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Wir haben keine Angst!

Aus der August 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In den letzten Wochen kreisen – wieder einmal – die Gedanken vieler Menschen mit Entsetzen und wohl auch Zorn um die neuen Terroranschläge und die zahlreichen Opfer. Dieses Mal waren nun Londons U-Bahn- und Busfahrgäste das Ziel dieser hinterhältigen Angriffe. Interessantes tritt jedoch zutage, wenn man solche üblen Attacken genauer betrachtet und manchem Medienbericht glauben kann. Diese Formulierung »Ziel dieser Angriffe« ist nämlich nicht korrekt. Diese Menschen, deren Leben ich an dieser Stelle gern mit Ihnen gedenken und würdigen möchte, wie auch ihre Angehörigen sind zwar Opfer solcher Gewaltakte, nicht aber ihr Ziel. In einem Spiegel-Artikel (www.spiegel-online.de) mit dem Titel »Mutig Foto zeigen« und der Unterüberschrift »Keine Angst« spricht der Autor davon, dass diese Opfer in erster Linie Mittel zum Zweck sind, zu dem Zweck nämlich, Furcht zu schüren bei denen, die von diesen Angriffen erfahren – und und das ist mittlerweile durch die Medien ein großer Teil der Menschheit. Der Autor deutet an, dass die Attentäter die Opfer gewissermaßen missbrauchen, um ihre Botschaft der Furcht möglichst weit zu verbreiten.

Voller Bewunderung und Anerkennung hörte ich, wie rasch die Londoner ihren Schrecken überwunden haben und weitgehend unbeeindruckt wieder zur Alltagsordnung zurückgekehrt sind. Sicher ist das einerseits einer bedauerlichen Routine geschuldet, war doch das Königreich in den zurückliegenden Jahren immer wieder Schauplatz von Attentaten. Andererseits lese ich aus dieser Verhaltensweise der Briten heraus, dass sie tatsächlich nicht gewillt sind, sich von derlei Terror tyrannisieren zu lassen. In diesem Zusammenhang weise ich gern auf eine Internetseite hin, die ebenfalls im erwähnten Spiegel-Artikel aufgeführt wird. www.werenotafraid.com ist eine Zusammenstellung von freiwillig eingesandten Fotos, Collagen, Kommentaren internationaler Internetnutzer, die an die Adresse von Al Kaida und andere Terror-Netzwerke mit derselben Botschaft gerichtet sind: We are not afraid! Zu Deutsch: Wir haben keine Angst! Ihr könnt uns nicht schrecken! Wir halten zusammen!

Meine Tochter fragte mich nur: Sind die denn völlig durchgeknallt? Einfach unschuldige Menschen morden! Was kann man denn da machen?

Darauf gibt es sicher keine erschöpfende Antwort und jeder muss auch seine eigenen Antworten finden. Aber einige Überlegungen würde ich Ihnen anbieten wollen:

■ Die eigene Kommunikation prüfen. Ist sie darauf ausgerichtet, dass mein Gegenüber mich versteht und sich doch geachtet und respektiert fühlt, statt sich in Aggressivität flüchten zu müssen, um sich Gehör zu verschaffen?

■ Selbst wenn man nicht über alles und jedes reden muss, ist dann doch mein Tun so eindeutig und geradlinig, dass es meine Gedankenhaltung »transportiert«?

■ Respektiere ich die Einzigartigkeit und Andersartigkeit eines jeden Menschen, auch wenn er oder sein Verhalten oder seine Ansichten nicht meinen Vorstellungen entsprechen?

■ Bin ich so zugänglich für die Anliegen eines anderen, dass ich ein Gespräch auch über schwierige Themen begünstige?

■ Bin ich versöhnlich, so dass auch jemand auf mich zukommen könnte, der vielleicht in meiner Schuld steht?

■ Bin ich bereit zu Vergebung, wenn ein anderer erkennen sollte, dass er einen Fehler gemacht hat?

■ Gestatte ich Furcht und Schrecken, mein klares, unabhängiges Denken und Handeln zu lähmen?

Sagen Sie jetzt nicht, dass das alles wohl im kleinen Kreis helfen kann, aber am großen Weltgeschehen nichts ändert! Jeder einzelne Mensch — auch ein Terrorist — lebt unter anderem auch in einem »kleinen Kreis«, in einer Familie, in irgendeiner Gruppierung. Und wenn ihm dort Fürsorge und Respekt für jeden Bewohner der Erde begegnet, dann kann er nicht auf Dauer Terrorist bleiben.

Fürchten wir uns nicht — auch nicht davor, dass unser eigener Beitrag zum Weltfrieden nichts nützen würde!

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