Der Abgeordnete des Lutherischen Weltverbands, Wesley Kigasung, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Papua, Neu Guinea, bezeichnete die Hauptansprache als nachdenklich stimmend und dankte Bischöfin Margot Käsmann für ihre Aufforderung an die Kirche, das Schreien einer verletzten Welt zu hören. »Der größte Heiler, Jesus Christus, gebrauchte ein sehr einfaches Verfahren zum Heilen«, teilte Kigasung den Versammlungsabgeordneten mit. »Er hielt an, er schaute, er hörte zu, er war mitfühlend, er war erreichbar und er berührte. Er heilte.«
»Ich stimme damit überein, dass das letzte Abendmahl eine eschatologische Bedeutung hat, aber es hat auch eine existenzielle Dimension«, fügt er hinzu und stellt fest, dass wann immer wir den Abendmahlskelch nehmen, wir ihn halten, ihn fühlen, sehen, hochheben und daraus trinken. »Es beinhaltet die Freude und das Leiden. Die frühen Christen teilten diesen Becher, aber sie teilten auch das Tun.« Kigasung machte der Kirche drei Vorschläge: schaut euch die frühen Erfahrungen von Gott und der Menschheit an, die in der Heiligen Schrift beschrieben sind, habt den Mut und den Wunsch, die Erfahrung des Kreuzes in einer verletzten Welt auszuleben und erkennt an, dass sowohl Christen wie christliche Länder viele Wunden der Welt verursachen.
»Der Prozess des Heilens erfordert die Erfahrung von Schmerz«, sagt er. »[Gott] musste Adam die Verantwortung für das übernehmen lassen, was passiert war. Gott näherte sich Adam in Form einer Frage: Adam, wo bist du? Unglücklicherweise reiche man heute Adams Antwort immernoch wie den schwarzen Peter weiter«, sagt Kigasung. »Jeder, der heilen möchte, muss diesen tiefschürfenden und herausfordernden Fragen zuhören: Adam, wo bist du? Kain, wo ist dein Bruder Abel? Was hast Du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.«
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