Editorials
Die Erklärung, daß Vergleiche oft unbedacht angestellt werden, bedeutet, daß sie zugleich unzutreffend und irrig sind. Wollte man behaupten, Vergleiche seien in der Regel unnötig und man dürfe sie niemals anstellen, außer vom Standpunkte des P rinzips aus, so würde man dadurch die Erwünschtheit eines großen Teils der Gespräche, die die Menschen heutigestags mit großem Eifer führen, in Frage stellen.
Wir kennen alle die Worte des Psalmisten: „Einmal hat Gott geredet, zweimal habe ich das gehört, daß die Macht Gottes sei“ (Zürcher Bibel). Warum zweimal? Vielleicht weil es seitens der Menschen nötig ist, sowohl zu verneinen, daß das Böse eine Macht sei, als auch zu verstehen und zu bekräftigen, daß das Gute eine Macht ist.
Kein geteilter Zweck hat jemals vollkommene Erfüllung gebracht. Kein Streben kann die Höhe erreichen, die man ersehnt, es sei denn, das Auge sei in ungeteilter Aufmerksamkeit auf das Ziel gerichtet.
Wenn ein gewisser mentaler Zustand die Früchte des Kummers, der Verzweiflung und dergl. hervorgebracht hat, so sollte die Erkenntnis Trost bringen, daß man den mentalen Zustand ändern und durch diese Buße oder Sinnesänderung, also durch richtiges Denken, ein größeres Maß der Gesundheit und des Glücks erlangen kann.
Wissenschaft ist Erkenntnis, die eine Wahrheit über einen Gegenstand aussagt. Sie umfaßt die richtige und demonstrierbare Erklärung der Gesetze, die den betreffenden Gegenstand regieren.
Als Jesus nach Jerusalem gebracht wurde, damit er „ein Sohn des Gesetzes“ werde, erregte die tiefe Einsicht dieses Kindes das Erstaunen der Rabbiner im Tempel. Nachdem er zum Manne herangewachsen war und selber als Rabbi oder Lehrer auftrat, widersetzten sich die Schriftgelehrten und Pharisäer seinen geistigen Auslegungen.
Christliche Wissenschafter können dem Menschengeschlecht zur heutigen Stunde dadurch einen großen Dienst erweisen, daß sie, der Stimme ihres Gewissens folgend, als freie Bürger ihr konstitutionelles Recht auf Freiheit in Dingen des Glaubens, der Politik und der Gesundheitspflege geltend machen. Mrs.
Für nichts sind die Christlichen Wissenschafter dankbarer als dafür, daß ihnen die Lehren Christi Jesu so klar und so anwendbar gemacht worden sind, daß sie dieselben auch nicht einen Augenblick aus den Augen verlieren können. Die geistige Erleuchtung ist in der Christlichen Wissenschaft eng mit dem Heilungswerk verknüpft, und der Schüler wendet sich daher wegen der Lösung irgendeines Problems unwillkürlich den Worten des Meisters zu.
Weil Gamaliel mit wahrer Weisheit ausgerüstet war, erkannte er, daß jeder Rat oder jedes Werk der Menschen untergehen muß. In seiner Verteidigung des Petrus und der anderen Apostel führte er den Fall des Theudas an, der vorgab, „er wäre etwas,“ sowie den Fall des Judas aus Galiläa, welcher „machte viel Volks abfällig ihm nach.
Wir denken selten daran, welch große Veränderungen im Bewußtsein der Welt während der letzten fünfzig Jahre stattgefunden haben, und vielleicht sehen wir noch weniger die großen Veränderungen voraus, die sicherlich in den nächsten fünfzig Jahren stattfinden werden. Menschen und Völker erwachen immer mehr aus dem langen Sinnentraum mit seinen häufigen Ausbrüchen barbarischer Grausamkeit.