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DIE BIBEL

Bibelnotizen für November 2001

Aus der Oktober 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie im letzten Monat erwähnt, wendet sich die November-Ausgabe des Herold an Teenager. Wir drucken daher die Bibelnotizen für November bereits diesen Monat ab.

4. November

IMMER-WÄHRENDE STRAFE

(Jesus) ging nach Jericho hinein ... Da war ein Mann mit Namen Zachäus, der war ein Oberer der Zöllner und ... begehrte Jesus zu sehen ... Und er ... stieg auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen. (Lk 19:1–4)

„Jericho war eine reiche und bedeutende Stadt. Sie lag im Jordantal und beherrschte sowohl die Zufahrtsstraße nach Jerusalem als auch die Flußübergänge in das Gebiet jenseits des Jordans. Jericho hatte einen ausgedehnten Palmenwald und weltberühmte Balsamhaine, deren Duft kilometerweit die Luft erfüllte. Auch die Rosengärten von Jericho waren weit und breit bekannt. ... Jericho verdankte seinen weltweiten Ruf als Stadt der Datteln und des Balsams den Römern. Alle diese Dinge trugen dazu bei, dass Jericho im Hinblick auf die Steuer- und Zolleinnahmen zu den bedeutendsten Städten Palästinas gehörte.” (Barclay)

Wer waren die Zöllner? Der Zoll wurde nicht unmittelbar vom Staat selbst erhoben, sondern an den Meistbietenden auf längere Zeit, seit Cäsar meist auf ein Lustrum (eine Zeit von fünf Jahren), verpachtet. Der Zollpächter pachtete für ein jährliches Fixum (feste abgemachte Summe) die Zölle eines bestimmten Distrikts derart, dass der Überschuss an vereinnahmten Zöllen ihm zufiel, während ein etwaiger Ausfall von ihm zu decken war.

Dass ein solches Zollsystem ... den größten Missbräuchen ... Vorschub leistete, liegt auf der Hand. Die Zollherren wollten nicht bloß die hohe Pacht herauswirtschaften, sondern reich werden, die Unterbeamten nicht minder. (Zachäus war ein Obereinnehmer, ein Aufseher der eigentlichen Zolleinnehmer, nicht etwa selbst ein Zöllner). ...

Als Jude die Staatseinkünfte für das verhasste Rom einzusammeln ... galt als nationaler Verrat.

Da Israel aber nur Abgaben zu religiösen Zwecken kannte, war der jüdische Zöllner auch ein religiöser Verräter.

Nun fügte es sich, dass Jesus ... nicht bei irgendeinem der vielen dort wohnenden Priester, sondern bei einem Zöllner einkehrte. Diese Geschichte, welche die Tradition aufgehoben hatte, gehört zu denen, die Lukas wohl mit der größten Herzensfreude gesammelt hat. Man merkt richtig, wie frohgestimmt er sie erzählt.” (WStB)

„Luthers Maulbeerbaum ist der Maulbeerfeigenbaum, die Sykomore, ein Baum mit weit ausgebreiteten Ästen, daher leicht ersteigbar und mit schönem Laub, der in warmem Klima gedeiht.” (CB)

„Dass Zachäus so viel daran lag, Jesus zu sehen, ist ein Zeichen dafür, dass er sich nach etwas Besserem sehnte als dem verachteten Zöllnerberuf. ...

Indem er auf den Maulbeerbaum kletterte, um Jesus erblicken zu können, zeigte Zachäus, dass er in der Tat in eine andere Welt hineinschauen wollte, eine Welt des Friedens mit Gott und des inneren Friedens im Herzen. Er hatte bisher nicht erkannt, wie nahe dem Getümmel des Alltagslebens eine solche Welt sein kann.” (HdE)

11. November

ADAM UND DER GEFALLENE MENSCH

Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, ... mitten auf dem Platz und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, ... und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. (Offb 22:1-2)

„Der prophetischen Tradition Jes 65:17 folgend, denkt Johannes nicht an Weltverbesserung, sondern an eine völlig neue Schöpfung. Menschen haben daran nicht mitgewirkt. Die neue Welt ist allein Gottes Schöpfung.” (BE)

„Während im Schöpfungsbericht (1 Mo 2:10ff) ein Strom vom Paradies ausgeht, der sich in vier Arme teilt, um die ganze Erde zu tränken ..., sieht Hesekiel (47:1 ff) für die Endzeit vom neuen Tempel einen Strom mit belebendem Wasser herausfließen, der das Tote Meer wieder mit Leben füllen wird. ... Johannes überbietet beide Bilder, indem er uns einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall bezeugt, der vom Thron Gottes und des Lammes ausgeht: Die unerschöpfliche heilige Lebenskraft Gottes ... teilt sich [seiner Schöpfung] mit und durchströmt sie in unvorstellbarer Fülle: Wer in der Stadt Gottes lebt, lebt Gottes Leben.” (BKB)

„Der wesentliche Gedankenfortschritt besteht ... darin, dass jetzt der Begriff des Lichts und der Heiligkeit ergänzt wird durch den des Lebens. Nach johanneischer Theologie gehören Licht und Leben zusammen.” (WStB)

„Die in Vers 1 betonte Wasserfülle kommt den Nationen ... in Form [der] Fruchtfülle zugute. Der Umstand, dass in dieser Schau nichts vom Trinken des Lebenswassers gesagt wird, ... spricht für die Echtheit der Vision und Zuverlässigkeit ihrer Wiedergabe.” (WStB)

18. November

DIE STERBLICHEN UND DIE UNSTERBLICHEN

Und wenn jemand einen Rechtshandel hatte ..., rief ihn Absalom zu sich und sprach: ... Siehe, deine Sache ist gut und recht; aber du hast keinen beim König, der dich hört. ... So stahl Absalom das Herz der Männer Israels. (2. Sam 15:2, 3, 6)

„Absalom (= Vater ist Friede) strafte die Bedeutung seines Namens Lügen, denn er stiftete eine Verschwörung gegen seinen Vater König David an. Absalom war dessen dritter Sohn. ... Davids zweiter Sohn Kilab war schon früh gestorben, so dass Absalom nach seinem Halbbruder Amnon an zweiter Stelle der Thronfolge stand. [Dies führte zu] unvermeidlichen Spannungen zwischen den Königssöhnen, die verschiedene Mütter hatten ...” (MdB)

„Absolom verstand es, seine Ziele ruhig und systematisch zu verfolgen. ... Er setzte seinen Charme ein und nutzte das Vorkommen von Ungerechtigkeit für sich aus. Auch wusste er Prunk und Volkstümlichkeit geschickt zu verbinden.” (BKB)

„Er bereitet seinen Staatsstreich umsichtig vor und macht sich schwache Stellen der Regierung Davids zunutze. Versäumnisse in der Rechtsprechung geben ihm Anlass, sich selbst als den besseren Richter im Lande zu empfehlen. Auf dem Weg zur Gerichtsstätte im Tor wendet er sich an Rechtssuchende aus allen Stämmen Israels.” (StEB)

25. November

SEELE UND KÖRPER

Er gibt Schnee wie Wolle ... Er wirft seine Schloßen herab wie Brocken; wer kann bleiben vor seinem Frost? Er sendet sein Wort, da schmilzt der Schnee; er lässt seinen Wind wehen, da taut es. (Ps 147:16–18)

„Der Psalm gehört in die Zeit nach der Rückkehr der Judäer aus dem babylonischen Exil. Für die damals kleine Gemeinde war es eine Ermutigung, sich auf Gottes Macht in der Natur (V. 4–9; 15–18) und in der Geschichte (V.10–14) besinnen zu können.” (StEB)

„Der Lobpreis für Gottes Walten in Natur und Geschichte wird ... verbunden mit der besonderen geistlichen Ausgangslage der nachexilischen Generation: Es ist deren unbedingter Wille gemeint, von nun an Gott und seinem Gebot zu gehorchen.” (WStB)

„Der Aufruf zum Lobpreis gründet sich also auf [Gottes] Barmherzigkeit, seine Macht und seine Heiligkeit und betont die einzigartige Stellung Israels, das die Beweise der mächtigen Fürsorge seines Gottes immer wieder erfahren hat. Gott sorgt in zarter Liebe für sein Volk.” (BKB)

„An Israel musste der ganzen Schöpfung deutlich werden, was das Wort Gottes vermag. Die Kraft dieses die Herzen verwandelnden Wortes Gottes wird nun an Vorgängen aus der Schöpfung verdeutlicht. Schnee [sowie Schloßen — große Hagelkörner] und Reif, so plötzlich beides gekommen ist, wird ebenso plötzlich wieder zu Wasser zerfließen, wenn Gott sein Schöpferwort spricht. Ebenso kann er auch Gottes Volk äußerlich und innerlich wiederherstellen.” (WStB)

Abkürzungen:
Albrecht = Ludwig Albrecht, Das Neue Testament und Die Psalmen
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BE = Die Bibel mit Erklärungen
BKB = Brockhaus, Kommentar zur Bibel
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
CB = Calwer Bibellexikon
HdE = Handbuch der Evangelien
LBe = Lutherbibel erklärt
MdB = Die Menschen der Bibel
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
Wilckens = Ulrich Wilckens, Das Neue Testament
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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