Es ist der Wille unseres himmlischen Vater-Mutter Gottes, dass wir von Leiden frei sind. Mehr noch, Gottes Macht ist stets zur Hand und Er hilft uns, Gesundheit und Harmonie zu finden. Was auch immer das Problem sein mag, Gott kann jeder Not abhelfen.
Wie ich dessen so sicher sein kann? Ein Beispiel mag das veranschaulichen. Ich hatte einmal Unterleibsschmerzen, die mir starke Beschwerden machten. Ich hoffte, dass sie vergehen würden, doch im Laufe vieler Stunden wurde es immer schlimmer.
Mir wurde klar, dass ich mehr tun musste, als nur darauf zu warten, dass die Schmerzen aufhören würden! Ich wandte mich hilfesuchend an Gott und schlug den 23. Psalm in der Bibel auf. Er beginnt mit den Worten: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. “Ich hatte das Gefühl, dass mir viel mangelte — brauchte ich doch dringend Erleichterung, und je schneller sie kam, desto besser. Aber der Verheißung dieses Bibelverses zufolge konnte mir nichts mangeln. Gott würde das nie zulassen.
Ich musste erkennen, dass diese Verheißung auch für mich galt, und so fuhr ich fort zu beten. Ich wusste aus Erfahrung, dass ein Bewusstsein von Gott Leiden heilt. Um mir aber Gottes Gegenwart bewusst zu sein, musste ich meine Aufmerksamkeit vom Körper abwenden und intensiver über Gottes Fähigkeit nachdenken, mich gesund zu erhalten — frei von Leiden. Ich hielt daran fest, dass allein Gott, das Gute, Gewalt über mich hat, und betete um ein unerschütterliches Bewusstsein Seiner allgegenwärtigen Güte. Ich war mir sicher, dass dies das Leiden beseitigen würde.
Christian Science erklärt, dass körperliches Leiden auf einer falschen Vorstellung von Gott beruht. Sowie die falsche Vorstellung durch eine richtige, geistig erleuchtete Auffassung ersetzt wird, verschwindet das Leiden.
Mir wurde klar, dass die falsche Vorstellung von Gott, von der ich mich freizumachen bemühte, in der Annahme bestand, dass ich irgendwie von Gottes Liebe und Fürsorge getrennt sei. Der geistigen Tatsache zufolge ist das unmöglich, denn Gott ist allgegenwärtig. Wir können uns nie außerhalb Seiner allumfassenden Obhut befinden. Offensichtlich war das Gefühl, dass ich von Ihm getrennt bin, auf meinen Glauben an etwas Unwahres zurückzuführen, nämlich dass ich ein hilfloser Sterblicher sei, der außerhalb der Reichweite Gottes steht. In Wahrheit jedoch bin ich (und sind auch Sie) Gottes vollkommenes Kind. Mein geistiges Einssein mit Gott ist eine feststehende Tatsache, die sich nie ändern wird. Ich kann nicht von Gott getrennt sein, nicht einmal für einen Augenblick.
Als ich weiter betete, wurde mir klar, dass ich versucht hatte, die Schmerzen durch Schlafen loszuwerden und mich durch Essen von ihnen abzulenken oder mich so hinzulegen, dass ich sie nicht mehr spürte. Doch keiner dieser Versuche, mir Erleichterung zu verschaffen, hatte Aussicht auf Erfolg. Vielmehr deckten sie in meinem Herzen Zweifel daran auf, dass Gott völlige Herrschaft über mein Leben hatte und mir hier und jetzt Erleichterung verschaffen und mich heilen konnte. So gab ich denn diese Versuche auf und vertraute mein Wohlbefinden mehr Gott an. Schon bald konnte ich den Trugschluss aufgeben, dass ich aus einer anderen Quelle als Gott Erleichterung erhalten könnte. Ich saß ganz still und hörte zu, als mir meine Frau geduldig und liebevoll den 23. Psalm vorlas.
Von ganzem Herzen lauschte ich auf die vertrauen Worte, die und der Liebe und Fürsorge Gottes versichern. Dann kam mir eine Erklärung von Mrs. Eddy in den Sinn. Sie schreibt in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit (wobei sie Gott als göttliches Gemüt bezeichnet): „Verbanne den Glauben, dass du auch nur einen einzigen auf dich eindringenden Schmerz zu ertragen hättest, den die Macht des Gemüts nicht vertreiben könnte, und du kannst so die Entwicklung von Schmerz im Körper verhindern.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 391. Dieser geistigen Weisung konnte ich folgen.
Ich räumte jede Suggestion aus meinem Denken aus, die behauptete, ich müsse leiden oder verdiente zu leiden oder könne leiden. Dabei erlangte ich immer mehr die Gewissheit, dass die göttliche Liebe gegenwärtig ist, dass sie mich führt, wiederherstellt und mir alles gibt, was nötig ist, um über dieses Problem zu triumphieren. Schon bald verschwanden die Schmerzen, und ich war dauerhaft frei davon.
Wir brauchen uns nicht mit Leiden abzufinden. In einem anderen Psalm wird uns versichert: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“ Ps 46:2. Wenn wir bewusst in dieser Wahrheit beharren, werden wir frei von allem, was uns unterdrücken möchte.
23. Psalm
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir, dein Stecken und stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herm immerdar.
