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Mary Baker Eddy Bibliothek

Der Herold veröffentlicht monatlich Übersetzungen aus dem vierteljährlichen Mitgliedermagazin der Mary Baker Eddy Bibliothek für den Fortschritt der Menschheit. Weitere Infos unter www.MaryBakerEddyLibrary.org

»... liebevolle Fürsorge und liebevoller Rat ...«

Mary Baker Eddys Briefe mit Ratschlägen für Heiler Ein Blick auf die Unterstützung und Ratschläge, die Schüler nach ihrem bei Eddy abgeschlossenen Kurs erhielten

Aus der August 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gesundheit, Wohlergehen und Geistigkeit waren Mary Baker Eddys lebenslange Themen. Nach Jahren der Krankheit und Enttäuschung während ihrer persönlichen Suche nach Gesundheit erlebte sie 1866 im Alter von 44 Jahren eine Heilung von schweren Verletzungen an der Wirbelsäule und am Kopf — eine Heilung, deren Eintreten, wie sie später spürte, ausschließlich der Macht Gottes zuzuschreiben war. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Eddy in mehreren Heilsystemen des 19. Jahrhunderts nach Gesundheit gesucht, darunter Homöopathie, die eher mentale denn ausschließlich physische Faktoren bei Krankheit anerkennt. Eddy, die schon immer eine fromme Christin war und die Heilige Schrift studierte, verbrachte nach ihrer Heilung 1866 mehrere Jahre damit, die Bibel intensiv zu studieren. Und während dieser Zeit begann sie, andere durch Gebet und durch ein Bewusstsein von Gottes Gegenwart zu heilen. Mehr und mehr wuchs ihre Überzeugung, dass sie die geistige Wissenschaft entdeckte, die den Heilungen von Jesus Christus zu Grunde liegt, wie es in den Evangelien festgehalten ist. Diese Wissenschaft enthielt ein Verständnis davon, dass Krankheit im Wesentlichen mentaler Natur ist, sowie die Überzeugung, dass Gott sowohl all-mächtig als auch ganz und gar gut ist.

Eddy entdeckte bald, dass sie Menschen nicht nur heilen, sondern sie auch lehren konnte, selbst zu heilen. Gegen Ende der 1860er — und bis zu den 1880er Jahren — begann sie Schüler anzunehmen, die sich wünschten, ihr System des Christlichen Heilens praktizieren zu lernen. Obwohl sie oftmals andere einfach durch ihr wortloses Bewusstsein der heilenden Gegenwart Gottes heilte, fand Eddy, dass ihre Schüler eine Behandlungsmethode lernen mussten, die sie befähigen würde zu heilen, während sie sich immer noch im prozess dieses Bewusstwerdens befanden. Diese Methode beinhaltete, dass die zu unterrichtenden Schüler die Gedanken ihrer Patienten in Betracht ziehen und in ihren Gebeten Wörter benutzen, die das effektiv zerstören, was Eddy als »Meinungen« oder »Irrtümer« des menschlichen Gemüts betrachtete, die sich selbst als Krankheiten im Körper manifestiert hatten. Das Ergebnis war eine verbessernde Veränderung im Bewusstsein des Patienten, die von einer Wiederherstellung des Körpers zu Gesundheit und Harmonie begleitet wurde.

Eddy wurde bei ihrem Lehren von Manuskripten unterstützt, die sie schrieb, und in denen sie die heilende Metaphysik, Theologie und Praxis beschrieb, die sie Christian Science genannt hatte. Im Jahr 1875 veröffentlichte sie ein 456-seitiges Buch über dieses Thema mit dem Titel Wissenschaft und Gesundheit. Der Titel Wissenschaft und Gesundheit wurde später zu Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Die aktuelle Ausgabe enthält 700 Seiten. Obwohl sie Wissenschaft und Gesundheit über die Jahre viele Male überarbeitete, um dessen Botschaft klarer zu machen, enthielt jede Ausgabe des Buchs ein Kapitel, das speziell dem Heilen von Kranken gewidmet ist.

Die 1880er Jahre brachten eine drastische Zunahme von Eddys Lehraktivitäten mit sich. Am 31. Januar 1881, als sie in Lynn, Massachusetts, lebte, gründete sie das Massachusetts Metaphysical College (Lehranstalt für Metaphysik in Massachusetts), eine Einrichtung, die gegründet wurde, um ihr System des Christlichen Heilens zu lehren. 1882 zog sie um nach Bostons South End und in ihrem Zuhause in der Columbus Avenue wurde auch ihre Lehranstalt angesiedelt. Eddy war die hauptsächlich unterrichtende Lehrerin in dieser Einrichtung und sie lehrte dort etwa 800 Schüler in Klassen aufgeteilt. Im Vorwort zu Wissenschaft und Gesundheit schreibt Eddy, dass sie mehr als 4.000 Schüler in ihrem Institut unterrichtete. Die Sammlung der Mary Baker Eddy Bibliothek hat jedoch nur etwa 800 Schüler dokumentiert. Diese Schüler, von denen einige schließlich selbst Lehrer wurden, kamen für diesen Unterricht aus den ganzen USA und einigen anderen Ländern nach Boston. Nachdem sie ihren Unterricht bei Eddy abgeschlossen hatten, kehrten sie in ihre Städte zurück, um zu praktizieren, was Eddy sie gelehrt hatte. Das schnelle Wachstum der Christian Science Bewegung in diesem Zeitabschnitt bezeugt die Qualität der Heilarbeit und die Macht und Praktikabilität von Eddys Lehren.

Als Eddys Schüler begannen Patienten anzunehmen, hatten sie doch so manche Fragen und Bedenken über ihre Fälle und über das, was sie in ihrem Unterricht gelehrt worden waren. Von Zeit zu Zeit schrieben diese Männer und Frauen ihrer Lehrerin Fragen, und Eddy ermutigte sie zu diesen Anfragen. In späteren Ausgaben von Wissenschaft und Gesundheit fügte sie ein Kapitel speziell über das Lehren des Christian Science Heilens hinzu und schrieb darin: »Entlasse deine Schüler am Ende des Klassenunterrichts nicht mit dem Gefühl, du brauchtest nichts weiter für sie zu tun. Lass deine liebevolle Fürsorge und deinen liebevollen Rat alle ihre zaghaften Schritte begleiten, bis deine Schüler den geraden und schmalen Weg entschlossen beschreiten.«Wissenschaft und Gesundheit, S. 454. Die Sammlung der Mary Baker Eddy Bibliothek enthält reichlich Beweismaterial für die »liebevolle Fürsorge« und den »liebevollen Rat« von Eddy an ihre eigenen Schüler. Die Sammlung enthält Hunderte von Briefen, die sie schrieb, um sie zu ermutigen, bessere Heiler zu sein.

Eddys Brife mit Ratschlägen an jene, die danach strebten, ihr Heilsystem zu praktizieren, decken zahlreiche Aspekte des Themas abgrund ihrer Überzeugung, dass Denken und Körper in Beziehung zueinander stehen, sind ihre Briefe oft auf die Qualität des Denkens sowohl beim Heiler als auch beim Patienten gerichtet. Zum Beispiel rät sie Schülern, den mentalen »Irrtümern« an der Wurzel einer Krankheit direkt und furchtlos gegenüberzutreten. Sie gibt hilfreichen Rat für den Umgang mit unwissendem oder boshaftem Widerstand gegen Gebet als heilende Macht. Sie zeigt Erbarmen mit jenen, deren Denken bewölkt sein mag vom Kampf mit persönlichen Problemen — entweder mit ihren eigenen oder denen ihrer Patienten. Sie verlangt manchmal streng eine Änderung im Denken auf der Seite des Heilers, um bessere Heilungsresultate beim Patienten zu bewirken. Und von Zeit zu Zeit betont sie die Bibel — sowohl deren Lehren wie auch deren Berichte von Jesus als Heiler.

Es gibt ein Thema, das immer wieder in Eddys Briefen an Schüler auftaucht, nämlich, ihrem eigenen geistigen Wachstum große Aufmerksamkeit zu schenken, Von Zeit zu Zeit führte sie ihnen die grundlegenden christlichen Eigenschaften wie Selbstlosigkeit, Liebe, Ehrlichkeit und Reinheit vor Augen und kämpfte dafür, dass die Verpflichtung zu diesen »Dingen des Geistes« anstelle der Liebe des »Flesches« (z.B. zu materiellen Dingen und Werten) unentbehrlich sei. Sie glaubte, dass die Schüler durch geistigen Fortschritt anfingen, dieselbe Art von schnellen und dauerhaften Heilungen zu erlangen, die in den biblischen Berichten zu finden sind. Notizen, die ein Schüler in einer von Eddys Klassen 1889 aufschrieb, belegen ihr Lehren dieser Voraussetzung:

»Das ist alles über Christian Science: Ein Gott...und deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In dieser Wahrheit sind wir in der göttlichen Harmonie. Unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst ist genauso gebieterisch wie ein Gott. ... Dann haben wir nur ein Interesse, kein geteiltes Interesse. ... Wenn sich Ihr Patient nicht erholt, weist das darauf hin, dass Sie nicht [Christian Science] demonstrieren. Wenn Sie einen höheren Gedanken als Ihr Patient haben, werden Sie ihn sicherlich mit Ihnen erhebn. Sehen Sie sich Ihren Gedanken an. Schauen Sie, ob er dem Gesetz, den Nächsten zu lieben, treu bleibt.« A12065. Seite 2 der Notizen, die J. Bailey in Mary Baker Eddys Elementarunterricht am 27. Februar 1889 aufschrieb.

Zwei Menschen, auf die Eddys Lehren sofortige und weitreichende praktische Auswirkungen hatte, waren Ira und Flava Knapp, die 1866 heirateten und mit ihren vier Kindern auf einer Farm in New Hampshire lebten. Die Knapps waren hingebungsvolle Christen und studierten ernsthaft die Bibel — wie viele Leute, die zu dieser Zeit in New England lebten. Doch in den frühen 1880ern hatten sie Unglück in ihrem Leben zu erdulden, das jenseits von Lösung oder Trost aus ihrem traditionellen Verständnis der Bibel zu liegen schien. Nach dreizehn Jahren sich verschlechternder Gesundheit war Flavia zu einer Invalidin geworden, die weder durch konventionelle noch durch alternative medizinische Behandlungen Erleichterung erfuhr. 1884 hörte sie von Christian Science. Obwohl die Knapps anfangs dazu neigten, Eddys Lehren einfach als »einen weiteren Humbug«  B. Knapp, The Destiny of The Mother Church, 1991, S. 6. Bliss Knapp war eines von Iras und Flavias Kindern. Das erste Kapitel seines Buches enthält detaillierte biographische Informationen darüber, wie die Knapp-Familie Christian Science kennen gelernt hatte. zu betrachten, entschieden sie sich nichtsdestoweniger, einen von Eddys Schülern zu kontaktieren und um Behandlung durch Gebet zu bitten. Innerhalb kurzer Zeit war Flavias Gesundheit völlig wiederhergestellt. Diese Heilung machte einen tiefen Eindruck auf die Knapp-Familie — im Dezember 1884 waren Ira und Flavia in einer von Eddy Klassen an der Lehranstalt für Metaphysik in Massachusetts eingeschrieben. Begierig darauf, das, was sie gelernt hatten, in die Praxis umzusetzen, kehrten die Knapps nach New Hampshire zurück und begannen Patienten anzunehmen.

Alle historischen Bilder, wenn nicht anders angegeben, abgedruckt mit Genehmigung der Mary Baker Eddy Sammlung und/oder vom Archiv der Mary Baker Eddy Bibliothek für den Fortschritt der Menschheit.

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