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Beziehungen

Aus der Mai 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ohne Beziehungen können wir nicht leben. Im Gegenteil, wir stehen immer in Beziehung zu etwas und jemandem — zu uns selber, zu anderen Menschen, zur Welt im Allgemeinen, zu Gott. Ständig entwickeln und verändern sich diese Beziehungen, so wie auch wir uns ständig entwickeln und verändern. In vieler Hinsicht sind Beziehungen ein Spiegel unserer selbst. Ein Mensch, der lügt, betrügt und andere negative Eigenschaften ausdrückt, kann nicht erwarten, einen ehrlichen, liebevollen und charakterstarken Menschen anzuziehen. Umgekehrt spiegeln sich die Ehrlichkeit, Güte und Großzügigkeit eines Menschen in seinen Beziehungen wider.

Sind wir voller Vertrauen und Gewissheit, dass Gott uns die richtige Person zur richtigen Zeit sendet?

Jede neue Beziehung beinhaltet auch ein gewisses Risiko — ganz gleich, ob es sich um eine freundschaftliche, geschäftliche oder romantische Beziehung handelt — das Risiko verletzt zu werden, dass die Beziehung nicht funktioniert oder nicht so verläuft, wie wir es uns vorstellen. Es gibt zwei Möglichkeiten: wir können dieses Risiko eingehen oder versuchen, jegliches Risiko auszuschalten. Damit taucht jedoch eine Frage auf: was ist schlimmer — das Risiko verletzt zu werden oder nicht zu lieben?

Der Anfang einer neuen Beziehung ist eine gute Gelegenheit, über Beziehungen generell nachzudenken. Dieser besondere Zeitpunkt, der Neubeginn von etwas Ungewissem, zeigt uns eine Menge über uns selbst und unsere Beziehung zur Welt, wenn wir bereit sind zu lauschen.

Gehen wir neue Beziehungen mit Furcht und Misstrauen ein? Halten uns alte Verletzungen und vergangene schlechte Erfahrungen zurück? Oder stürzen wir uns ohne Vorbehalte und Vorsicht in etwas Neues? Haben wir Mauern um uns herum gebaut oder haben wir gar keine Grenzen? Müssen wir vielleicht lernen, wie gesunde Beziehungen aussehen und geführt werden? Oder sind wir voller Vertrauen und Gewissheit, dass Gott uns die richtige Person zur richtigen Zeit sendet?

Es gibt eine Verbindung, die niemals begrenzt, unterbrochen oder beschränk ist — unsere Verbindung mit Gott.

Eine Beziehung ist eine Verbindung mit etwas oder jemanden. Manche dieser Verbindungen sind zeitlich begrenzt oder örtlich beschränkt. Vielleicht ist jede menschliche Beziehung auf gewisse Art und Weise limitiert. Aber es gibt eine Verbindung, die niemals begrenzt, unterbrochen oder beschränkt ist — unsere Verbindung mit Gott. So schreibt Mary Baker Eddy, dass wir keine Sekunde von Gott getrennt sind, das heißt niemals außerhalb dieser Beziehung stehen: »... der Mensch kann nicht einen Augenblick von Gott getrennt sein, wenn der Mensch Gott widerspiegelt.« (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit. Seite 306)

Als Gottes Kinder sind wir niemals verletzt worden und der Himmel ist auf Erden — auch wenn uns das nicht immer bewusst ist.

Wenn menschliche Beziehungen sich entzweien, wenn eine räumliche oder emotionale Trennung eintritt oder wenn uns Furcht vor einem Verlust befällt, können wir uns ins Bewusstsein rufen, dass der Vater-Mutter Gott immer da ist, uns liebevoll in seinen Armen hält und wir nicht einen Augenblick von dieser Liebe getrennt sind. Furcht ist die Wurzel allen Übels und Furcht verlassen zu werden oder allein zu sein empfinden viele Menschen. Wir sind aber niemals allein, niemals ohne Versorgung mit dem, was wir zum Leben brauchen — sei es Materielles wie Geld, Arbeit und ein Dach über dem Kopf oder Geistiges wie Liebe, Freude und Kraft. Wie verändert dieser Gedanke — wenn wir ihn vollständig mit Herz, Geist und Kopf annehmen und leben — unsere Beziehungen? Wie fühlt es sich an, ganz ohne Furcht vor Verlust zu leben und zu wissen, dass unsere Beziehung zu Gott immer intakt, vollständig, von tiefer Liebe und Harmonie geprägt ist und somit alle unsere anderen Beziehungen ebenfalls?

Beziehungen brauchen Zeit und Raum, um zu wachsen. Ist es nicht mit unserer Beziehung zu Gott oftmals auch so? Für mich persönlich ist sie von einer nichtexistenten Beziehung zu immer tieferem Vertrauen gewachsen. Wie? Durch viele Erlebnisse, die mir wieder und wieder gezeigt haben, dass Gottes Liebe und Harmonie allgegenwärtig ist, dass Gebet funktioniert und dass alles, was geschieht, auch wenn es mir negativ erscheint, zu meinem Besten ist. Dies gilt besonders im Bereich Beziehungen — ob freundschaftlich, romantisch oder auch geschäftlich. Menschen treten in unser Leben und manchmal auch wieder aus unserem Leben. Zunächst kann dadurch ein Loch entstehen. Über die Jahre habe ich jedoch den Glauben und das Vertrauen gewonnen, dass diese Lücke durch Gottes Liebe gefüllt wird. Auf menschlicher Ebene heißt das oft, dass ein anderer Mensch an diese Stelle tritt: neue Freunde, Kollegen, Chefs, Partner. »Fortschritt wird aus Erfahrung geboren«, so schreibt Mary Baker Eddy auf Seite 296 (Wissenschaft und Gesundheit).

»Dance as though no one is watching you,
Love as though you have never been hurt before,
Sing as though no one can hear you,
Live as though heaven is on earth.«

(Souza)

»Tanze so als ob dir niemand zuschaut,
liebe so als ob du nie zuvor verletzt worden wärst,
singe so als ob dich keiner hören kann,
lebe als wäre der Himmel auf Erden.«

Als Gottes Kinder sind wir niemals verletzt worden und der Himmel ist auf Erden — auch wenn uns das nicht immer bewusst ist. Wenn wir es zulassen und uns immer wieder neu einlassen, werden wir viel lernen und wunderbare Erfahrungen mit den Menschen machen, die in unser Leben treten.

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