Oft wenn wir weit von zu Hause weg sind, uns allein und verlassen fühlen oder verzweifelt sind, sehnen wir uns danach, den Weg zurück zu finden.
Dieses Zuhause ist ein Ort, wo wir Sicherheit, Zuneigung und Vertrauen finden; wo unsere Beziehungen zu anderen so eng wie irgend möglich sind; wo jeder von uns geliebt wird; wo es Unterstützung für unseren Fortschritt gibt, Anerkennung unserer Fähigkeiten und dauerhaften Respekt für unsere Individualität. Diese Form von Heim wollen wir nicht nur dort finden, wo wir wohnen, sondern auch an unserem Arbeitsplatz und in unserer Kirche, in unserem Gemeinwesen, ja in jedem Gemeinwesen. Dies ist das Heim, das wir in GOTT haben.
Es ist verständlich, warum wir und nach einem solchen Zuhause sehnen, wenn die Dinge im Leben nicht gut laufen. Es bietet uns einen starken und verlässlichen Mittelpunkt für unsere Zuneigungen, für Vertrauen und Liebe. Wir sehnen uns nicht nur danach, an so einem Ort zu sein; wir verdienen dort zu sein. Die gute Nachricht ist, dass wir dieses Heim bereits bei uns haben, egal, wo wir sind. Es ist ein Bewusstseinszustand, der von GOTT kommt, dem göttlichen Gemüt. Die Bibel sagt, dass wir einen Bau haben, „von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel”. 2. Kor 5:1.
Aber wie finden wir diesen Ort und bleiben konsequenter dort? Durch Gebet — indem wir uns demütig, vertrauensvoll und zuversichtlich auf Gott stützen. Gebet hebt unser Denken über die Unsicherheiten und Ängste des menschlichen Treibens hinaus zu Gott, der reinen Wahrheit und Liebe, und ändert damit unser Denken grundlegend. Wenn wir Gott dienen, der göttlicher Geist ist, dann öffnen wir unser Herz und Denken allem, was Geist gemacht hat und womit Er uns versorgt. Wir entdecken nach und nach, dass das Universum, in dem wir leben, tatsächlich geistig ist, nicht materiell, und in jeder Hinsicht die göttliche Natur ausdrückt. Das ist das beste Zuhause, das jeder haben kann — völlig gut, in Harmonie vom göttlichen Gesetz regiert, dauerhaft; immer genau da, wo wir sind; ein Ort, von dem wir uns nie entfernen können.
Wir lernen auch eine Menge über unser eigenes wahres Selbst. Wir entdecken, dass wir nicht sterbliche, materielle Wesen sind, wie uns die physischen Sinne wahrnehmen. Der inspirierte Blickpunkt des Gebets offenbart, dass wir unsterblich und geistig sind, weil wir in Wahrheit das sind, was die Bibel über uns sagt: das Bild Gottes. Wir sind die Idee des göttlichen Gemüts. Keine Idee Gottes ist von Seiner Liebe und Fürsorge abgeschnitten. Keine Idee Gottes wird unterbewertet. Keine Idee geht verloren. Das sind die Wahrheiten des Seins, die uns durch Gebet bewusst werden. Und die inspirierte Botschaft der Bibel und des Christian Science Lehrbuchs, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, öffnet die Fenster des Denkens noch weiter für die Gegenwart des Geistes und das Wesen des Menschen als Gottes Idee.
Diese geistige Perspektive ändert nicht nur unser Denken, sondern unser Leben. Die Heilung von Krankheit, eine charakterliche Umwandlung, die Harmonisierung von Beziehungen und zunehmende Liebe zu anderen sind nur einige der Wirkungen eines geistigeren Bewusstseins.
Da gibt es zum Beispiel den Fall einer Frau, die viel Leid im Leben erfuhr. Sie hatte ihren Bruder bei einem Autounfall verloren. Sie hatte turbulente Beziehungen daheim. Sie rebellierte oft und sagte oder tat Sachen, die man nicht leicht vergeben oder vergessen konnte. Sie fühlte sich des Guten beraubt.
Aber durch Gebet und ihr Studium von Christian Science lernte sie Gott sehr viel besser kennen. Ihr Verlobter, der später ihr Mann wurde, machte sie mit Christian Science bekannt. Sie beschreibt die Heimkehr zu ihrer eigentlichen Beziehung zu Gott als „einen sanften, aber unwiderstehlichen Prozess”. Sie sagt, dass das, was sie über die Jahre gelernt und im Leben umgesetzt hat, sie nicht nur zu einer besseren Mutter gemacht hat, sondern auch zu einer besseren Ehefrau, Freundin, Tochter, Geschäftsfrau, Denkerin und Heilerin. Was für eine Heimkehr! Siehe Christian Science Sentinel, 28. Oktober 1991, S. 9.
Natürlich ist eine der beliebtesten Geschichten über eine Heimkehr die Erzählung Christi Jesu vom verlorenen Sohn. Siehe Lk 15:11-32. Erinnert uns diese Geschichte nicht daran, wie wundervoll es ist, sich der Gegenwart und Fürsorge unseres Vater-Mutter Gottes bewusst zu werden? Damit ist man daheim, im wahrsten Sinn des Wortes. Die Geschichte gibt uns auch wichtige Anhaltspunkte in Bezug auf unser Gebet zu Gott.
So lehrt uns das Gleichnis, dass wir mit offenen, liebevollen Armen willkommen geheißen werden, wenn wir mit ganzem Herzen zu unserem Vater-Mutter gehen. In Seinen Augen sind wir nie ausgestoßen, nie vernachlässigt. Im Gleichnis vergibt der Vater dem heimkehrenden, reumütigen Sohn, und dem älteren Sohn, der bereits zu Hause ist, aber dem offensichtlich nicht bewusst ist, was er schon besitzt, sagt er: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.”
Ein vollkommener Vater-Mutter verdammt Sein Kind nicht. Auch nicht für einen Moment. Und ein vollkommenes Kind — und das sind wir alle wirklich — ist nie von der Liebe und Fürsorge des göttlichen Vater-Mutter verbannt. All die Liebe, all die Substanz, all das geistige Verständnis, all die Harmonie und Gesundheit, die Gott hat, ist unser. Das kann sich nie ändern. Das ist ein Versprechen, das nie gebrochen wird. Das ist ein Zuhause, das wir verdienen und das wir tatsächlich, geistig gesehen, bereits haben.
Dies ist unser Ausgangspunkt für Gebet. Deswegen zieht es uns nach Hause und deswegen werden wir dort willkommen geheißen.
