„Lobe den Herrn, meine Seele,. .. der dein Leben vom Verderben erlöst,. .. der deinen Mund fröhlich macht, und du wieder jung wirst wie ein Adler” (Ps 103:2, 4, 5). Dieser Vers aus den Psalmen in der Bibel drückt aus, was ich empfinde, wenn ich daran denke, wie mir Christian Science den Weg zur Heilung von schlechten Zähnen gezeigt hat.
Seit meiner Kindheit hatte ich schlechte und empfindliche Zähne. Ich litt schon allein unter der Vorstellung, irgendwann wieder zum Zahnarzt gehen zu müssen, was für mich immer eine Tortur war. Eine Bemerkung eines Zahnarztes bedrückte mich ganz besonders, der nämlich erwähnte, ich hätte die schlechte Zahnsubstanz vererbt bekommen, womit ja die Aussicht auf ein medizinisch-natürliches Ende dieses Zustandes zunächst zerschlagen worden war. Zudem musste ich als Oberschülerin eine Zahnspange tragen und viel Zeit in den Warteräumen der Kieferorthopädin verbringen.
In meiner Familie wurde das christliche Heilen ausgeübt und ich erlebte Heilungen von Kinderkrankheiten. Besonders lebhaft erinnere ich die schnelle Befreiung von Scharlach. Aber diese Sache mit den Zähnen schien so festgefahren zu sein, dass ich damals nicht wusste, wie ich noch dafür beten konnte. Diese Erkenntnis blieb jedoch nicht aus!
Das selbständige intensive Studium von Christian Science brachte mich nach mehreren Jahren zu dem Entschluss, die Angelegenheit durch Gebet zu lösen. Aus Furcht hatte ich es seit langem unterlassen einen Zahnarzt aufzusuchen. Ich merkte, dass ich von der Vorstellung frei werden musste, dass mir irgendetwas Schmerzen zufügen könnte. Die folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy (über die ich viel nachdachte) war für mich eine Quelle großer Stärkung: „Habe keine Furcht, dass als Ergebnis eines Gesetzes irgendwelcher Art die Materie schmerzen, anschwellen und entzündet sein könnte, da es selbstverständlich ist, dass Materie weder Schmerz noch Entzündung haben kann. Dein Körper würde ebenso wenig unter Druck oder Wunden leiden wie der Baumstamm, den du einkerbst, oder die elektrische Leitung, die du spannst, wenn das sterbliche Gemüt nicht wäre” (S. 393).
Es wurde mir auch klar, dass es durchaus meinem Verständnis entsprach, die nötigen Reparaturen durch einen Zahnarzt ausführen zu lassen. Der Befund des Zahnarztes ergab, dass er die Reparaturen erst dann machen könnte, wenn einige Backenzähne geradegestellt würden. Wenn das mittels einer Spange vom Kiefernorthopäden geschehen sei, sollte ich wiederkommen.
Gleich in der ersten Zeit des Tragens der Spange empfand ich ähnlich wie David, als er König Sauls Rüstung für den Kampf gegen Goliat anlegen sollte: „Ich kann so nicht gehen, denn ich bin’s nicht gewohnt; und er legte es ab und nahm seinen Stab in die Hand und wählte fünf glatte Steine aus dem Bach. . .” (1. Sam 17:39, 40) Anstatt die Spange zu tragen, vertiefte ich meine Auffassung von mir selbst als geistigem Ausdruck Gottes, zu dem Gott den Menschen ja geschaffen hat. Ich prüfte mich auf Eigenschaften wie Reinheit, Aufrichtigkeit, Geradlinigkeit hin und sann auch über meine Gotteskindschaft nach. Die konnte natürlich keine schädliche Vererbung mit sich bringen, da Gott der Bibel zu Folge ein vollkommen guter Gott ist, der nur Gutes ausströmen und weitergeben kann. Ich wusste, dass meine Gebete und die der Praktiker, die mich zeitweilig unterstützten, viel bewirkten, und gab dem Kieferorthopäden die Spange zurück.
Als ich die innere Gewissheit hatte, alles sei in Ordnung, ging ich wieder zu dem Zahnarzt, der darüber erfreut war, dass die Reparaturen nun möglich waren. Während er sie jeweils durchführte, betete ich, um mein Denken in Übereinstimmung mit dem zu halten, was über meine Vollständigkeit aus göttlicher Sicht schon immer wahr gewesen war. Viele Gedanken flossen mir klar und genau passend zu, meist in Form von Bibelversen. Ich schloss in mein Gebet auch die Situationen anderer Menschen auf der Welt ein, die sich vielleicht als ohnmächtiges Opfer von z. B. Misshandlung und Folter betrachten, und bekräftigte immer wieder die Freiheit des wahren Menschen als Gottes Gleichnis — unbeeinträchtigt von äußeren Umständen. Das Ergebnis davon war, dass ich die Furcht vor Schmerzen an den Zähnen und ihren Nerven nach und nach verlor und keinerlei Betäubung in Anspruch nehmen musste, oft zur sehr großen Verwunderung des Arztes.
Auch die harmonische und verständnisvolle Atmosphäre während meiner Besuche bei dem Zahnarzt schreibe ich dem Gebet zu. Es hat bewirkt, dass die furchtund leiderfüllten Erinnerungen aus meiner Kindheit durch diese Erfahrung geistiger Herrschaft berichtigt wurden. So dankbar ich jetzt für die Vollständigkeit meiner Zähne bin, betrachte ich doch die Freiheit vom Ausgeliefertsein an einen empfindenden Körper als den größten Gewinn.
Freiburg, Deutschland