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Fremdenfeindlichkeit — nein danke!

Aus der Oktober 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


September 1985: Ich wollte gerade dem Kassierer an der Tankstelle meinen Geldschein geben um zu zahlen, als der Mann hinter mir mich einfach zur Seite schob und sich vordrängelte. Ich war baff. Und was mich noch sprachloser machte, war die Tatsache, dass sich offenbar niemand in der Tankstelle darüber wunderte. Ich schaute mit offenem Mund von einem Anwesenden zum anderen und wurde erst dann frostig bedient, als auch noch der nächste Kunde, der hinter mir gewartet hatte, sein Benzin bezahlt hatte. Was war passiert? Wo war ich? In Nevada.

Meine Frau und ich waren in einem Mietwagen auf Urlaubsreise im Westen der USA. Wir fuhren durch eine wilde, für uns fremde und faszinierende Landschaft: eine unendliche Weite, tiefblauer Himmel, flache Hügel mit niedrigem Gebüsch bewachsen, lange gerade Straßen bis zum Horizont. Die Nadel der Tankanzeige kroch immer dichter an den roten Reservebereich heran und es war keine Tankstelle in Sicht. Eigentlich war überhaupt keine Zivilisation in Sicht. Und es waren so gut wie keine Autos unterwegs.

Dann erschien zu unserer Erleichterung ein Wegweiser, der eine Siedlung andeutete. Siedlung bedeutete Menschen, Menschen bedeutete Autos, Autos bedeutete Benzin. Und tatsächlich, am Rand des Ortes, der aus etwa 30 Häusern bestand, gab es ein kleines Gebäude mit zwei Zapfsäulen davor. Dankbar füllte ich den Tank. Dann wollte ich zahlen. Dabei passierte das oben Beschriebene. Wieder im Auto berichtete ich meiner Frau etwas verwirrt, was eben geschehen war.

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