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Arbeit

Aus der Dezember 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In Wissenschaft und Gesundheit (S. 519) lesen wir: „Gott ruht im Wirken. Geben hat das göttliche Gemüt nicht arm gemacht und kann es niemals arm machen. Der Auffassung der göttlichen Wissenschaft gemäß folgt dem Wirken dieses Gemüts keine Erschöpfung. Die höchste und süßeste Ruhe, sogar vom menschlichen Standpunkt aus, liegt in heiliger Arbeit.“ Wenn man Arbeit als Ruhe ansehen gelernt hat, so bedeutet das wahrlich eine Umkehrung des allgemeinen Begriffs von Arbeit.

Die Menschen glauben, der Fluch auf Adam bestehe darin, daß er sich „seinen Lebensunterhalt verdienen“ müsse; deshalb haben sie seitdem nach Mitteln und Wegen gesucht, diesem Fluch zu entgehen. Sie meinten, wenn sie auf irgendeine Weise der Arbeit ausweichen könnten, so würden sie dadurch gewinnen; ja sie sahen es als ein Gesetz an, daß man in dem Verhältnis Erfolg habe, wie man sich der Notwendigkeit des Arbeitens entziehen und ein bequemes und behagliches Leben führen kann. Allmählich ist jedoch die Welt zu der Einsicht gelangt, daß Trägheit und Untätigkeit, Behaglichkeit und Teilnahmlosigkeit nicht zum wahren Glück führen. Die Auffassung vom Himmel als einem Ort, wo die Menschen bis in alle Ewigkeit umhersitzen und auf Harfen klimpern, weicht langsam aber sicher der Erkenntnis, daß der Mensch, um glücklich zu sein, tätig sein muß; daß etwas wirklich Verdienstvolles von ihm erwartet wird.

Wenn nun die Christliche Wissenschaft ihr Lied als „Arbeitet — arbeitet — arbeitet, wachet und betet“ angibt (Message for 1900, S. 2), so dankt der Christliche Wissenschafter Gott für diesen Aufruf zu steter Tätigkeit. Er beginnt mit der Erkenntnis, daß sein Erfolg sich nach seiner Liebe zu seiner Arbeit richtet. Er weiß, daß die Regeln, die er bei seiner Arbeit zu verfolgen hat, in seinem Lehrbuch deutlich angegeben sind und daß das Studieren dieser Regeln ihm nicht nur die Natur der Arbeit, sondern auch die Art und Weise, wie sie mit Erfolg ausgeführt werden kann, deutlich zeigen wird.

Es gibt viele verschiedene Arten von Arbeitern; aber nur Christus Jesus bietet uns die vollkommene Norm. Welche Art Arbeiter wollen wir sein? Darüber haben wir selber zu entscheiden; niemand kann es für tun. Es darf uns nicht beunruhigen, wenn wir das Ziel nicht mit einem Sprung erreichen. Allerdings müssen wir es stets im Auge behalten. Wir dürfen nie zurückschauen, dürfen uns nie ziellos der Strömung überlassen. Dereinst müssen wir das Ziel erreichen. Wenn wir umhertreiben, werden wir vielleicht vor die Notwendigkeit gestellt, die ganze Strecke zurückzurudern, womöglich gegen eine stärkere, höhere Flut.

Laßt uns stets vordringen. Unsere Arbeit ist nötig, und sie wird immer mehr nötig. In der Christlichen Wissenschaft haben wir die eine vollkommene Regel des rechten Denkens, und wir müssen die Welt zur Demonstration der Kraft des rechten Denkens führen, die da heilt und erlöst. Wir haben keine Zeit, an das eigene Ich zu denken, keine Zeit, unsere Gedanken von menschlichen Verfahrungsarten, menschlicher Klugheit, menschlicher Philosophie, menschlichen Mitteln beherrschen zu lassen. Wir müssen auf unser Denken, unser Reden und unser Handeln achthaben. Sowohl unsere Gespräche wie unsere Gedanken müssen mit dem Prinzip im Einklang stehen. Wenn wir unserem Nächsten gestatten, unser Bewußtsein mit seinem Glauben an die Materie, an materielle Gesetze und an die Sünde anzufüllen, so werden wir uns genötigt sehen, unsere mentalen Gewänder wieder rein zu waschen. Wir können nicht einen Teil der Zeit vom Standpunkt der Materialität aus reden und zugleich unsere Gedanken auf Gott gerichtet halten und die Macht des rechten Denkens beweisen. Ist es uns auch nicht gleich heute möglich, vollkommene Arbeit zu verrichten, so wollen wir doch unser Bestes tun. Nur immer dabeibleiben! Ausharren! Die Lektions-Predigt einmal des Tages flüchtig durchgehen schützt uns nicht vor allem Bösen. Ferner können wir nicht für die Länge jedesmal, wenn uns eine Schwierigkeit entgegentritt, zu einem Praktiker laufen. Wir müssen lernen, selber in Übereinstimmung mit Gott zu denken. Wir müssen selber tätig sein, nicht nur einmal des Tages, sondern den ganzen Tag, alle Tage,— ja sogar während der Nacht, wenn die Umstände es verlangen. Wir haben keine Zeit, uns darum zu kümmern, was etwa ein anderer Christlicher Wissenschafter sagt, keine Zeit, mit der Betrachtung des geistig Guten aufzuhören, um auf Klatschereien zu horchen.

Unter den vielen Ermahnungen, die Mrs. Eddy den Christlichen Wissenschaftern gegeben hat, hebt sich keine deutlicher hervor als die folgende in „Miscellaneous Writings“ (S. 177): „Noch nie ist ein ernsterer und dringenderer Ruf ergangen als der, den Gott gerade jetzt an uns alle ergehen läßt — eine Aufforderung zu ernster und absoluter Hingabe an die größte und heiligste Sache, die es je gegeben hat. Die Stunde ist gekommen. Die große Schlacht von Harmagedon hat begonnen. ... Was gedenkt ihr in der Sache zu tun? ... Wollt ihr euch völlig und unwiderruflich dem großen Werk des Aufrichtens der Wahrheit, des Evangeliums und der Wissenschaft widmen, die nötig sind, damit die Welt von Irrtum, von Sünde, Krankheit und Tod erlöst werde? Antwortet sofort in tatkräftiger Weise, und antwortet richtig!“

Gewiß ist die Stunde gekommen, da die Christlichen Wissenschafter von ihrem Schlaf der Gleichgültigkeit erwachen und unablässig arbeiten müssen. Ein jeder weiß aus Erfahrung, daß die Ansprüche des Irrtums keinem schwachen, unschlüssigen Versuch weicht, seine Nichtsheit zu beweisen. Die Arbeit muß mit Ausdauer geschehen und auf der absoluten Wahrheit beruhen, wenn sie richtige Ergebnisse erzielen soll. Wollen wir niemals irgend etwas, was nicht von Gott, dem Guten, kommt, als wirklich anerkennen, dann dürfen wir nur einen Gott, nur ein Gemüt haben. Wir müssen uns stets an Gott, das göttliche Gemüt, klammern, müssen unablässig und mit aller Bestimmtheit Seine Allgegenwart und Allmacht bekräftigen. Mentale Arbeit muß in Verbindung mit jedem Problem, jeder Sachlage geschehen, will man zu allen Zeiten und unter allen Umständen die unfehlbare, vollkommene Herrschaft des göttlichen Gemüts beweisen. Durch Raten wird nichts ausgerichtet. Die mentale Arbeit muß so lange fortgesetzt werden, bis man erkennt. Gottes Geheiß, Ihn und Seinen Christus zu erkennen, muß befolgt werden.

Und o, laßt uns liebevoll sein! Jeder Christliche Wissenschafter verbringt so manche mitternächtliche Stunde im Gebet um größere Treue, von dem Verlangen erfüllt, daß er seine häufigen Fehler vermeiden möge, voll Reue, weil er so oft in das sterbliche Gemüt und dessen Irrtümer zurücksinkt. So wollen wir denn einander die Liebe entgegenbringen, die nichts Böses denkt. Wir wollen alle Übergriffe, alle Unterdrückung vermeiden, wollen acht haben, damit wir unserem Mitbruder nicht unbewußt einen Stein des Anstoßes in den Weg legen, sei es durch Unfreundlichkeit, oder sei es durch Gleichgültigkeit, die uns den liebevollen Händedruck, das liebevolle Wort und vor allem den liebevollen Gedanken vergessen läßt. Wir dürfen und müssen alles Gute erwarten, und wir dürfen und müssen alles Gute beweisen. Dann können auch wir wie Johannes wissen, „daß der Sohn Gottes gekommen ist und hat uns einen Sinn gegeben, daß wir erkennen den Wahrhaftigen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.“

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