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Jesu Triumph und seine Erfüllung

Aus der März 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


»Er ist auferstanden« (Mt. 28:6). Die Osterbotschaft – welch wunderbare Nachricht war das damals für die Jünger, und sie ist es auch heute noch für die ganze Welt!

Dass Jesus nach seiner Kreuzigung den Sieg über den Tod und das Grab davongetragen hat – und dass er das zustande brachte, weil er seinen eigenen Lehren treu blieb – war für mich viele Jahre lang richtungweisend. In den vergangenen Monaten, seit Mel Gibsons Film »Die Passion Christi« angelaufen war, hat mir dieses Wissen geholfen, meine Aufmerksamkeit darauf zu richten, wie Jesus Hass, Brutalität und Tod überwunden hat und weniger darauf, wie er während des ganzen Geschehens gelitten hat. Es schien mir, als ob es Jesus Wunsch gewesen wäre, dass die Menschen damals wie heute wichtige Lektionen aus seinem Sieg lernen sollten, so dass sie ebenfalls in der Lage wären, die Wahrheit zu beweisen, die hinter dem steht, was er gelehrt hat.

Ein Beispiel: Bevor Jesu Jünger die Nachricht seiner Auferstehung erhielten, waren sie über seinen schrecklichen Tod traurig und entsetzt. Die Hoffnung, die sein wunderbares Leben, seine Lehren und Taten in ihnen geweckt hatte, schien völlig zerstört zu sein. Doch nachdem sie Jesus lebend gesehen hatten – erhaben über den Tod – sahen sie die Dinge in einem völlig neuen Licht.

Die überragende Kraft Gottes – des göttlichen Lebens, der Wahrheit und der Liebe – wurde ohne Wenn und Aber durch Jesu Triumph bewiesen. Durch dieses Wissen konnten die Jünger zuversichtlich mit der Arbeit fortfahren, die Jesus ihnen und seinen Nachfolgern zu allen Zeiten aufgetragen hatte – in Übereinstimmung mit Christus zu leben, das Christentum zu verbreiten und die Kranken zu heilen.

Jeder Sieg der göttlichen Kraft, egal wer ihn erlebt, gibt Jesu Auftrag, die Kreuzigung zu erdulden, einen Sinn. Er tat dies, damit wirklich jeder Mensch die Möglichkeit erkennen konnte, seine eigene Freiheit über Sünde, Krankheit und letztendlich auch über den Tod zu erreichen, indem er oder sie seinen Lehren folgt.

Als ich darüber nachdachte, verstand ich, wie wichtig es ist, Jesu Auferstehung und besonders die Art und Weise, wie er sie bewerkstelligt hatte, gedanklich im Auge zu behalten. Meine Bemühungen, dies zu tun – und zwar bevor, während und nachdem ich Mel Gibsons Film gesehen hatte – belebte meine eigene christliche Heilpraxis.

Ursprünglich hatte ich gar nicht vor, in »Die Passion Christi« zu gehen, denn alles, was ich darüber gehört hatte, war die unerbittliche Darstellung von Brutalität und physischem Leid. Doch dann fiel mir auf, dass Jesus als direkt Betroffender gar nicht auf sein eigenes Leid fixiert war.

Es gab nämlich etwas, was für Jesus sehr viel schmerzlicher war als die reine körperliche Tortur, nämlich der enorme Widerstand des menschlichen Denkens gegen seine Lehre, die individuellen und kollektiven Frieden, Gesundheit und Erlösung zum Ziel hatte. Folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit fiel mir dazu ein: »Die Last der Stunde war schrecklicher, als Menschen sich vorstellen können. Das Misstrauen der sterblichen Gemüter, die am Zweck seiner Mission zweifelten, war millionenfach schärfer als die Dornen, die in sein Fleisch drangen. Das wirkliche Kreuz, das Jesus den Berg des Kummers hinauftrug, war der Hass der Welt gegen Wahrheit und Liebe.« (Wissenschaft und Gesundheit S.50) Es war mir völlig klar, dass Jesus unerschütterlich darauf aus war, Gott und alle Menschen zu lieben und den Menschen zu zeigen, wie die Kraft der göttlichen Liebe die Macht von Hass und Sterblichkeit überwinden kann.

Also beschloss ich, mir den Film unter dem Gesichtspunkt anzusehen, wie Jesus Liebe ausdrückte und welche Wirkung das auf andere hatte. Ich wurde nicht enttäuscht. Meine Bibelkenntnis von Jesu Leben und Wirken ermöglichte es mir, viele spezifische Hinweise darauf zu entdecken, und ich empfand das als sehr wertvoll. Durch meine Erfahrung im Anwenden von Christian Science, wie es in Wissenschaft und Gesundheit beschrieben ist, war es mir möglich, diese kostbaren Momente zu erkennen, ungeachtet der sie umgebenden Gewalt.

Mich berührte zum Beispiel die Wirkung, die Jesus auf Malchus hatte. Malchus war Diener des Hohenpriesters und gehörte zu denen, die Jesus gewaltsam im Garten Gethsemane festnehmen sollten. Petrus, einer der Jünger, reagierte auf die brutale Behandlung von Jesus, indem er sein Schwert zog und Malchus ein Ohr abschlug. Während die brutale Rangelei um ihn herum weiter tobte, hob Jesus das Ohr still auf und setzte es behutsam wieder an Malchus Kopf. Gleichzeitig befahl er Petrus energisch, sein Schwert wegzustecken. Malchus, der sein Ohr befühlte und merkte, dass es geheilt war, war ganz offensichtlich durch diese liebevolle Tat stark beeindruckt. Er setzte sich erstmal hin und war völlig verwundert über das, was gerade geschehen war, und reagierte nicht auf die Zurufe seiner Truppe, sich weiterhin an der gewaltsamen Behandlung Jesus zu beteiligen.

Viele ähnliche Momente in diesem Film berührten mich tief: die Art, wie durch Jesu Sanftmut die Betroffenheit des Simon aus Kyrene zerstreut wird; ein neugieriger Zuschauer, der durch Zufall aus der Menge herausgegriffen worden war, um Jesus beim Tragen des Kreuzes zu helfen; oder wie Jesus selbstlos seinen Verfolgern vergab, als er am Kreuz hing, an das sie ihn genagelt hatten; oder die Art und Weise, wie Jesus seine Mutter voller Anteilnahme in die Obhut seines geliebten Jüngers Johannes übergibt, als sie ihm in schrecklicher Qual zusehen – und viele weitere Szenen.

Nachdem ich den Film gesehen hatte, betete ich weiter um ein klareres Verständnis, wie Jesus durch das Praktizieren dieser überragenden Liebe heilte.

Eines Morgens wachte ich viel früher auf als sonst. Ich stand auf und machte mir im Gebet Gedanken über die Art von Liebe, die heilt. Ich wusste, dass die Liebe, die sich in Jesu Denken und Handeln widerspiegelte, universal ist und sie für jedermann gleichermaßen gegenwärtig ist. Und dass durch diese göttliche Liebe, die man in seinem eigenen Denken umsetzt, jeder über die Materialität siegen kann und über die damit einhergehenden sündigen Gedanken, Handlungen und Unstimmigkeiten, die sie begleiten.

Kurz nachdem ich aufgestanden war, erreichte mich ein Anruf eines Christian Science Pflegers aus einer Christian Science Pflegeeinrichtung. Er rief für eine dortige Bewohnerin an, für die ich regelmäßig betete, die von einer plötzlichen intensiven Schmerzattacke berichtete. Ich dachte sofort voller Liebe an diese Frau und versicherte dem Pfleger, dass ich gleich für die Dame beten würde. Als ich auflegte, war die Liebe, die Jesus zum Ausdruck brachte, so lebendig in meinem Denken, dass ich nicht einen Augenblick daran zweifelte, dass die Frau geheilt werden würde. Ich dankte dafür, dass die göttliche Liebe gerade dort bei ihr gegenwärtig war – die Liebe, von der Jesus bewies, dass sie die einzige Kraft ist, das einzige Leben, und die durch nichts besiegt werden können. Keine 20 Minuten später rief die Frau höchstpersönlich an um freudig zu berichten, dass der Schmerz sehr schnell verschwunden war (und seitdem nie wieder aufgetreten ist). – Ich bin mir sicher, dass es diese Art von Ergebnis war, die Jesus erwartete, als er seine Mission antrat. Und sicherlich wünsche ich mir und erwarte mehr Heilungen in dieser Art, während ich weiterhin lerne und die Wissenschaft des Lebens praktiziere, die Jesus praktizierte. Eigentlich erwarte ich, dass jeder dies erlebt. Und ich weiß, dass das möglich ist, wenn man etwas über die göttliche Wissenschaft lernt, die Jesus lebte und bewies – der Tröster, wie er in Wissenschaft und Gesundheit beschrieben ist.

Heilungen vollziehen sich nicht immer so schnell wie diese hier. Und das Leben kann ganz schön hart sein. Deshalb denke ich, sollte man mehr denn je ernst und regelmäßig darauf bedacht sein, mehr über die Liebe zu lernen, die Jesu Triumphen zu Grunde liegt und sie im täglichen Leben umsetzen.

Jeder kleine Sieg der göttlichen Liebe über Sünde, Streit oder Begrenzungen ist die Erfüllung von Jesu Triumph – von dem, was er um der Menschheit willen als wahr bewies. Die endgültige Erfüllung schließt die völlige Heilung und Erlösung aller ein, und dieser Zeitpunkt wird irgendwann kommen. Jede Anstrengung, die der einzelne unternimmt, um die Oberhoheit der Liebe Gottes zu verstehen und zu beweisen, ist ein Ausdruck der Dankbarkeit für das, was Jesus für die Welt getan hat.

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