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Gebet für Wotan

Aus der August 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unser Hund litt seit Jahren unter Magenbeschwerden. Obwohl ich Christian Science seit meiner Jugend kenne und selbst viele Heilungen erlebt habe, bin ich immer wieder mit ihm zum Tierarzt gegangen, weil ich einfach nicht wusste, wie ich Christian Science für ein Tier anwenden sollte. Wann immer ich jemanden danach fragte, war die Antwort: »Ist doch ganz einfach, genau wie auf jeden Menschen!« Das nützte mir nicht viel.

»Tu was, der Hund stirbt!« Der Tierarzt fiel aus — mitten in der Nacht. Das Einzige, das ich in dieser Situation tun konnte, war für den Hund zu beten.

Nun, im Sommer 2002 weckte mich mein Mann mitten in der Nacht: »Tu was, der Hund stirbt!« Ich holte unseren Wotan zu mir und sagte zu meinem Mann, er solle schlafen gehen, er könne jetzt doch nichts tun. — Tja, da saß ich nun. Der Hund wand sich und sein Magen quietschte und gluckerte laut. Er schien große Schmerzen zu haben. Tierarzt fiel aus — mitten in der Nacht. Das Einzige, das ich in dieser Situation tun konnte, war eben doch für den Hund zu beten.

Als ich mich dieser Tatsache stellte, fiel es mir zu meiner Überraschung ganz leicht. Mir wurde bewusst, dass er ein liebevoll von Gott geschaffenes Geschöpf war und Attribute Gottes ausdrückt wie Liebe, Treue, Geduld und unendliche Freude. Je intensiver ich über dieses Gotteswerk nachdachte, desto bewusster wurde mir das Gesetz, das aller Schöpfung zu Grunde liegt. Dieses wunderbare Gesetz schließt auf jeden Fall ein, dass

1. Gott sich ausdrückt und damit Seine — Gottes — Attribute sichtbar und fühlbar ausgedrückt werden und

2. alles in der rechten Weise funktioniert, alle Vorgänge und Abläufe von Gott liebevoll regiert und geordnet werden.

Ich redete beruhigend auf meinen Hund ein. Ich erklärte ihm, dass er tatsächlich Gottes Hund ist, mit Witz, Freude und Liebe gemacht. Dass seine Identität auf Gottes vollkommenen Gesetzen beruht und dass er daher, als Gottes zusammengesetzte Idee, perfekt funktioniert — und dass er darauf ein Recht hat! Ich glaube nach einer halben Stunde hörten die seltsamen Magengeräusche und ganz augenscheinlich auch die Schmerzen auf und wir schliefen beide ein. Die nächsten Tage ging es ihm gut.

Aber etwas später dann lernte ich eine ganz neue Lektion: und zwar dass das Tier offensichtlich die mentale Behandlung genau wahrgenommen hatte und einfordern konnte. Wotan war wieder krank. Sein Magen rumorte so laut, dass es sich einfach nicht überhören ließ. Ich sagte zu ihm, dass ich ihn gleich behandeln würde, aber ich müsse erst noch aufräumen. Er legte sich quer in die Küche, in der ich zu hantieren hatte. Nachdem ich mehrfach über ihn gestolpert und um ihn drum herum gestiegen war, gab ich es schließlich vorerst auf und machte mich als Nächstes in der Stube zu schaffen. Aber immer wieder legte er sich direkt vor meine Füße. Schließlich ging ich in mein Arbeitszimmer um für ihn zu beten — sogar dahin schlich er mir noch nach. Er hatte mir richtig zu verstehen gegeben, dass er wusste, was ihm geholfen hat, und dass ich es bitte noch einmal für ihn tun sollte. Ich konnte das gar nicht glauben. Wieder war er nach caeiner halben Stunde geheilt.

Die Behandlung selbst heißt dann aber für mich: Meine Gedanken über einen fehlerhaften, gestörten Zustand mit dem göttlichen Gesetz in Einklang zu bringen, den Patienten unter dieses Gesetz zu stellen und Gott bitten, mir dabei zu helfen, den Patienten so zu sehen, wie Gott ihn geschaffen hat.

Der Hund wurde noch drei, vier Mal krank und jedes Mal forderte er seine Behandlung regelrecht ein. Beim letzten Mal war ich gerade dabei, eine Mittwochabend-Lesung zusammenzustellen, als er mit seinen Beschwerden in mein Arbeitszimmer kam. Ich sagte zu ihm, ich müsse zuerst diese Arbeit beenden, das würde ihm bestimmt helfen. Aber es half nicht. Lesung zusammenstellen ist eben keine Behandlung. So unterbrach ich meine Tätigkeit und behandelte den Hund — besonders auch gegen einen Rückfall. Mein Hauptgedanke dabei war: wenn es keinen Krankheitsvorfall irgendwelcher Art gibt, kann es auch keinen Rückfall geben. Diesmal war die Heilung endgültig.

Im Grunde genommen habe ich durch diesen hartnäckigen tierischen Patienten gelernt, dass mich das Lesen einer Bibel-Lektion auf eine Behandlung, die ich geben »soll«, mental super vorbereitet. Die Behandlung selbst heißt dann aber für mich: Meine Gedanken über einen fehlerhaften, gestörten Zustand mit dem göttlichen Gesetz in Einklang zu bringen, den Patienten unter dieses Gesetz zu stellen und meinen Vater, Gott, bitten, mir dabei zu helfen, den Patienten so zu sehen, wie Gott ihn geschaffen hat. Das ist für mich ein schönes und wirkungsvolles Gebet — ein richtiges Gespräch mit Gott. (Diese Art der mentalen Behandlung habe ich im Christian Science Klassenunterricht gelernt, dem Grundlagenkurs im Christian Science Heilen.)

Abschließend möchte ich noch anfügen: Diese Heilung liegt nun schon einige Jahre zurück und unser Hund hatte keine Magenbeschwerden mehr.

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