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Worauf warten wir?

Aktuelle Erfahrung zwischen dem 1. und 6. September 2005

Aus der Oktober 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie sehr profitiere ich doch von den anregenden, vielseitigen und inspirierenden Gedanken! Es ist wie ein Geschenk, von den individuellen Erfahrungen und Heilungen zu lesen, die uns die Autoren aus ihrem Leben berichten und an denen ich teilhaben darf.

Ist es nicht zu wenig, nur zu konsumieren? Sollte ich nicht auch dazu beitragen?

Ich dachte mir: Ist es nicht zu wenig, nur zu konsumieren, was andere so liebevoll und selbstlos anbieten? Sollte ich nicht auch dazu beitragen? Ein wichtiger Beitrag ist sicherlich, den Herold zu abonnieren und ihn auch weiterzugeben. Das stützt den Herold und lässt auch andere daran teilhaben. Ein anderer wichtiger Teil ist es, einen aktiven Beitrag zu leisten. Kommunikation beruht auf Gegenseitigkeit. Wenn man immer nur die Hand aufhält, um zu empfangen und nicht auch dem anderen etwas gibt, bleibt eine Beziehung einseitig. Dann fehlt ein wesentlicher Impuls, der zu einem lebendigen Zusammenleben führt, nämlich die Anteilnahme, das Miteinander, eben die Gegenseitigkeit.

Wie viel Zeit verbringen wir in unserem Leben, um auf etwas zu warten?

Warum haben Lehrer Schüler oder warum hatte Jesus Jünger? Damit die Fülle der Ideen weitergetragen, reflektiert wird und sich erweitert. Das ist der Ausdruck von Leben und Bewegung. Wir alle sind Interpreten, die ganz individuell die unendliche Vielfältigkeit göttlicher Ideen zum Ausdruck bringen. Ich horchte in mich hinein, was ich denn anzubieten hätte in der Zeit, in der ich auf den nächsten Herold warte. Wie viel Zeit verbringen wir in unserem Leben, um auf etwas zu warten?

Da fällt mir eine Geschichte ein: Da wartete ein Mann 38 Jahre lang auf Genesung. Immer wenn er sich gerade entschlossen hatte, etwas für seine Gesundheit zu tun, weil die Zeichen günstig standen, nutzte ein anderer die Gelegenheit vor ihm und nahm ihm den Platz weg. Aber er gab nicht auf und hatte den großen Wunsch, zu erleben, dass Gott den Menschen tatsächlich heil und vollkommen geschaffen hat. Da kam Jesus Christus zu ihm und sagte sinngemäß: »Worauf wartest du denn? Steh auf, nimm mit dir deine echte Grundlage und gehe; erkenne dich als vollkommen und sei geheilt!« Und er wurde geheilt.

Was bedeutet das für uns heute? Wir schleppen auch oft Jahrzehnte lang eine Last mit uns herum. Das mag ein negatives Erlebnis gewesen sein, das nicht überwunden wurde und noch immer belastet. Oder eine Erinnerung an jemanden, der uns scheinbar tief verletzt hat. Das mögen Gedanken sein über fehlerhafte Vererbung, über eine unglückliche Kindheit, mangelnde Fähigkeiten oder Minderwertigkeitsgefühle. Ist nicht jetzt die Zeit gekommen, diese Belastungen loszuwerden?

Es liegt nicht am Christus, uns jetzt von diesen Banden zu erlösen. Die göttliche Liebe tut das immer. Es liegt an uns selbst, diese Lasten loswerden und loslassen zu wollen. Das ist ein Verlangen nach Freiheit, wie sie Mary Baker Eddy in ihrem Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift auf Seite 227 beschreibt: »Die Illusion des materiellen Sinnes, nicht das göttliche Gesetz, hat euch gebunden, eure freien Glieder umgarnt, eure Fähigkeiten lahmgelegt, euren Körper geschwächt und die Tafel eures Seins entstellt.«

Es liegt an uns selbst, Lasten loswerden und loslassen zu wollen.

Ein großes Hindernis, um frei zu werden, ist ein falsches Ich-Bewusstsein: entweder Selbstbedauern oder Überheblichkeit. Es ist wichtiger zu erkennen, was ich bin, als was ich werden muss. Es ist für den Fortschritt hinderlich, menschliche begrenzende Meinungen in den Vordergrund zu stellen. Es gibt nur ein Ich Bin, und das ist Gott. Wenn wir das nicht anerkennen, sind wir nicht mit der göttlichen Liebe und Fürsorge auf einer Linie. Dieses Erkennen der ständigen Gegenwart Gottes führt uns aus den Träumen heraus und lässt uns den wahren Menschen erkennen, frei und vollkommen, wie er im Schöpfungsbericht der Bibel, im 1. Kapitel des ersten Buches Mose, beschrieben wird.

Ein falsches Ich-Bewusstsein ist für den Fortschritt hinderlich.

Wahre Freiheit führt auf den richtigen Weg. Solange wir uns von materiellen Bedingungen oder Vorstellungen abhängig sehen, ob bei Versorgung mit Geld oder anderen materiellen Gütern oder bei zwischenmenschlichen Beziehungen, sind wir gebunden. Wenn wir loslassen und uns ganz vertrauensvoll an Gott wenden, werden unsere Schritte und Worte dorthin gelenkt, wo sie Segen bringen — nicht nur für uns, sondern auch für andere.

Wahre Freiheit führt auf den richtigen Weg.

Die neue Ausgabe des Herolds habe ich immer noch nicht erhalten. Aber ich habe aus der Erwartung eine ausgefüllte Zeit gemacht. Während ich meine Gedanken aufschrieb — die Sie jetzt auch lesen können — habe ich nicht darüber nachgedacht, ob eine mangelnde Schulbildung (durch die Wirren zum Ende des Krieges und die Nachkriegszeit bedingt) mich möglicherweise gar nicht berechtigen würde, etwas zu schreiben. Nein, diesen angeblichen Mangel aus weit zurückliegenden Jahren habe ich längst überwunden. Wie? Hauptsächlich durch das Lesen und vor allem Studieren des erwähnten Lehrbuchs. Die Tatsache, dass der Mensch — jeder Mensch — göttliche Intelligenz und Tätigkeit widerspiegelt, indem er sich der göttlichen Identität bewusst wird (daran habe ich immer festgehalten) »... verleiht dem Menschen eine erweiterte Individualität, einen umfangreicheren Wirkungskreis des Denkens und Handelns, eine umfassendere Liebe, einen höheren und beständigeren Frieden.« (Dieses Zitat steht auf Seite 265 des Lehrbuchs.)

Heute ist nun der Herold eingetroffen und ich finde wieder neue und bereichernde Beiträge zum Lesen — auch von lieben Autoren, die ich kenne.

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