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Der Hypnotismus nicht länger versteckt

Aus der Dezember 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das, was geheime Methoden anwendet, hat nur dann Erfolg, wenn es sich verstecken kann. Die folgenden Worte in den Sprüchen Salomos legen eine Wahrheit höchst anschaulich dar: „Es ist vergeblich, das Netz auswerfen vor den Augen der Vögel.“ Mrs. Eddy erklärt in ihrer freiheitbringenden Ansprache gelegentlich der Kommunion am 4. Juni 1899 (Miscellany, S. 130) sehr deutlich, wie sich der Christliche Wissenschafter in dieser Sache zu verhalten hat. Sie sagt: „Habe auf deine Gedanken acht und schütze sie vor bösen Suggestionen und bösartiger mentaler Malpraxis, Dingen, die den Lehren der Christlichen Wissenschaft durchaus widerstreben. Die versteckte verbrecherische Verfahrungsart — auf dem gesellschaftlichen, physischen und moralischen Gebiet — wird binnen kurzem ans Tageslicht gebracht werden, um dann die Strafe zu erlangen, die sie verdient hat.“ Die irrende und unachtsame Menschheit hat sich in ihrer Gutmütigkeit durch geheime mentale Methoden ausbeuten lassen, die auf der Erkenntnis des Bösen beruhen. Wenn jemand durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft die Erkenntnis des Guten erlangt und dadurch die Furcht vor geheimen mesmerischen Einflüssen verliert, so verspürt er eine wundervolle Erleichterung, und diese Erleichterung und Freude geht in den Frieden Gottes über, „welcher höher ist denn alle Vernunft.“ Der Psalmist hatte wohl eine solche Befreiung im Sinn, als er sagte: „Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Stricke des Voglers; der Strick ist zerrissen, und wir sind los. Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“

Die hypnotische Verfahrungsart wird durch eine besondere Verkaufsmethode veranschaulicht. Wenn unerfahrene Lohnempfänger von einem Ladenbesuch zurückkehren und ihre Erfahrungen austauschen, so finden sie zuweilen, daß sie vielerlei gekauft haben, was sie nicht zu kaufen beabsichtigt hatten, und einer erklärt dann wohl dem anderen lachenden Mundes, der Verkäufer habe ihn derart beeinflußt, daß ihm kein Geld übrig geblieben sei, die nötigen Sachen zu kaufen. Seitens des Verkäufers kam die Kunst der stillen mentalen Beeinflussung in Anwendung, und sein Erfolg wurde nicht nach dem Dienst bemessen, den er seinen Kunden geleistet, sondern nach der Höhe der Geldsumme, die er ihnen abgenommen hatte. Soll einer Familie ein kostspieliges Musikinstrument auf Ratenzahlung aufgehängt werden, so arbeiten zwei zusammen. Der eine macht stille mentale Angriffe, um die Gedanken des Opfers zu betäuben und dessen Widerstand zu brechen, der andere übt laut seine Überredungskunst aus. Es hilft dem Opfer nichts, daß er einige Minuten, nachdem er den Kontrakt unterschrieben hat, zu sich kommt und Erlaß verlangt, denn durch seine Unterschrift hat er sich gesetzlich verpflichtet. Viele Menschen, die nichts von der Christlichen Wissenschaft wissen, kommen deshalb nicht aus Sorge und Armut heraus, weil sie sich durch den Mesmerismus der Gelegenheitskäufe, durch selbstsüchtige falsche Darstellungen der Verkäufer, durch den absichtlichen Hypnotismus des Kontraktausstellers ihrer Ersparnisse berauben lassen. Dank ihres Verständnisses von der Christlichen Wissenschaft sind jedoch zahllose Menschen aus Ungewißheit und beschränkten Verhältnissen befreit worden, denn als sie sich vom Prinzip führen ließen, suchten sie bei ihren Einkäufen in intelligenter Weise Liebe zur Geltung zu bringen und vermochten somit, an verlockenden Gelegenheitskäufen vorbeizugehen und ihre Mittel zur Deckung der wahren Familienbedürfnisse aufzusparen.

In vergangenen Tagen war das Sterben eine schlimme Sache für einen reichen Menschen. Liebte er seine Familie und seine Freunde, so suchte er natürlich für sie zu sorgen. Dann erschien aber diese oder jene religiöse Brüderschaft mit ihren Ansprüchen auf Geldmittel, oder sein Bischof wollte einen Dom bauen, oder sein Priester hatte einen Plan, welcher der Unterstützung bedurfte. War er abergläubisch und furchtsam, so ließ er sich einreden, er könne Befreiung von künftigen Leiden erlangen, falls er seinen geistlichen Ratgebern gehorchte und seine Familie zu ihren Gunsten enterbte. War er widerspenstig, so wurde er durch Androhung von künftiger Qual gefügig gemacht. In unseren Tagen bieten die Landesgesetze Schutz vor dem Hypnotismus des Totenbettes, indem sie bestimmen, daß Vermächtnisse zu angeblich religiösen Zwecken nur dann Gültigkeit haben, wenn festgestellt worden ist, daß der Erblasser aus freien Stücken gehandelt hat und bei klarem Verstand war.

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