Mein Mann und ich hatten in seinem afrikanischen Heimatland geheiratet. Nach einem zweimonatigen Aufenthalt reiste ich alleine nach Deutschland zurück. Mein Mann musste zunächst in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, bleiben, da von deutscher Seite erst alle Unterlagen geprüft werden mussten.
Deutsche Behörden wollen Scheineheschließungen verhindern oder „aufdecken“. Und da mein Mann Schwarzafrikaner ist, begegnete man unserer Eheschließung mit einigem Misstrauen und Vorurteilen. Ehen, die in bestimmten Ländern geschlossen werden, unterliegen einem speziellen Prüfungsverfahren. Ein Bestandteil des Prüfungsverfahrens war, dass die Ehefrau zu einem persönlichen „Beurteilungsgespräch“ bei der Ausländerbehörde des Wohnortes vorstellig werden muss.
Wir hatten über die ganze Situation gebetet und uns dabei immer wieder vor Augen geführt, dass jeder Mitarbeiter in der Ausländerbehörde göttliche, gute Eigenschaften zum Ausdruck bringt. Taktgefühl, Wohlwollen, Nächstenliebe, Toleranz, Herzlichkeit, Menschlichkeit, Arbeitsfleiß — das alles sind Qualitäten, die jedem Menschen zu eigen sind, weil das göttliche Gemüt jeden Menschen regiert.
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