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Friede

Aus der Mai 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die indogermanischen Völker und Sprachen, d.h. die Vorläufer der meisten europäischen und vieler west- und südasiatischer Völker und Sprachen kannten noch kein gemeinsames Wort für Krieg oder Frieden, bevor sie vor 5000 Jahren in verschiedene Richtungen wanderten. Die Herkunft des Wortes »mir« der slawischen Sprachen und der griechischen »eirene« ist unbekannt. Der lateinische Begriff »pax« (it. und fr. la pace. eng. peace) bedeutet Festlegung, Vertrag, also einen rein äußerlichen, gefühllosen Begriff, mit dem man ein anderes Volk auch in böser Abhängigkeit und Unterwerfung halten konnte, wie die selbstherrlichen Römer dies ja auch oft taten.

Friede ist der Begriff gegenseitiger Schonung, Liebe, Anerkennung, Wertschätzung.

Einen unvergleichlich ansprechenderen Einblick bietet das gemeingermanische Wort Friede (ndl. vrede, schwed. frid). Es gehört mit slaw. »pri-jatjelj« (Freund) und altind. »pritih« (Freude) und »priyä« (Geliebte) zu einer indogermanischen Wurzel »pri« mit der Bedeutung »sich freuen, lieben, schützen, schonen«. Daraus auch Freund (der Liebende), Freitag (Tag der Liebes- und Ehegöttin Freja) und frei. Frei war ursprünglich der angeheiratete Verwandte von freien = heiraten, später überhaupt der zur eigenen Sippe Gehörige, den man also liebte, schützte, schonte — im Gegensatz zu Un-freien = Fremden oder unterworfenen Knechten. Innerhalb der Sippe, dann innerhalb des Stammes, dann innerhalb der Volksgemeinschaft genoss er Schonung, Schutz. Anerkennung — und damit Ansehen und Handlungsfreiheit. So entstand ganz allmählich der Begriff der Selbstständigkeit und dann der gesellschaftlichen, rechtlichen und auch innerlichen geistigen Freiheit.

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