Ich fühlte mich elend, entsetzlich elend. Tagelang liefen immer die gleichen Gedanken in meinem Kopf, niederdrückende Erinnerungen an Begegnungen mit einem Verwandten, die schon einige Zeit zurücklagen, dennoch frisch genug, um mich zu qualen, Stunde um Stunde, Tag um Tag. Dabei hatte ich zuvor ermutigende geistige Fortschritte gemacht, für die ich lange und ausdauernd gearbeitet hatte.
Die Wucht der Erinnerungen, die über mich hereinbrachen, war so heftig, dass ich nicht weiterwusste. Bewährte Rezepte fielen mir nicht ein oder versagten.
Im Laufe der Jahre hatte ich mich an dieses Schema gewöhnt: neue Einsichten — Probe (also eine Periode, in der ich gefordert war, zu dem als richtig Erkannten zu stehen, es mir nicht wieder nehmen zu lassen) — Festigung — weiterer Fortschritt. Das war mir nichts Neues. Ich war also vorbereitet auf eine Phase, in der das Neue verteidigt werden musste gegen zudringliche, herabziehende Gedanken, gegen scheinbar logische Zweifel und heftige Versuchungen, die meinen spirituellen Schatz anknabbern wollten.
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