»Fahrradfahren verlernt man nicht« war die Antwort meines Vaters auf meine bange Frage als ich sieben war und gerade eben Radfahren gelernt hatte, ob ich denn im Frühling wieder von vorne mit dem Lernen anfangen müsste. Er hatte recht. Und mit dem Schwimmen war es ebenso.
Eigentlich trifft das auf alle Fähigkeiten zu, die man sich einmal angeeignet hat. Sicherlich muss man diese Fähigkeiten und Talente üben, wenn man auf der Höhe bleiben will (zum Beispiel wenn es sich darum handlet, ein Musikinstrument zu spielen), aber das einmal angeeignete Grundkonzept wird man nie verlieren. Auch einmal gewonnene Einsichten sind unverlierbarer Teil unseres Verständnisses geworden. Wenn bei uns einmal »der Groschen gefallen« ist, dann gehört dieser »Groschen« uns. Auf immer.
Sehen Sie sich einmal den Tropfen auf dem Bild an, wie er sich im Wasserglas verteilt (falls Sie neugirig sind: ich habe Worchestersauce genommen, weil die so eine schön intensive Farbe hat). Wenn man das Wasser ein wenig herumschwenkt, hat sich der Tropfen schnell im ganzen Glas verteilt. Stellen Sie sich jetzt vor, Sie sollen den Tropfen wieder aus dem Glas herausnehmen. Nicht so einfach, oder?
Wie muss das wohl bei den großen Entdeckungen in der Menschheitsgeschichte gewesen sein, als eine gewisse Erkenntnis im Bewusstsein aufgedämmert ist und nach und nach Teil des allgemeinen Verständnisses geworden ist? An welche monumentale Entdeckungen denke ich?
• Die Form der Erde als Kugel und nicht als Scheibe. Die feste Überzeugung davon gab kolumbus den Mut über den Atlantik zu segeln. Er hatte Mühe, eine Mannschaft zu finden. Heute ist die Erkenntnis über die Form der Erde eine Selbstverständlichkeit.
• Der Monotheismus. Abraham war der Urvater der drei großen monotheistischen Religionen. Seine Söhne und Enkel (Ismael, Isaak, Jakob und Josef) führten diese Erkenntnis fort. Mose war der erste, der sie dann 400 Jahre später in Stein haute – buchstäblich auf zwei Steintafeln.
• Die Natur Gottes als unparteiische Liebe. Jesus sagte, dass Gott Segen auf die Gerechten und die Ungerechten regnen lässt (siehe Mt 5:45) – denn Er ist unendliche Liebe, die nichts Böses schickt oder kennt. Daran sollten wir uns jeden Tag viel öfter erinnern.
• Das Wesen Gottes und des Menschen als völlig geistig. Mary Baker Eddy hat diese Tatsache ihr Leben lang erforscht und ihre Entdeckungen dokumentiert. Diese gewaltige Entdeckung und ihre Konsequenzen wird die Denker der Welt noch viele Generationen lang beschäftigen.
Denken Sie einmal an Erkenntnisse, die lhnen durch Ihr Studium, Ihr Gebet zu eigen geworden sind. Sie waren vielleicht in Situationen, in denen sie Furcht hatten und nicht genau weiter wussten. Und durch Offenheit, Lauschen und Gebet sind Ihnen Einsichten gekommen, die Ihnen zeigten, dass Ihre Furcht grundlos war. Statt dessen hat von da an eine freudige feste Erkenntnis über die Allmacht Gottes Ihre Einschätzung der Lage regiert.
Lassen wir uns oft von solchen Erkenntnissen dauerhaft bereichern.
Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 43 im Juni.
