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Die ideale Kirche

Aus der Juli 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Lassen Sie uns für eine Weile das gewohnte alltägliche Bild davon verlassen, was wir in einem bestimmten Gebäude, einer bestimmten Straße oder einer bestimmten Nachbarschaft tun; auf einer Landstraße, in einem Häuserblock oder in irgendeinem vornehmen Haus, das wir von unseren Vorfahren geerbt haben. Lassen Sie uns aus dem Kirchenmodell ausbrechen, das aus Komitees, Gottesdiensten, Sitzungen und Budgets besteht. Die sind natürlich alle notwendig, ja, wünschenswert.

Aber was würde passieren, wenn wir stattdessen umschalten würden auf die zwei Gebote, die Mary Baker Eddy vorgibt. »Wir müssen ... uns ... die >Wissenschaft des wirklichen Seins< aneignen«, schreibt sie. »Wir müssen tief in die Wirklichkeit hineinschauen, statt nur den äußeren Eindruck der Dinge zu akzeptieren.« Wissenschaft und Gesundheit, S.29 In die Wirklichkeit hineinschauen und auf den äußeren Anschein weniger Wert legen, so sagte sie zu uns. Schalten wir um von Materie auf Geist.

Die geistige Auffassung von Kirche ist unendlich, zeitlos. Also bestand Kirche als geistige ldee bereits, bevor das menschliche Gemüt überhaupt an eine Organisation gedacht hat.

Mary Baker Eddy ging regelmäßig in die Kirche, lange bevor ihr die große Offenbarung von Christian Science erschien. Danach wandte sie ihre eigene Erfahrung über die Wirklichkeit auf Kirche an, indem sie tief in die Wirklichkeit von Kirche hineinschaute – und nicht die äußerliche Bedeutung von Kirche akzeptierte, mit der sie so vertraut war. Und Mrs. Eddy verstand Kirche in ihrer unendlichen Wirklichkeit als »die Struktur von Wahrheit und Liebe, alles, was auf dem göttlichenPrinzip beruht und von ihm ausgeht.« ebd. S. 583 Natürlich erschuf sie diese göttliche ldee nicht, aber sie erkannte sie.

Wo ist diese Struktur, diese echte unendliche Kirche? Überall! Sie ist so universell wie Wahrheit und Liebe. Sie kann nicht anders sein. Und sie lst für den geistigen Sinn sichtbar. Sie ist nicht nur eine menschliche Gemeinde mit einer kleinen, organisierten Gruppe auf diesem kleinen Planeten Erde.

Kirche ist »alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.« Tatsächlich beruht alle Wirklichkeit auf dem göttlichen Prinzip und geht daraus hervor. Es gibt nichts, das nicht daraus hervorgeht und darauf beruht! Was für eine weite Auffassung von Kirche – grenzenlos, nicht ortsgebunden, ohne Adresse.

Die äußerliche Bedeutung von Kirche sah Mrs. Eddy als menschliche Institution, obgleich auch ihre Sicht dieser Institution weitreichend und tiefgehend war und keineswegs kleinbürgerlich. So wie sie beschreibt: »Die Kirche ist diejenige Institution, die ihre Nützlichkeit beweist und zeigt, dass sie das Menschengeschlecht erhebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Ansichten zum Erfassen geistiger ldeen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft aufrüttelt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt.« ebd. S. 583 Diese Kirche war weder grundsätzlich noch ausschließlich nach innen gerichtet. Und ihre Sicht war sicher nicht nur an Neuengland ausgerichtet, sondern ging weit darüber hinaus – offen, großzügig, für alle.

Im zweiten Absatz ihrer Definition von Kirche legt Mrs. Eddy eine Darstellung davon vor, wie eine ideale menschliche Kirche oder ein System sein könnte. Wie könnte sie aussehen? Nach ihrer Definition wäre sie praktisch, menschlich, bereichernd, Gedanken aufrüttelnd, vergeistigend und machtvoll gegenüber dem Bösen. Sie wäre der Feind von Krankheit und falschem Handeln. Anders ausgedrückt wäre die ideale Institution ein Beispiel göttlicher Wissenschaft.

Was für eine Rolle spielt also die Wirklichkeit im Zusammenhang mit dieser Institution? Die Wirklichkeit ist die Grundlage, die Basis, der Kern des Ganzen. Die geistige Wirklichkeit von Kirche, die wir erkennen, fühlen und bestätigen, trägt die äußerliche Bedeutung – das heißt, sie unterstützt die Institution, die Organisation. Durch unsere wachsende Klarheit über die Wirklichkeit von Kirche bereichern wir die Organisation – wir tragen dazu bei, dass sie gedeiht, und bestimmen die Richtung.

Die geistige Auffassung von Kirche ist unendlich, zeitlos. Also bestand Kirche als geistige ldee bereits, bevor das menschliche Gemüt überhaupt an eine Organisation gedacht hat. Und Kirche – als göttliche ldee – würde auch ohne Organisation fortbestehen.

Was wird von uns als Mitglied erwartet? Die Türen zu unseren Gedanken für das wahre Sein zu öffnen.

Wie ist es dann mit dem Äußeren, der Institution? Wie lang wird sie bestehen? Obwohl wir es nicht mit Sicherheit sagen können, können wir dar auf vertrauen, dass die äußere Form so lange bestehen wird, wie die Menschheit diesen Beweis braucht, solange es ein »Menschengeschlecht« gibt, das erhöht werden muss. Das ist eine feste Grundlage für das Vertrauen in die Zukunft der Kirche als Institution im weitesten Sinne. Wir sollten erwarten, dass sie beständig ist – dass es sie gibt, solange eine menschliche Notwendigkeit dafür besteht. So ist die Natur der göttlichen Liebe, die Struktur der Liebe.

Auf dieser sichtbaren Welt, auf dem Planeten Erde, auf der es eine Zivilisation von vielen verschiedenen Sterblichen zu geben scheint, von einer endlosen Vielfalt von Menschen in allen Hautfarben und Rassen, genau da besteht Kirche, die unzählige unsterbliche ldeen umfasst. Wo Sterbliche mit geistigen Bedürfnissen und geistigem Sehnen und Erfordernissen für die Gesundheit, wo diese Sterblichen zu sein scheinen, da ist Kirche, göttliche ldee, in ihrer Fülle und Vollständigkeit – jetzt, in diesem Augenblick. Das ist Wirklichkeit. Das ist die endgültige heilende Perspektive. Wahre Kirche ist genau da, wo etwas völlig anderes zu sein scheint – eine materielle, persönliche, sterbliche Erfahrung. Ein Gebäude. In einem Häuserblock .

Noch mehr als unser Gebäude in Ordnung zu halten ist es unsere Pflicht, die einzigartige Vision unserer Führerin von Kirche als göttlicher ldee aufrechtzuhalten. Diese Vision deutlich und Klar und groß zu halten.

Dann müssen wir als Kirchenmitglied oder als Praktiker – oder als beides – darüber hinausgehen, hilfsbedürftigen Menschen und sorgenvollen Sterblichen helfen zu wollen. Hier ist Mrs. Eddys Perspektive dazu. Sie schrieb: »Der Christliche Wissenschafter ist allein mit seinem eigenen Sein und mit der Wirklichkeit aller Dinge.« Botschaft an die Mutterkirche von 1901, S.20 Das könnte uns dazu führen, uns zu fragen: Sind wir allein mit unserem eigenen Selbst und mit der Wirklichkeit von Kirche, auch wenn wir auf der Kirchenbank sitzen oder ein Kirchenlied singen oder an einer Komiteesitzung teilnehmen? Sind wir uns nicht nur der äußerlichen Bedeutung von Kirche bewusst, sondern auch der einzig wahren? Wir streben immer nach dem einzig Wahren! Was ist mit »der armseligen Menschheit« Wissenschaft und Gesundheit, S. 345 und mit »lch wollte die Lahmen, die Tauben, die Stummen, die Blinden, die Kranken, die Sinnlichen und die Sünder aus der Sklaverei ihrer eigenen Ansichten ... erlösen. ...«? ebd. S. 226 Dies sind Worte von Mary Baker Eddy – eine sehr bewegende, mitfühlende, nach außen gerichtete Sicht der Dinge.

Aber dieselbe Autorin der Worte »armselige Menschheit«, usw. gab uns auch »die wissenschaftliche Erklärung des Seins,« ebd. S. 468 die Wirklichkeit! Hier gibt es keine leidende Menschheit. Stattdessen finden wir dort – in der wissenschaftlichen Erklärung – die Lösung für alles Leiden.

Der Nutzen der Institution ist dann nicht nur ein menschlicher Sinn erdgebundener Anwendbarkeit und Nützlichkeit, sondern etwas, das uns daraus emporhebt. Nichts ist praktischer – effizienter und besser realisierbar – als Wirklichkeit zu fühlen! Und die Kirche und unsere Verbindung zu ihr ist sicherlich eine bedeutende Hilfe dabei, dieses Bewusstsein der Wirklichkeit zu erlangen.

Offen gesagt wissen wir, dass die meisten Von uns einen großen Teil ihrer Zeit mit der äußeren Sicht der Dinge beschäftigt sind. Ich denke, so ist das menschliche Leben. Wir kommen zur Kirche, um von dieser Beschäftigung mit den äußeren Dingen aufgeweckt zu werden. Wir kommen zur Kirche, um unsere geistigen Prioritäten zu bestätigen und zu stärken. Wir sind dort, um über Gott nachzudenken und die Allgegenwart der Wahrheit zu spüren. Wir kommen mit der Erwartung, uns an einigen neuen Ideen zu erfreuen, an neuen Blickwinkeln auf geistige Dinge, mit denen wir sehr vertraut sind. Wir achten auf die Feinheiten der Lesung, der Auszüge aus den Schriften, usw. Wir stärken unseren Gemeinschaftssinn beim gemeinsamen Kirchenliedersingen und in Zeugnis Zeugnisversammlungen. Und wir besuchen die Kirche, um anzuerkennen, dass Christian Science das Tor zur wahren Kirche ist. Wir erwarten alle, dass die Vergeistigung unseres Denkens, die Vergeistigung unserer Anschauung und das Festhalten an unseren Werten, uns geradlinig und stark macht. Wir machen das alles, um einen Zufluchtsort vor den Anforderungen der kommerziellen Welt zu haben, vor der beruflichen Welt oder vielleicht auch vor den Anforderungen unserer häuslichen Welt mit unserem Ehepartner und unseren Kindern. Alles das ist die äußere Sichtweise der Dinge und doch scheinen wir hiermit normalerweise die meiste Zeit unserer Tage zu verbringen!

Die Kirche Christi, Wissenschaftler, ist im Grunde ein Fenster zur Wirklichkeit. Nicht mehr und nicht weniger!

Natürlich könnte all die Unterstützung und Erfrischung, die wir mit dem Kirchenbesuch verbinden, genauso geschehen, wenn wir im Busch von Australien leben würden und nie in eine Kirche kämen. Ich habe einige Menschen in so einer Situation gekannt. Aber Kirchen wurden gegründet, um die Wege von Christian Science, ihre richtige Richtung und ihre Offenbarung frei und offen zu halten. Und die Kirche ist dazu da, uns regelmäßig wieder daran zu erinnern, wofür wir stehen – für die Wahrheit des Seins – und für unsere Gemeinde ein Sprachrohr für Christian Science zu sein.

Was wird von uns als Mitglied erwartet? Die Türen zu unseren Gedanken für das wahre Sein zu öffnen. Das ist unsere vorderste Kirchenpflicht, unsere wichtigste Aufgabe – uns nicht vom Kern unserer Mission ablenken zu lassen. Nur über eine Gemeinde mit Problemen nachzudenken ist ein unattraktiver und ein nicht gerade anziehender Bewusstseinszustand. Wir müssen »hineinschauen« in die Wirklichkeit, bevor wir »hinausgehen« – oder besser gesagt, zuerst in die Geistigkeit hineinzuschauen ist die beste Art hinauszugehen. »Hineinschauen« vor »Hinausgehen«!

Kirchenmitglied zu sein heißt, »Erinnerer« daran zu sein, was Kirche wirklich ist. Uns daran zu erinnern, dass die wahre Kirche eine göttliche Struktur ist, gefüllt, vollständig und ohne gähnende Leere. – Leere Kirche, volle Kirche, leere Kirche. – Das war nie die wahre Kirche, die Wirklichkeit der Kirche, und kann sie niemals sein. »Wo keine Vision ist, schwindet das Volk dahin« Sprüche 29:18, nach der King James Bibel – kein schöner Gedanke und eine Warnung! Aber wir bleiben der Wirklichkeit von Kirche treu. Das ist unsere Vision. Das ist unsere Aufgabe. Noch mehr als unser Gebäude in Ordnung zu halten ist es unsere Pflicht, die einzigartige Vision unserer Führerin von Kirche als göttlicher Idee aufrechtzuhalten. Diese Vision deutlich und klar und groß zu halten. Ja, groß!

Es gibt nicht mehr »Antiwahrheit« als die Kleinheit sterblichen Denkens. Die Kirche Christi, Wissenschaftler, ist nicht nur eine Kirche von guten, feinfühligen und hingebungsvollen, wohlgesonnenen und selbstlosen Leuten. Die Kirche Christi, Wissenschaftler, erweckt eine Vorstellung von unwiderstehlichem Licht und etwas viel Größerem als einer Konfession. Sie verkündet etwas Großartiges und Edles – etwas, das auf immer darstellt, was immer bestanden hat und immer sein wird – so lange eine Notwendigkeit zur Vergeistigung des Bewusstseins besteht. Die Kirche Christi, Wissenschaftler, ist im Grunde ein Fenster zur Wirklichkeit. Nicht mehr und nicht weniger!

Die Wirklichkeit von Kirche zu erfassen ist natürlich geeignet, jegliche Neigung zur Unwirklichkeit zu mildern – eine Neigung, unrealistisch zu sein bei Fragen, die von Zeit zu Zeit in einer Zweigkirche anstehen. Die Wirklichkeit von Kirche führt zu Gleichgewicht und Beständigkeit. Und das wiederum führt zu Weisheit in allen Einzelheiten der Kirchenarbeit – nicht zu begrenzten oder ängstlichen Standpunkten, aber auch nicht zu unrealistischen menschlichen Hoffnungen.

Die Wirklichkeit und das Äußerliche – das erste sorgt für das zweite und bestimmt das Wohlergehen des zweiten. Die Wirklichkeit heilt. Also lassen Sie uns auf die Wirklichkeit von Kirche schauen, auf die göttliche, geistige, unendliche Idee – immer beständig. Dies zu tun unterstützt, ja es unterstützt auf einzigartige Weise, die Institution, das System, die menschliche Erscheinung der göttlichen Idee, Kirche. Womit unterstützt die Wirklichkeit die Institution? Mit einem hohen Maß an Wirklichkeit, bis unsere menschlichen Vorstellungen den geistigen Ideen auf immer Raum zu geben.

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