Die Sommerferien kamen in Sicht. Nach einem arbeitsreichen Jahr freuten sich alle in der Familie auf ein paar Wochen Erholung, Freude, Spiel und Spaß. Die Koffer wurden herbeigeholt und jeder überlegte, was er mitnehmen wollte. Da passierte es: Zwei Tage vor Schulschluss lag eines der Kinder plötzlich mit hohem Fieber im Bett. Der erste Gedanke war: »Nun Können wir vielleicht gar nicht in drei Tagen auf unsere Reise gehen.«
Die Sommerferien kamen in Sicht. Da passierte es: Zwei Tage vor Schulschluss lag eines der Kinder plötzlich mit hohem Fieber im Bett.
Ich rief gleich eine Praktikerin an. Sie nahm mir mit ihren Worten alle Furcht und ermutigte mich, nicht auf das Krankheitsbild zu schauen, sondern das Denken auf »das Dauernde, das Gute und das Wahre« gerichtet zu halten. Ich schlug diesen Gedanken in meinem Praxisbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy nach, wo ich den ganzen Satz auf Seite 261 fand. Er heißt: »Halte das Denken ständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet und du wirst dies alles in dem Verhältnis erleben, wie es dein Denken beschäftigt.« Das beruhigte mich sehr und mein Denken bekam sofort eine andere Richtung.
Am Abend, als alle im Bett waren, nahm ich mir wieder das Buch vor, weil ich merkte, dass ständig Gedanken der Sorge um das kind in mein Denken eindringen wollten. Da fand ich folgende Stelle: »Dies ist die Lehre von Christian Science: Die göttliche Liebe kann ihrer Manifestation oder ihres Gegenstandes nicht beraubt werden; Freude kann nicht in Leid verwandelt werden, denn Leid ist nicht der Herr über Freude; ...« (S. 304:9). Das schlug bei mir ein. Ich saß lange da und dachte über diese geistige Tatsache nach und ließ sie wirken. Alle Müdigkeit, Sorge, Furcht waren verschwunden. Ich fühlte mich und alle um mich herum in diesem Licht und in dieser Freude. Nichts anderes als diese göttliche Liebe war für mich gegenwärtig. Als der nächste Tag dämmerte, ging ich zu Bett. Nach einigen Stunden, als die Kinder wach waren, konnte ich feststellen, dass das Fieber verschwunden war. Zwei Tage später saßen wir fröhlich und dankbar im Zug und erlebten wundervolle Ferienwochen.
Nichts anderes als die göttliche Liebe war für mich gegenwärtig. Als der nächste Tag dämmerte, ging ich zu Bett. Nach einigen Stunden, als die Kinder wach waren, konnte ich feststellen, dass das Fieber verschwunden war.
Ich habe diese Stunden der Erhebung und des Lichts nie vergessen und mich in anderen schwierigen Situationen daran erinnert und immer wieder erleben können, dass eine geistige Tatsache eine deutliche Wirkung hat. Ich wurde immer fester in der Gewissheit, dass Freude geistig ist und daher nicht den materiellen Einflüssen unterworfen sein kann.
In jeder Situation können wir uns der Gegenwart der göttlichen Liebe bewusst werden und genau dann sehen wir etwas, was uns vorher verborgen war.
Das ist ein wichtiger Grundsatz im Leben, denn manchmal sieht es so aus, dass gerade dann, wenn wir uns auf etwas sehr freuen, plötzlich etwas dazwischen kommt und die Enttäuschung dann besonders groß ist. Aber wie heißt es; »Freude kann nicht in Leid verwandelt werden.» Es geht einfach nicht, weil Freude das Gesetz Gottes ist. Darauf können wir fest bauen und müssen uns nicht davon abbringen lassen. In jeder Situation können wir uns der Gegenwart der göttlichen Liebe bewusst werden und genau dann sehen wir etwas, was uns vorher verborgen war, genau dann tut sich eine neue Möglichkeit auf.
Neulich sagte eine Freundin zu mir: »Ich hatte gestern solch ein klare geistige Erkenntnis, ich fühlte mich so gut. Aber heute ist alles ganz anders, alles ist wie weggeblasen, als ob eine andere Kraft am Werk sei.« Mary Baker Eddy macht uns in ihren Schriften sehr klar, dass wir unsere Inspiration und Freude gegen entgegengesetzte Einflüsse verteidigen können, ja, dass wir das Recht haben, eine höhere Freude zu beanspruchen. Jesus sagte zu seinen Jüngern, ehe er sie verließ: »Euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen« (Joh 16:22). Das ist die Freude in Christus, die in uns bleibt, Wenn ich merke, dass die Freude in mir nicht mehr da ist, ist das ein Zeichen für mich, dass ich etwas tun muss. Ich mache mir dann meine untrennbare Beziehung zu Gott bewusst und bleibe so lange in diesem Bewusstsein, bis die Freude, die nicht von äußeren Umständen bestimmt wird, wieder ihren rechtmäßigen Platz einnimmt.
Manche Menschen kommen nicht erholt und freudig aus ihrem Urlaub zurück, sondern mit Ärger und Enttäuschung. Vielleicht möchten sie es mal mit diesem Gedanken probieren: »Ein wenig mehr Freundlichkeit, ein geläuterter Beweggrund, einige liebevoll mitgeteilte Wahrheiten, ein besänftigtes Herz, ein beherrschter Charakter, ein hingebungsvolles Leben würden die rechte Tätigkeit des inneren Triebwerks wiederherstellen und offenbaren, dass die Bewegung von Körper und Seele im Einklang mit Gott steht.« (Vermischte Schriften S. 354:18) Dieser Ratschlag von Mary Baker Eddy — im Einklang mit Gott zu leben — würde nicht nur den Urlaub, sondern jeden Tag zu einem freudigen Erlebnis werden lassen.
Wenn ich merke, dass die Freude in mir nicht mehr da ist, ist das ein Zeichen für mich, dass ich etwas tun muss. Ich mache mir dann meine untrennbare Beziehung zu Gott bewusst.