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Gott: Schöpfer oder Geschöpf des Menschen?

Aus der Oktober 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie kommt es, dass ich so viel Atheisten kenne? fragte ich mich eines Tages. Ist Gott nicht mehr was Er einmal war, oder glaubt man heute eher, dass Gott nur eine Erfindung ist? Ich habe oft gehört, dass Gott mit dem Weihnachtsmann verglichen wird: „Daran glaubst du doch nicht mehr?”

Ungefähr vor einem Jahr habe ich ein interessantes Gespräch mit einem Freund über den Glauben und Gott geführt. Er sagte, dass er absolut nicht an Gott glauben kann; dass Gott eine menschliche Erfindung ist, und zwar aus verschiedenen Gründen. Früher sei Gott nützlich gewesen, um das Volk arm und dumm zu halten, heute diene Er mehr dazu, um eine Erklärung für die Sorgen der Welt zu finden oder damit Menschen Trost finden und die Hoffnung behalten.

Tja, das stellt den Glauben und Gott nicht in ein positives Licht. Aber ich war sehr wohl mit ihm einverstanden, dass so eine Darstellung Gottes eine Erfindung des Menschen sein musste.

Als ich vor drei Jahren noch in einem Studentenheim wohnte, sagte einer meiner Mitbewohner, dass er nicht glauben könne, dass Gott allmächtig ist. Er fragte mich: „Kann Gott einen Stein hochheben, der schwerer ist als Er selbst?” Ich musste damals herzlich darüber lachen, aber seitdem habe ich viel über seine Frage nachgedacht.

Wenn Gott — so wie der Mensch — aus Fleisch und Blut besteht, eine Persönlichkeit besitzt und eine körperliche Struktur mit messbarem Gewicht und bestimmter Größe hat, dann kann Gott in der Tat keinen Stein hochheben, der schwerer ist als Er selbst. Ist Gott eine Art Super-mensch oder ist Er nicht doch etwas ganz anderes?

Nehmen wir nun einmal an, dass Gott existiert, dass Er keinen Körper hat, sondern ganz und gar geistig ist (Geist ist). Dann hat Gott kein Gewicht, weil dies eine physikalische Maßeinheit ist, nicht geistig. Dann kennt Gott den Stein nicht als Materie aus Kristall, Kalk oder Sand, sondern als geistige Idee, aus Eigenschaften bestehend, wie z. B. Festigkeit, Sicherheit. Die Frage, ob Gott einen Stein hochheben kann, wird dann irrelevant.

„Ich glaube nicht, was ich nicht sehe. Erst sehen, dann glauben” scheint wohl heutzutage die vorherrschende Philosophie zu sein. „Ich habe Gott noch nie gesehen, also gibt es Ihn nicht,” klingt logisch, wenn wir glauben, dass Gott ein Supermann ist. Für mich ist Gott kein Supermann, der aus Fleisch und Blut besteht. So habe ich Gott noch nie gesehen.

Aber nicht alles, was existiert, ist sichtbar.

Geist ist nicht für unsere Augen sichtbar, sondern besteht in unserer Erfahrung des Guten. Jedes Mal, wenn ein Gebet beantwortet wird, wenn ein freundliches Lachen auf der Straße jemanden glücklich macht, wenn mich ein beruhigendes Wort tröstet oder ich einfach spüre, dass Gott mich liebt, dann weiß ich, dass Gott besteht und meine Mutter, mein Vater und Schöpfer ist.

Gott als übermächtiger Geist, als alles Gute: daran kann ich glauben. Ein geistiger Gott, der alles geschaffen hat „und sah, dass es gut war” (1. Mose 1:31), nichts kann für mich glaubhafter sein. Ein Gott, der Böses schafft und die Welt in Trümmer versinken lässt, ist eine menschliche Erfindung. Es kann ihn nicht geben, weil Er sich selbst und Seine Schöpfung durch das Böse schon zerstört hätte.

Jesus verkündigt Gott als das Gute und beweist das Nichts des Bösen durch dessen Vernichtung — die Vernichtung von Krankheit, von Hass, von Tod, von Ungerechtigkeit oder von anderen unharmonischen und Gott widersprechenden Umständen.

Hat der Mensch Gott geschaffen oder Gott den Menschen? Ist ein Gott, der gut ist, der den Menschen liebt und ihm hilft, nicht viel plausibler, als ein vom Menschen erfundener Gott? Ich bin sicher, dass Sie und ich Gottes Liebe und Fürsorge fühlen können (und schon gespürt haben?). Und damit haben wir die Antwort.

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