Ich lernte Christian Science Pflege im Sommer vor meinem zweiten High-Schooljahr kennen, als ich anfing, samstags in einem Christian Science Pflegeheim zu arbeiten. Nach einer kurzen Ausbildung konnte ich einfache Aufgaben übernehmen, wie Betten machen, Patienten zu helfen, sich irgendwo hin zu bewegen und sie einfach zu unterstützen, wo ich nur konnte. Die Atmosphäre empfand ich nicht bedrückend, sondern vielmehr erhebend, »inspirationsgeladen«. Die Leute lebten Christian Science. Jeder Patient und jede Pflegerin des Hauses gingen im Gebet davon aus, dass es nur ein Gemüt, Gott, gibt und sie erwarteten Heilung als Ergebnis des Gebets. Ich war beeindruckt. Am Anfang dachte ich, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Da ermutigte mich meine Sonntagsschullehrerin, meine Arbeit von einem geistigen Standpunkt aus zu betrachten, sie als Möglichkeit zu lieben anzusehen und anzufangen zu lernen, wie man in Christian Science heilt. Sie ermutigte mich dazu, zu beginnen, die Patienten als Gottes geliebte Kinder zu sehen. Ich könnte in dem Verständnis wachsen, dass sie in Wirklichkeit alle Gottes Gleichnis sind, so wie es in der Bibel steht. Und ich könnte beginnen zu erkennen, dass sie als Gottes Bild und Gleichnis alle bereits jetzt vollkommen und gesund sind.
Die Wochenendarbeit im Pflegeheim war für mich so eine wunderbare Erfahrung, dass ich in den Sommerferien dort weiterarbeitete. Ich absolvierte ein Ausbildungsprogramm für Pflegehelfer und lernte dabei zusätzliche, grundlegende Pflege für Patienten, wie Baden, Griffe zum Heben und Aufstehen, Unterstützung beim Essen, hilfreiche Gespräche zu führen und vieles andere. Es tat mir gut, gebraucht zu werden. In meinem dritten Jahr an der Universität begann ich, über mein Leben nachzudenken und fragte mich: »Was machst du eigentlich an der Uni?« Da wusste ich, dass ich Christian Science Pflegerin werden wollte.
Das ist jetzt 35 Jahre her. Durch viele Jahre häuslicher Pflege, Arbeit in Ferienlagern und Pflegeheimen lernte ich, dass es der Schlüssel zur Aufrechterhaltung einer heilenden pflegerischen Praxis ist, das falsche Bild von Leiden, Krankheit oder Begrenzung, das ich vor mir sehe, schnell durch Gebet mit der richtigen Vorstellung von meinen Patienten als gottgleiche Individualitäten zu ersetzen.
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