Das fragte ich mich, als mir ein Buch in die Hände fiel, das dem Leser Erkenntnisse über die Heilkraft im Grapefruitkern versprach. Demnach soll im kleinen Grapefruitkern eine Menge an Abwehrkräfte gegen Pilze, Viren und Bakterien stecken. Grapefruits sind lecker, kein Zweifel. Genau wie das Brot beim Bäcker, das neuerdings auffällig oft als Fitness-,Vital- oder Fitmacherbrot angepriesen wird (von der Palette an Joghurts und ihrem »Können« ganz zu schweigen).
Sind diese Zusatzinfos und Zusätze genauso wichtig oder gar noch wichtiger als die Aufgabe, Hunger zu stillen? Bin ich auf bestimmte Inhaltsstoffe im Essen angewiesen, um mein Leben besser leben zu können? Kann ich Vitalität, Abwehrkräfte, ja Heilkräfte nur mit diesen Hilfsmitteln bzw. Zusatzstoffen erleben? Meine Erfahrung hat mir anderes gezeigt.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass Ursache und Wirkung im körperlichen wie seelischen Bereich mentaler Natur sind. Das ist keineswegs einfach so dahingesagt. Das basiert auf der wahren Beziehung des Menschen zu Gott. Da Gott Geist ist, ist meine Identität als Gottes Idee geistig. Gott denkt mich, deswegen bin ich eine geistige Idee. Gott liebt mich, deswegen bin ich vollständig geliebt und das ist die Abwehrkraft wie auch die Fähigkeit zu lieben in einem.
Wer hat denn nun die Heilkraft? Der Grapefruitkern oder ich? Weder noch. Der Grapefruitkern und ich haben lediglich gemeinsam, dass wir beide wunderbare Ideen Gottes sind, dass wir Form, Sinn und unser Dasein Gott zu verdanken haben. Wie aber hat Jesus das gemeint, als er sagte: »Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, ...« (Johannes 14:12)? Jesu geistige Natur hat einen Namen: Christus. Und es war der Christus, der ihn all die guten Taten tun ließ. Für Christus finden sich viele Umschreibungen: Fels, Licht, Gesalbter, Heiland, Erlöser, Stimme Gottes. Der Christus übersetzt die Heilung in unser Bewusstsein.
Diese geistige Natur hat Gott jeder Seiner Ideen gegeben. Deshalb können wir alle die Werke tun, die Jesus getan hat. Wir können unsere Vitalität durch vitale Gedanken stärken und unsere Abwehrkräfte durch das Zurückweisen falscher Ansichten.
Doch wie geht das noch besser mit der Heilkraft? Hatte Jesus nicht auch einmal auf den Boden gespuckt, um einen Brei auf blinde Augen aufzulegen? Ein bisschen kam ich mir gerade selbst wie ein Blinder vor – mit Grapefruitkernen auf den Augen. Aber nein – Jesus heilte vorwiegend ohne irgendwelche materiellen Hilfsmittel. Er hat den Menschen, den er vor sich sah, erst gar nicht klassifiziert, sondern den Christus wirken lassen. Dadurch wusste er, dass der Mensch eine geistige Idee Gottes und damit vollkommen und frei ist. Und er wusste dadurch, dass nichts in diesen mit göttlicher Vollmacht belegten Zustand eindringen kann. Liegen unsere Fähigkeiten und Sinne im Geistigen, können sie einfach nicht zerstört werden.
Das Werkzeug, das Jesus zum Heilen benutzte, war Gebet – eines, das ohne viele Worte auskam, sondern sich vielmehr in einer kontinuierlichen geistigen Sichtweise des Gegenübers manifestierte. Freundlichkeit und Unvoreingenommenheit waren da ganz selbstverständlich und überhaupt nicht mehr ihm wegzudenken–aber auch Direktheit, Klarheit und Eindeutigkeit, die, wenn es der Fall erforderte, von ihm auch deutlich verbalisiert wurden.
Ich erinnere mich, dass ich mir selbst oft diese Freundlichkeit und Geduld wie auch Direktheit und fast Strenge habe zukommen lassen müssen, wenn ich mit Krankheitssymptomen oder Schwierigkeiten anderer Art zu tun hatte. Je schneller ich eindeutig war, desto besser das Ergebnis: Ruhe und die Gewissheit, vollkommen versorgt zu sein, und damit das Erleben von Freiheit und Freude. Und mit eindeutig meine ich, mich auf den einen Gott, die eine Liebe zu beziehen und von diesem Standpunkt aus meine Schlüsse zu ziehen.
Ach, die lieben Grapefruitkerne–sie haben mich ja wunderbar angeregt, meine Augen zu öffnen, mein Denken zu überprüfen und mich weiterhin an dem hellen und erfrischenden Geschmack der ganzen Frucht zu erfreuen!
Stellen aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, die zu diesem Thema Inspiration und Hilfe waren: S. 114:25, S. 326:3-17, S. 210:12
Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 48 im November.