In Wissenschaft und Gesundheit (S. 519) lesen wir: „Gott ruht im Wirken. Geben hat das göttliche Gemüt nicht arm gemacht und kann es niemals arm machen. Der Auffassung der göttlichen Wissenschaft gemäß folgt dem Wirken dieses Gemüts keine Erschöpfung. Die höchste und süßeste Ruhe, sogar vom menschlichen Standpunkt aus, liegt in heiliger Arbeit.“ Wenn man Arbeit als Ruhe ansehen gelernt hat, so bedeutet das wahrlich eine Umkehrung des allgemeinen Begriffs von Arbeit.
Die Menschen glauben, der Fluch auf Adam bestehe darin, daß er sich „seinen Lebensunterhalt verdienen“ müsse; deshalb haben sie seitdem nach Mitteln und Wegen gesucht, diesem Fluch zu entgehen. Sie meinten, wenn sie auf irgendeine Weise der Arbeit ausweichen könnten, so würden sie dadurch gewinnen; ja sie sahen es als ein Gesetz an, daß man in dem Verhältnis Erfolg habe, wie man sich der Notwendigkeit des Arbeitens entziehen und ein bequemes und behagliches Leben führen kann. Allmählich ist jedoch die Welt zu der Einsicht gelangt, daß Trägheit und Untätigkeit, Behaglichkeit und Teilnahmlosigkeit nicht zum wahren Glück führen. Die Auffassung vom Himmel als einem Ort, wo die Menschen bis in alle Ewigkeit umhersitzen und auf Harfen klimpern, weicht langsam aber sicher der Erkenntnis, daß der Mensch, um glücklich zu sein, tätig sein muß; daß etwas wirklich Verdienstvolles von ihm erwartet wird.
Wenn nun die Christliche Wissenschaft ihr Lied als „Arbeitet — arbeitet — arbeitet, wachet und betet“ angibt (Message for 1900, S. 2), so dankt der Christliche Wissenschafter Gott für diesen Aufruf zu steter Tätigkeit. Er beginnt mit der Erkenntnis, daß sein Erfolg sich nach seiner Liebe zu seiner Arbeit richtet. Er weiß, daß die Regeln, die er bei seiner Arbeit zu verfolgen hat, in seinem Lehrbuch deutlich angegeben sind und daß das Studieren dieser Regeln ihm nicht nur die Natur der Arbeit, sondern auch die Art und Weise, wie sie mit Erfolg ausgeführt werden kann, deutlich zeigen wird.
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