Als die Zahlen der Opfer quasi stündlich nach oben korrigiert wurden, kam mir das Bild der Arche Noahs vor Augen. Mit diesem Bild und mit diesem Gedanken habe ich mich intensiv beschäftigt.
In der Bibel lesen wir, dass Gott Noah anwies, nur ein Fenster in die Arche zu machen, und zwar ganz oben. Das hatte zur Folge, dass alle, die in der Arche waren, nur nach oben – für mich heißt das im übertragenen Sinne nur zu Gott – schauen konnten; was um sie herum geschah, konnten sie nicht sehen.
Zunächst stellte ich mir vor, selbst in der Arche zu sein, und so gelang es mir, ungestört zu beten, ohne mich ständig von weiteren schrecklichen Nachrichten beeinträchtigen zu lassen. Ich machte mir klar: da Gott allgegenwärtig ist, kann es keinen Ort geben, wo Gott nicht ist, also ist Gott auch da, wo die von diesem Unglück betroffenen Menschen sind. Und zwar bei jedem einzelnen. Jeder einzel ne, in welcher Situation er sich auch befinden mag, wird von Gott gehört, denn Er verspricht: »Und wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.« (Ps. 91) Mit anderen Worten: »Wie viele auch immer von dem Unglück betroffen sein mögen, ich bin bei dir.«
Mit dieser Gewissheit im Herzen wandte ich mich in Gedanken den vielen betroffenen Menschen zu, und nun stellte ich mir jeden einzelnen von ihnen in der Arche vor. Wie turbulent und schrecklich es auch um sie herum sein mochte: auch sie hatten nur das Fenster nach oben – zu Gott.
Die Arche steht für Geborgenheit. Und so konnte ich alle Betroffenen in dieser Geborgenheit sehen, ganz unabhängig davon, wo und wie sie von diesem Unglück betroffen waren. Ich wusste Gott bei ihnen. Gott ist überall.
Gebet wirkt. Und hilft. Bereinigt Situationen. Heilt. Das habe ich schon unzählige Male erlebt, ganz gleich, wie unüberwindlich das Problem zu sein schien. Gebet ist wissenschaftlich: was einmal bewiesen wurde, kann jederzeit und von jedermann wiederholt werden.
Und: Für Gebet gibt es keine räumliche oder zeitliche Entfernung, es hilft und wirkt überall!
Jedes einzelne Gebet hilft, die aufgewühlte Situation zu beruhigen und zu bereinigen und die Not zu lindern und zu beheben. Um wie viel mehr wirkt dann erst das Gebet vieler Menschen?
Immer wenn die Zahl der Opfer noch oben korrigiert wurde, korrigierte ich für mich die Zahl der Betenden ebenfalls nach oben. Der Gedanke, dass so viele Menschen zur gleichen Zeit wie ich beteten, gab mir ungeheure Kraft und ein Gefühl von gemeinsamer Stärke.
Ein weiterer Gedanke: Materielle Hilfe stößt irgendwann an ihre Grenzen. Das erleben wir zurzeit auch in dem Krisengebiet: Die Helfer sind sich manchmal gegenseitig im Weg. Sie können oder dürfen nicht dahin, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Gelder kommen nicht da an, wo sie ankommen sollten. Oder die Einschätzungen darüber, wofür es verwandt werden soll, gehen weit auseinander.
Geistige Hilfe, Gebet, kennt keine Grenzen. Sie kann nicht aufgehalten werden. Von nichts und niemandem. Sie kommt immer da an, wo sie gebraucht wird. Davon kann es nie zuviel geben. Es ist auch nie zu wenig, es reicht für alle. Diese Hilfe wird immer dankbar angenommen.
Lassen Sie uns reichlich Gebet spenden!
