Ich habe zahlreiche Beweise davon erhalten, daß Gott eine stets gegenwärtige und stets verfügbare Kraft in jeder Lebenslage ist. Nachdem im Oktober 1908 alle materiellen Heilmittel versagt hatten, so daß ich mich beständigem Kranksein ausgesetzt sah, willigte ich auf dringendes Bitten meiner Schwester, die durch die Christliche Wissenschaft augenblicklich von einem organischen Augenleiden geheilt worden war, sehr ungern ein, es mit diesem Heilverfahren zu versuchen. Ich erhielt aber sofort den Beweis von der wirkenden Kraft der Christlichen Wissenschaft, denn mehrere chronische Funktionsstörungen verschwanden sofort bei der Behandlung, und ich wurde von Nervenentzündung im linken Arm in der linken Schulter geheilt. Infolge dieses Leidens war ich fünf Jahre lang beinahe hilflos und außerstande gewesen, zu arbeiten oder die Freuden des Lebens zu genießen. Wiewohl meine Freude über diese Heilung groß war, ist sie doch nicht zu vergleichen mit der Seligkeit des geistigen Erwachens.
Mein Mann und ich kamen im Juli 1914, zehn Tage vor der Kriegserklärung, in Rußland an. Bergreiflicherweise wurden alle unsere ursprünglichen Pläne vollständig umgestoßen; aber fünf Monate darauf nahm mein Mann eine vielversprechende Stellung in Petrograd an. Während der folgenden vier Jahre waren wir vielen Gefahren ausgesetzt. Wir verließen uns aber wegen Schutzes nicht auf Menschen oder auf Gesetze menschlichen Ursprungs, sondern blieben mitten unter den Folgen des Krieges, der Revolution, der Zerstörung, des langsamen Verhungerns und der verheerenden Choleraepidemie bewahrt, und jedes Angstgefühl wurde durch das geistige Erfassen des einundneunzigsten Psalms überwunden, der für uns zur lebendigen, lebenswahren Wirklichkeit geworden war. Mitten in Gefahren empfand ich jenen erhabenen Frieden, der keine Furcht kennt. Die Verheißung: „Denn ihr sollt nicht mit Eile ausziehen noch mit Flucht wandeln; denn der Herr wird vor euch her ziehen,“ bewahrte mich vor Angst und ließ mich auch keine Vorbereitungen zu einer hastigen Flucht machen. Als wir schließlich Anordnungen zur Abreise trafen, war es nur unserem völligen Vertrauen auf göttliche Führung und göttlichen Schutz und unserem Verständnis hiervon zuzuschreiben, daß unsere Reise von Petrograd nach Amerika gut verlief.
Ich möchte hier auch den lieben Christlichen Wissenschaftern in Christiania, Norwegen, meine Anerkennung aussprechen, die uns während unseres Aufenthaltes so bereitwillig und reichlich von der Fülle ihrer Liebe abgaben. Mein Herz strömt über von Dankbarkeit gegen Gott sowie auch gegen Mrs. Eddy für die Offenbarung dieser großen Wahrheit im gegenwärtigen Zeitalter und für alle unsere Schriften, die so unaussprechlich unaussprechlich wertvoll und nützlich sind.
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