Wenige Stunden vor dem Heimflug aus Südamerika machten ein Freund, seine beiden Töchter — neunjährige Zwillinge — und ich noch einen Ausflug zu einer Festung am Rande der Stadt. Als wir auf dem Rückweg waren, fiel mir auf, dass sich kleinere Gruppen von Männern und Frauen eilig auf das Stadtzentrum zu bewegten. Mein Freund war besorgt und bat mich, die beiden Mädchen nach Hause zu bringen, während er einen sicheren Parkplatz für das Auto suchen würde.
Wir machten uns also auf den Weg und waren kaum in eine schmale Straße eingebogen, die sich ganz in der Nähe der Wohnung meines Freundes befand, als wir uns plötzlich einer lärmenden Menschenmenge gegenübersahen. Sie kam genau auf uns zu, gefolgt von einer Schar Polizisten mit Tränengas. Da nichts sie aufzuhalten schien, flüchteten wir in ein nahe gelegenes Schuhgeschäft.
Kaum waren wir eingetreten, da ließ der Besitzer auch schon die eisernen Türrollläden herunter. Ich schaute umher und sah, dass sich im Raum noch weitere zehn Personen befanden. Alle machten ängstliche Gesichter und lauschten angespannt und schweigend den Geräuschen auf der Straße. Ich kniete mich neben die beiden Mädchen, die nicht recht begriffen, was vor sich ging, und beruhigte sie. Wir sprachen über Gott, der immer gegenwärtige Liebe ist. Sie stimmten mir zu, dass diese göttliche Liebe uns alle umschließt und beschützt, auch die Demonstranten und die Polizisten. Wir erinnerten uns an einen Vers aus den Psalmen in der Bibel: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“ Ps 46:2.
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