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ACHTUNG: GEISTESBLITZ

Das orange Klavier

Aus der Oktober 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mein Klavier! Ein Monstrum von Instrument, fand ich. Es füllte jedenfalls einen großen Teil meines Kinderzimmers aus. Es war alt, verstimmt und orange. Der Vorbesitzer hatte es passend zu seinem Partykeller gestrichen. Nachdem es gestimmt worden war, bekam ich Unterricht. „Üb schön!” sagte meine Mutter. Ich durfte sogar Abtrocknen gegen Üben tauschen. Das war am Anfang meine Motivation zu üben. Die Stücke dann spielen an sich war toll, weil das Üben somit ein Ende hatte. Ich lernte allmählich, dass meine Gedanken das Spielen lenken konnten und dass es nicht allein um Fingerfertigkeit ging. Wenn ich das Stück mit einer Idee, beispielsweise einer Geschichte verbinden konnte, klang es auf einmal ganz anders. Und dann machte das Üben mehr und mehr spaß!

Mit der Zeit begann ich zu verstehen, dass jeder selbst ein Instrument ist. Denn woher sollte ich die Fähigkeit haben Musik zu machen, wenn nicht von Gott, der mich geschaffen hat. Und der mich sozusagen „spielt”? Jedes Seiner „Instrumente” ist einzigartig und doch von gleicher Qualität.

Damit haben dann von Furcht beeinflusste Gedanken wie „Spiele ich das gut?” keinen Platz mehr. Wenn ich mir bewusst bin, wer ich als Gottes Kind bin, bin ich wachsam genug, Fehler rechtzeitig zu umgehen, Aufmerksam genug, dem zuzuhören, was gerade erklingt. Konzentriert genug, das Stück bereits so zu überschauen, dass Höhepunkte oder verhaltene Stellen stimmig erklingen. Und ich nehme dankbar wahr, wie es vorangeht, immer sicherer und besser wird.

Mir ist aufgefallen, dass es mir beim Beten, also dann, wenn ich mich bewusst innerlich zurückziehe, um mich auf Gott einzustellen, genauso geht. Da muss ich mich dann auch mal fragen, welche Motive mich gerade bewegen. Zum Beispiel: Bete ich, um irgendetwas ganz toll machen zu können? Dann kann ich sicher sein, dass ich scheppernde Töne zu hören bekomme. Denn ich wäre mir der Quelle meines Tuns nicht klar bewusst. Ich wäre ein Instrument, das versucht, sich selbst zum Klingen zu bringen!

Da Gott mich liebt, wie Er jedes Seiner Geschöpfe liebt, drückt Er sich durch mich aus. Dafür bin ich da! Die Töne bzw. Taten kommen von Gott, und zwar mühelos, rein, geordnet und in jedem Stück aufs Neue schön — ganz gleich, wo ich mich gerade aufhalte. Sie, lieber Leser, und ich sind ein ständig gespieltes Instrument Gottes von unvergänglichem und unverwechselbarem Klang!

Lesen Sie im Dezember den Geistesblitz Nr. 4

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