Editorials
Sechs Jahre sind vergangen, seit der Erste Leser am Pulte Der Mutter-Kirche folgende Worte Mary Baker Eddys aus Miscellaneous Writings (S. 135) verlas: „Meine geliebten Schüler! Ihr werdet Euch wohl an meinem gewohnten Platz nach mir umsehen; Ihr dürft mich jedoch da nicht mehr erwarten.
Jesus fühlte sich einstmals veranlaßt, zu seinen Jüngern zu sagen: „Ihr habt allezeit Arme bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit. ” Sie hatten nämlich ihren Unwillen darüber ausgesprochen, daß ein Weib „ein Glas mit köstlichem Wasser” auf sein Haupt goß.
Wie wir aus dem Alten Testament ersehen, wurde die Wahrheit den Propheten oft in Sinnbildern dargelegt. Zu wiederholten Malen, als des Herrn Wort zu Amos und zu Sacharja geschah, erging auch die Frage an diese Männer: „Was siehest du?” Diese Frage ist für die Christlichen Wissenschafter von hoher Bedeutung, denn sie weist hin auf die Notwendigkeit, zwischen dem Zeugnis der Materiellen Sinne und den Kundwerdungen der von den geistigen Sinnen erkannten Wirklichkeiten zu unterscheiden.
Von denen, die sich der Christlichen Wissenschaft zugewandt haben, glauben manche, sie würden durch diesen Schritt sozusagen auf einen Teppich des Aladdin versetzt, der sie dann ohne ihre eigne Anstrengung ins Himmelreich tragen werde. Solch eine Ansicht stimmt aber keineswegs mit den Lehren Jesu überein, auch wird sie nicht durch die Erfahrung Mrs.
Die Sage berichtet von einem Helden, den kein feindlicher Pfeil verwunden konnte und vom dem man daher glaubte, er stehe unter dem besonderen Schutz der Götter. Aber eines Tages machte ein schlauer Feind die eine verwundbare Stelle an seinem Körper ausfindig und überwand ihn alsdann durch einen Speerwurf.
Es ist höchst lehrreich, in der Heiligen Schrift die vielen Stellen nachzuschlagen, wo wir ermahnt werden, uns zu freuen. Die Christliche Wissenschaft fördert diese kostbaren Edelsteine zu Tage, so daß wir sie uns aneignen können.
Barmherzigkeit ist der stete Gefährte des wahren Heilers. Ohne sie wirkt eine Darlegung der Wahrheit leicht abstoßend auf das unvorbereitete menschliche Denken und nimmt das Wesen des Buchstabens an, der da tötet.
Das menschliche Dasein ist in so hohem Grade aus bewußtem und unbewußtem Glauben an die Wirklichkeit der Materie und des Übels zusammengesetzt, daß ein jeder, der die Allheit G ottes demonstrieren will, sich beständig schulen muß im Anwenden seines höchsten Begriffs vom Rechttun sowie auch im Zergliedern aller Gedanken, Beweggründe und Reden in ihrer Beziehung zum ersten Gebot: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. ” Als Ergebnis dieser mentalen Zergliederung wird es ihm offenbar, daß eine der hinterlistigsten Vorstellungen, mit denen er es zu tun hat, die ist, daß es sowohl Zeiten der Not wie Zeiten des Überflusses, Zeiten des Verfalls wie Zeiten des Wachstums, Zeiten des geschäftlichen Stillstandes wie Zeiten der regen geschäftlichen Tätigkeit gibt.
Auf Seite 253 von Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Die göttliche Forderung: ‚Darum sollt ihr vollkommen sein,‘ ist wissenschaftlich, und die menschlichen Schritte, die zur Vollkommenheit führen, sind unerläßlich.
Die Lehre Mrs. Eddys, daß G ott nicht nur als Vater, sondern auch als Mutter zu betrachten sei, ist für so manchen, der sich der Christlichen Wissenschaft genähert hat, sehr befremdend und störend gewesen.