ging weiter, ebenso wie unsere Gebete.
Am hilfreichsten war die Zusicherung, dass ich dem Bild eines verletzten Sterblichen meine Zustimmung verweigern konnte. Der Mensch ist immer geistig.
Als der Spezialist einige Zeit darauf den Fuß noch einmal untersuchte, bemerkte er, es sehe so aus, als seien die Knochen nie gebrochen gewesen. Er bewunderte auch die Beweglichkeit der Zehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte unser Sohn alle normalen Aktivitäten wieder aufgenommen. In den Jahren darauf spielte er Fußball, Basketball und Baseball ohne irgendwelche Anzeichen einer Verletzung oder Behinderung. Mein Herz singt noch immer voller Dankbarkeit zu Gott für die wunderbare Heilung, die uns bewies: „Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens” (Hebr 4:12).
Port Angeles, Washington
USA