Editorials
Einem jeden Christlichen Wissenschafter liegt die Frage der Erziehung der Kinder sehr am Herzen. Sobald er einen Grad des Verständnisses von dem geistigen Sein und dem geistigen Gesetz erlangt hat, durch welches Krankheit und Sünde geheilt und Gesundheit und Moral auf einer zuverlässigen und wissenschaftlichen Grundlage gefestigt werden, erwacht in ihm der Wunsch, den Kindern die Wahrheit, die der Menschheit Befreiung bringt, zugänglich zu machen.
Aus der Geschichte der früheren Zeitabschnitte der christlichen Kirche ist deutlich zu ersehen, wie das geistige Verständnis, das Jesum, seine Jünger und seine Nachfolger fast drei Jahrhunderte lang befähigte, ihre wunderbaren Werke zu tun, nach und nach schwand und der menschlichen Erfahrung schließlich ganz verloren ging. Als das Dogma, der Ritualismus und das Formenwesen jenes tiefe Bewußtsein der Einheit mit G ott, das den Nazarener befähigte, sein Einssein mit dem Vater zu behaupten und zu demonstrieren, verdrängten, hörte die erste Christenheit auf, ihr heilendes Amt auszuüben.
Der Anfänger in der Christlichen Wissenschaft könnte kaum erwarten, durch ein einmaliges aufmerksames Lesen des Lehrbuchs, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, das unendliche Thema der Christlichen Wissenschaft ganz zu erfassen. Es hat sich allerdings bewiesen, daß selbst das teilweise verständnisvolle Lesen dieses wunderbaren Buches Sünde und Krankheit sogar in langjährigen Fällen zu heilen vermag; aber da die Christliche Wissenschaft die Wissenschaft des unendlichen, göttlichen Seins ist, erscheint es selbstverständlich, daß sich der aufrichtige Schüler in seinem Bestreben ein volleres Verständnis des göttlichen P rinzips, das den Weg zur Demonstration weist und erklärt, keine Schranken setzen kann.
Mit der Gründung der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften hat unsere geliebte Führerin, Mary Baker Eddy, der Welt einen Segen von unschätzbarem Wert gespendet. Aus den bescheidensten Anfängen haben sich dieselben zu wichtigen Organen entwickelt.
Als Christus Jesus, wie im Evangelium des Markus erzählt wird, zu den elf Jüngern, die am Tische saßen, die Worte sprach: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur,“ hatte er ohne Zweifel die Erlösung der ganzen Menschheit, ohne Unterschied der Rasse und der Nationalität im Sinne, denn die Worte „aller Kreatur“ können kaum dahin ausgelegt werden, daß irgendeine Rasse oder irgendein Volk abgesondert oder ausgeschieden werden soll. Und es ist offenbar, daß mit dem Evangelium, das gepredigt werden sollte, die Botschaft der W ahrheit, der Erlöser der Menschheit, gemeint ist.
Auf Seite 249 von „Miscellaneous Writings,“ wo Mrs. Eddy, unsere geliebte Führerin, über „ L iebe“ schreibt, sagt sie folgendes: „Welch ein Wort! Ich stehe in Ehrfurcht davor.
Es besteht in unseren Tagen ein großes Bedürfnis nach dem Geist der Milde unter den Menschen. Dieses Bedürfnis besteht allerdings immer; aber es scheint, als ob die Welt sich in den eben vergangenen Jahren so an Streit gewöhnt hat, daß sie noch immer an ihrem streitsüchtigen Gemütszustand festhält.
Sobald Menschen sich zusammentun, um eine gemeinschaftliche Sache zu fördern, tritt zugleich die Notwendigkeit des Aufstellens bestimmter Maßregeln zutage, damit in geordneter und wirksamer Weise vorgegangen werden kann. Ein bedeutungsvolles Ereignis in Verbindung mit dem Landen der Pilger-Väter an den Ufern der neuen Welt,— ein Ereignis, bei dem die darauffolgenden Generationen gerne mit an Staunen grenzender Bewunderung verweilten,— war die Zusammenkunft jener tapferen Seefahrer in der kleinen Kajüte der Mayflower, um dort ein Bündnis auszuarbeiten und dasselbe als die Grundlage der Regierungsform für die Gemeinde, welche sie zu gründen im Begriffe waren, anzunehmen.
Die Christliche Wissenschaft lehrt die Welt, daß die Macht G ottes unbegrenzt, ja, daß sie die einzig wahrhaft bestehende Macht ist. Wer diese Behauptung zum erstenmal hört, ist wohl geneigt, ernste Zweifel zu hegen.
Christliche Wissenschafter , welche die Herausgabe der ersten Auflage des Kirchenhandbuches miterlebt haben, erinnern sich gewiß, wie verschiedenartig der Empfang war, der diesem Buche im allgemeinen seitens der christlich-wissenschaftlichen Felder zuteil wurde. Es gab Anzeichen der Unruhe, der Unzufriedenheit und der aufrührerischen Widerspenstigkeit, aber es gab auch genügend Vertrauen auf G ott und Mrs.