In Brasilien, wo ich aufwuchs, wurde uns als Kindern oft gesagt, wir sollten die Tränen runterschlucken. Weinen war ein Zeichen von Schwäche oder schlechten Manieren. Nicht gerade fair, nicht wahr? Brauchen Kinder — und Erwachsene ebenso — nicht Trost, wenn sie traurig sind? Was gewinnen wir schon, wenn wir unsere Tränen unterdrücken oder unseren Kummer für uns behalten? Die Umwelt verlangt manchmal, dass die Menschen ihre Gefühle verbergen und sich nach außen hin fröhlich geben. Oder dass sie Tapferkeit an den Tag legen.
Aber es ist ganz in Ordnung, wenn man den Tränen freien Lauf lässt. Durch das Unterdrücken von Tränen wird das Problem nicht gelöst. Die Ursache der Tränen muss gehandhabt und der Kummer weggewischt werden. Kummer muss überwunden, nicht kaschiert werden.
Einige Menschen finden Freude auch unter den schwierigsten Umständen, indem sie Gott um Hilfe bitten — zu Ihm beten. Andere durchdenken die Situation in einer inneren Suche, die sie selbst inmitten eines Sturmes sagen lässt: „Es ist in Ordnung. Es wird schon wieder werden.” Auch das ist Gebet, das von dem Prinzip, das das Universum regiert, dem allgegenwärtigen Gott, erhört wird.
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