
Editorials
Infolge des durch die Christliche Wissenschaft erlangten Gottesverständnisses beweisen immer mehr Menschen für sich selber, daß die göttliche Hilfe stets zur Verfügung steht, das menschliche Bedürfnis, was es auch sei, zu befriedigen. Wohl bleibt G ott sich immer gleich, wohl ist Er immer zugänglich gewesen, und in der Vergangenheit und lang, ehe Mrs.
Im ganzen Alten Testament sind wohl nirgends die Forderungen wahrer Anbetung bestimmter und ansprechender dargelegt als in den Worten des Propheten Micha. „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist”, erklärt Micha als Vorbemerkung zu seiner unvergleichlichen Äußerung, und er fährt fort mit der zwingenden Frage: „Und was fordert der Herr anderes von dir als gerecht zu sein und Barmherzigkeit zu üben und demütig zu wandeln mit deinem Gott?” (engl.
Es kann nicht in Abrede gestellt werden, daß für den menschlichen Sinn die Sterblichen mancher Anfechtung ausgesetzt sind. Von der Wiege an gibt es beständiges Ringen und oft viel Leiden.
Ehe die Christliche Wissenschaft den Menschen die wissenschaftliche, erleuchtete Denkweise offenbarte, wurden wahre und falsche Gedanken fast unterschiedslos angenommen. Wo das Denken kaum je einsichtsvoll zergliedert oder geprüft wird, herrscht leicht Verwirrung, und diese Gedankenverwirrung kommt im täglichen Leben der Menschen unvermeidlich zum Ausdruck.
Die Sterblichen sind geneigt, den Besitz des dauernd Guten eher für etwas künftig Mögliches als für etwas gegenwärtig Wirkliches zu halten. Sie suchen die Segnungen, nach denen das Herz sich sehnt, in weiter Ferne, während sie doch alle in Wirklichkeit in ihrer unmittelbaren Umgebung bereit liegen, um in Erfahrung gebracht zu werden.
Es hat den Anschein, daß manche Lehrer immer mehr der Neigung verfallen, Schüler für ihre Klassen zu werben und es ohne Einwand oder Zurechtweisung anderen gestatten, es zu tun. Dies ist eine offenkundige Verletzung des 5.
Das Verlangen nach Freudigkeit ist durchaus rechtmäßig, und wenn es einem nicht gelingt, sie zu erlangen, so liegt es daran, daß man in seinen Bestrebungen irregeleitet war. Die Sterblichen pflegen Befriedigung von Personen oder irdischen Zuständen abhängig zu machen, wogegen wirkliche Freudigkeit eine geistige Verleihung des göttlichen G emüts ist.
Mit den Worten: „Fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt ist Leben und Friede”, wies Paulus sowohl auf die Ursache als auch auf das Heilmittel alles menschlichen Elends hin. Der Schüler, der sich mit der Christlichen Wissenschaft befaßt, überzeugt sich sehr bald von der Wahrheit der Worte des Apostels; denn die Christliche Wissenschaft stellt das sogenannte fleischliche Gemüt mit seinen Annahmen der Sünde, des Leidens, des Leids und des Todes unerbittlich bloß und zeigt gleichzeitig, wie es durch geistige Gesinnung überwunden wird.
Bei dem Versuche, die Gründe zu erklären, warum die ganze Christenheit die Geburt des Heilandes feiert, würden sich verschiedenerlei Antworten ergeben und darunter wohl hauptsächlich diese: Weil sie der Anfang der irdischen Laufbahn dessen ist, der vollständiger als alle anderen, die auf Erden lebten, die Vaterschaft G ottes und infolgedessen die Brüderschaft des Menschen erkannte. Da G ott der Vater aller ist, sind alle, da sie einen gemeinsamen Vater haben, Brüder im wahren Sinne des Wortes.
Als Christus Jesus gefragt wurde: „Was soll ich Gutes tun, daß ich das ewige Leben möge haben?”, erwiderte er: „Willst du zum Leben eingehen, so halte die Gebote”. Obgleich der Meister die segnende und heilende Kraft der Liebe lehrte und die Menschen ermahnte, G ott von ganzem Herzen und den Nächsten wie sich selber zu lieben, verkündigte er dennoch unaufhörlich den Wert des Gehorsams gegen das Sittengesetz.