Beten ist nicht nur das Mindeste, sondern das Beste, was ich tun kann! Das war mein erster Gedanke, als alle Radio-und Fernsehsender und Zeitungen vom Tsunami berichteten, der so viele Opfer in Asien gefordert hat. Und ich setzte mich unverzüglich zu Hause hin, um für die Betroffenen zu beten.
Ich finde es tröstlich zu wissen, dass viele Menschen beten, wenn etwas Schreckliches in der Welt passiert. Nur, warum tun wir das eigentlich? Zur Selbstberuhigung? Bringt Gebet etwas für die anderen in Not?
Gebet schickt kein Geld. Gebet zieht nicht Menschen aus dem Schlamm. Aber Gebet kann die Gedanken der Menschen erheben und tut es auch. Gebet erhebt die Gedanken nicht nur desjenigen der betet, sondern auch die Gedanken derer, für die er betet. Es öffnet die Gedanken der Menschen für eine göttliche Inspiration, die wiederum zu richtigen Entscheidungen führt, damit das Geld, die Helfer, die Materialien, die Möglichkeiten und Kapazitäten, die zur Hilfe gebraucht werden, auch im rechten Moment zur Verfügung stehen. Damit genau das Richtige zum richtigen Zeitpunkt passiert. Damit jemand es schafft, seine Trauer zu überwinden. Damit jemand tatsächlich von einem anderen Menschen aus dem Schlamm oder den Trümmern geborgen wird oder ein Haus wieder aufgebaut werden kann.
Gebet führt zu konkreten Lösungen. Ist dies zu messen? Wahrscheinlich nicht. Man kann nie mit Fakten nachweisen, dass ein Gebet für ein »Wunder« gesorgt hat, für diese zwar raren, aber so aufbauenden, beflügelnden Nachrichten, wo jemand entgegen aller Erwartung noch rechtzeitig gerettet werden konnte. Aber man kann trotzdem spüren, dass ein Gebet wirksam ist. Es ist so ein inneres Gespür, dass die guten und erhebenden Gedanken von Gott, die wir in uns hegen, »angekommen« sind.
Wie viel Gewalt die Natur auch darstellen mag, Gottes Güte ist noch mächtiger. Die Hauptgedanken meines Gebets waren: Zerstörung ist nicht natürlich, sondern die natürliche Ordnung und Ruhe in der Natur muss wieder sichtbar werden. Dies wird geschehen durch unsere Vereinigung mit dem Göttlichen. Und: Alle Menschen ohne Dach und ohne Familie spüren Gottes Geborgenheit und Liebe, die immer da sind.
Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung hat mich sehr angesprochen. Der beschrieb, dass auch ganz andere Teile der Welt sehr unter dieser Flutkatastrophe litten, weil die Aufmerksamkeit jetzt beispielsweise nicht mehr bei den Hungernden und Streitenden Afrikas lag, wo tagtäglich noch viel mehr Menschen auf Hilfe angewiesen sind. Das zeigt, dass wir immer und zwar täglich für alle Teile der Welt beten sollten, ob die Medien ihr Hauptaugenmerk nun gerade auf Asien, Afrika oder Südamerika richten. Ich hoffe Sie machen mit!
