Als die Zahlen der Opfer quasi stündlich nach oben korrigiert wurden, kam mir das Bild der Arche Noahs vor Augen. Mit diesem Bild und mit diesem Gedanken habe ich mich intensiv beschäftigt.
In der Bibel lesen wir, dass Gott Noah anwies, nur ein Fenster in die Arche zu machen, und zwar ganz oben. Das hatte zur Folge, dass alle, die in der Arche waren, nur nach oben – für mich heißt das im übertragenen Sinne nur zu Gott – schauen konnten; was um sie herum geschah, konnten sie nicht sehen.
Zunächst stellte ich mir vor, selbst in der Arche zu sein, und so gelang es mir, ungestört zu beten, ohne mich ständig von weiteren schrecklichen Nachrichten beeinträchtigen zu lassen. Ich machte mir klar: da Gott allgegenwärtig ist, kann es keinen Ort geben, wo Gott nicht ist, also ist Gott auch da, wo die von diesem Unglück betroffenen Menschen sind. Und zwar bei jedem einzelnen. Jeder einzel ne, in welcher Situation er sich auch befinden mag, wird von Gott gehört, denn Er verspricht: »Und wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.« (Ps. 91) Mit anderen Worten: »Wie viele auch immer von dem Unglück betroffen sein mögen, ich bin bei dir.«
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