
Editorials
In der Wüste war Christus Jesus versucht zu glauben, daß Brot sein Hauptbedürfnis sei. Seine Erwiderung auf die Suggestion des Bösen, daß er Steine in Brot verwandle, sollte als eine bleibende Berichtigung der menschlichen Annahme dienen, daß etwas Materielles jemals ein Hauptbedürfnis der Menschen sein kann.
Das wahre Sein kennt kein Alter und keinen Tod. Alles ist G eist — es gibt keine Materie; daher kann es keine chemischen Vorgänge oder Wandlungen geben, die Verfall und Auflösung hervorrufen.
Christus Jesus erkannte, daß der Weg der Erlösung von den Übeln des Fleisches und von aller Materialität auf dem Verstehen und der wissenschaftlichen Erhaltung der wahren Selbstheit des Menschen als des Sohnes G ottes beruhte. Er suchte die Menschen dazu zu veranlassen, Anspruch auf diese Sohnschaft zu erheben und sie zu beweisen.
Ein geistiges Erwachen findet in der ganzen zivilisierten Welt statt. Gegenwärtig mag es nur langsam wahrgenommen werden, doch für diejenigen, die Augen haben zu sehen und Ohren zu hören, ist es schon erkennbar.
Bildlich gesprochen bedeutet ein Wandel des Herzens eigentlich einen Wandel des Denkens von kalter Hartherzigkeit zu größerer Herzensgüte. Für den Christlichen Wissenschafter ist er das Anzeichen eines Erwachens aus herzlosem, selbstsüchtigem Materialismus zu einer höheren Auffassung vom Wesen des Menschen als Ausdruck der L iebe, das Erwecken schlafender Neigungen zum Dienste des Guten.
Vor einigen Monaten veröffentlichte ein Zeitungsphotograph in einer bekannten Zeitschrift eine interessante Studie von verschiedenen Menschentypen, denen er auf den Straßen einer großen Stadt begegnet war, und die er unbeobachtet aufgenommen hatte. Die Bemerkung wurde gemacht, daß keiner von ihnen lächelte.
Jede christlich-wissenschaftliche Heilung ist ein Beweis dafür, daß das Einzelwesen sich selbst ein Gesetz ist, daß es unabhängig ist von der Tyrannei materieller Gesetze und weltweiter Annahmen; ja, daß der Mensch geistig ist und nur von G ott regiert wird. Die Christliche Wissenschaft heilt Krankheit, ungeachtet der sogenannten materiellen Gesetze, die dabei in Betracht kommen; denn sie zeigt die Unwahrheit des unsteten sterblichen Daseinsbegriffs und leitet ihre Anhänger an, des Menschen unzerstörbares Sein in G ott zu demonstrieren.
Wohl mit Recht ist gesagt worden, daß die Führung der Weisheit unter allen Umständen gesucht und gefunden werden kann. Was die menschlichen Umstände auch sein mögen, in denen er sich befindet, ist kein Christlicher Wissenschafter berechtigt anzunehmen, daß sie seinem Besten entgegenstehen.
Das Verlangen nach Fortschritt ist jedem menschlichen Wesen eigen. Diesem Verlangen liegt eine göttliche Wirklichkeit zugrunde, die geistige Wahrheit, daß der Mensch in seinem einzigen wahren Sein niemals von einem Zustand der Vollkommenheit herabgesunken ist, sondern daß er als die unendliche Idee G ottes immerdar alle Eigenschaften und Attribute des göttlichen G emüts, der einen in sich selbst existierenden Ursache, widerspiegelt.
Die Christliche Wissenschaft verkündet ein einziges göttliches G emüt, einen Christus, einen göttlichen Einfluß. Dieser Einfluß offenbart unfehlbare Weisheit, unwandelbare Herrschaft und wird von „mitfolgenden Zeichen“ begleitet.