Die Welt braucht Engel! Und in diesen Tagen braucht Europa ganz besonders dringend Engel. Ich meine nicht ätherische Wesen mit Flügeln, sondern reine, sanftmütige und klare intelligente Gedanken, die in allen Bereichen des täglichen Lebens zum Fortschritt dienen. Solche Gedanken, die von Gott kommen, nenne ich Engelsgedanken.
Gedanken, die von Gott kommen, nenne ich Engelsgedanken.
Dazu zählt auch eine große Wachsamkeit, damit sich die neuen, frischen und nützlichen Ideen wie ein neu geborenes Kind ohne Widerstand im Bewusstsein der Völker entwickeln können. Aufrichtige demütige Gebete werden hier gebraucht, damit nichts eindringen kann, was das Wachstum dieses neuen Kindleins, nämlich die Einheit Europas, beeinträchtigen kann.
Durch das Studium von Christian Science ist mir bewusst, dass Gleichgültigkeit, Apathie, zersetzende Kritik keine Daseinsberechtigung haben und keinen Platz in dieser neuen Idee »Europa« finden. Gott, die göttliche Liebe, hält Seine schützende Hand über dieses Kindlein. Es muss gehegt und gepflegt und geliebt werden, damit es sich entfalten kann und somit einen festen Standpunkt bekommt. — Zurück zu den Engeln, die auch in unserem individuellen täglichen Leben nützlich sind und viel Freude bringen können.
In ihrem Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt Mary Baker Eddy: »Engel sind reine Gedanken von Gott, die mit Wahrheit und Liebe beschwingt sind, ganz gleich wie ihre Individualität beschaffen sein mag. ... Wenn wir ernsthaft auf diese geistigen Führer achten, bleiben sie bei uns und wir beherbergen ohne Wissen Engel.« (S. 298-299)
Aufrichtige demütige Gebete werden hier gebraucht, damit nichts eindringen kann, was die Einheit Europas beeinträchtigen kann.
Wie diese Engel uns begleiten können, habe ich auf einer Reise in die USA erlebt. Ich flog nach Boston, um an der Eröffnung der Mary Baker Eddy Bibliothek für den Fortschritt der Menschheit teilzunehmen. Aber ich kam zu spät. Mein Flugzeug kam spät in der Nacht an und meine Gastgeberin, eine Ärztin, bei der ich wohnen wollte, war nicht mehr zu Hause, weil sie Dienst hatte. Wir hatten gerade eben noch telefonieren können, wo sie mir mitteilte, dass sie nicht länger warten könne. Aber noch bevor sie mir eine andere Adresse für meine Übernachtung nennen konnte, war die Verbindung abgebrochen.
Erschwingliche Hotels waren für mich nicht erreichbar und ich hatte einen schweren Koffer. Außerdem regnete es. Was sollte ich tun? In der kleinen Straße würde ganz bestimmt kein Taxi vorbeikommen. Also schleppte ich mich mit dem schweren Koffer zur Plaza der Mutterkirche. Dann setzte ich mich auf meinen Koffer und ordnete meine Gedanken. Ich betete. Eine Freundin hatte mich kurz vor meinem Abflug angerufen, um mir eine gute Reise zu wünschen und zu sagen, dass ich nicht allein bin, denn der Engel, der zu mir gehört, sei immer da. Vertraue darauf, waren ihre Worte.
Das Vertrauen auf das Gute und die Erwartung, dass es auch geschehen wird, ist ein wichtiges Heilmittel.
Ich fragte mich: »Kann ich darauf vertrauen, dass die Hilfe, die ich jetzt brauche, da ist?« Ja, das konnte ich! Wie so oft in meinem Leben hatte ich in schwierigen Situationen immer sofort schnelle Hilfe bekommen, seit ich Christian Science kenne. Nie wurde ich je enttäuscht und so rief ich laut in die Nacht hinaus: Du lieber Engel, bitte komm, ich brauche dich jetzt.
Und schon kam er aus einer kleinen Nebenstraße heraus — in Gestalt eines jungen Mannes fröhlich pfeifend. Als er mich sah, fragte er, ob er mir helfen könne. Ich bejahte, er half, nahm meinen Koffer und brachte mich in ein Hotel. Als ich ihn bezahlen wollte, wehrte er ab und sagte: »Es hat mir Freude gemacht hier zu helfen.«
Das klingt wie ein Märchen, aber so war es, und ich war sehr dankbar. Es zeigte mir wieder, dass das Vertrauen auf das Gute, das immer da ist, und die Erwartung, dass es auch geschehen wird, ein wichtiges Heilmittel ist. Diese Erwartung ist ein Juwel.
Und so können wir uns fragen, ob wir Europäer darauf vertrauen,
■ dass wir ein vereintes Europa haben werden,
■ dass dieses »Kind Europa« wachsen wird in Liebe und Verständnis und Geduld füreinander,
■ dass diese schöne Idee unter der Ordnung eines guten, kraftvollen, göttlichen Prinzips steht, das alle Fäden in der Hand hat und
■ dass die Politiker und alle Bürger in intelligenter Weise durch dieses einigende Prinzip gelenkt und geleitet werden?
Wenn wir das Vertrauen haben, dann werden wir es im Gebet unterstützen und die Engel, die reinen Gedanken der göttlichen Liebe, werden uns begleiten.
