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Geistige Ausrüstung

Aus der Mai 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Epistel des Apostels Paulus an die Epheser enthält gewisse praktische Ratschläge, denen seine Erfahrungen während seiner Gefangenschaft in der Garnison zu Cäsarea und später in derjenigen zu Rom zugrundeliegen. Er äußert nicht den geringsten Tadel gegen die mutigen Männer, mit denen er umging. Gewiß war in ihrem Leben manches, was der Berichtigung bedurfte; aber Paulus zog es vor, auf ihren besonnenen Mut, ihre Ausdauer und Selbstverleugnung hinzuweisen, und von diesem Standpunkt aus ermahnte er diejenigen, die in dem weit wichtigeren Kampf stehen gegen „die listigen Anläufe des Teufels,” wie er sich ausdrückt. Im sechsten Kapitel dieser Epistel lenkt er die Aufmerksamkeit vor allem auf die unerläßliche Ausrüstung des christlichen Streiters: den „Panzer der Gerechtigkeit,” „den Schild des Glaubens,” „den Helm des Heils” und „das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.”

Manche Schüler der Christlichen Wissenschaft meinen, die Forderungen der Wahrheit seien doch recht streng und sehr lästig, wenn sie an die Vorschrift im Handbuch Der Mutter-Kirche erinnert werden, welche lautet: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitgliedes dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu schützen und sich nicht verleiten zu lassen, seine Pflicht gegen Gott, gegen seine Führerin und gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen. Nach seinen Werken wird er gerichtet, und zwar gerechtfertigt oder verdammt” (Art, VIII, Abschn, 6). Hier wird also auf unsre tägliche Pflicht hingewiesen. Ebenso entschieden ist die Ermahnung des Apostels in dem bereits erwähnten Kapitel. Nachdem er von dem erforderlichen geistigen Harnisch geredet hat, fährt er fort: „Und betet stets in allem Anliegen mit Bitten und Flehen im Geist, und wachet dazu mit allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen.” Hieraus ist ersichtlich, daß in Wirklichkeit kein Unterschied besteht zwischen den Anweisungen dieses großen christlichen Helden und denen, die in der Christlichen Wissenschaft erteilt werden.

Die geistige Waffenrüstung sowie unablässige Wachsamkeit wird der Menschheit als eine stete Notwendigkeit vor Augen gehalten, und diese Notwendigkeit bleibt bestehen, bis der Glaube an ein Gemüt, das von Gott, dem Guten, getrennt erscheint, als machtlos erwiesen worden ist. Wie wir in den Evangelien lesen, verbrachte der Meister die Nacht öfters mit Wachen und Beten, in Gemeinschaft mit dem einen Gemüt, das die Nichtsheit des Bösen kennt, weil es selber das Bewußtsein des allmächtigen Guten ist. Sodann suchte er seine Schüler auf den Kampf vorzubereiten, den er unternommen hatte und in dem er bewies, daß Sünde, Krankheit und Tod dem Leben, der Wahrheit und der Liebe gegenüber machtlos sind. Er mußte sich jedoch der Ausdrucksweise bedienen, die seine Jünger verstanden; deshalb hielt er es für nötig, sie vor den geheimen Anschlägen des sterblichen Gemüts zu warnen. Im sechzehnten Kapitel des Matthäus-Evangeliums lesen wir, daß bei einer gewissen Gelegenheit, als er dies tat, Petrus es sich herausnahm, ihm mit der Bemerkung entgegenzutreten: „Herr, schone dein selbst; das widerfahre dir nur nicht!” Daraufhin erhielt Petrus selber einen Verweis wegen seiner Anmaßung und geistigen Unwissenheit. Der Meister sagte ihm, sein falsches Gefühl der Sicherheit sei nicht „göttlich,” sondern „menschlich.”

Wenn wir die Aufzeichnungen in den Evangelien weiter verfolgen, so finden wir, daß selbst die Jünger, die so viel um den Meister waren und ihm scheinbar so nahe standen, zu jener Zeit noch nicht gelernt hatten, sich gegen „aggressive mentale Suggestion” zu schützen. Deshalb wurden sie derart beeinflußt, daß sie ihre Pflicht gegen Gott, gegen ihren Meister und gegen die Menschheit zeitweilig vergaßen. Es dient uns jedoch zur Ermutigung, daß nach verschiedenerlei Erfahrungen, durch welche ihnen die absolute Unfähigkeit der menschlichen Willenskraft, sie zu schützen, offenbar wurde, sie sich bekehrten, wie der Meister von Petrus sagte; und groß war ihr geistiger Sieg über alle, die ihnen Schaden zufügen wollten. Soviel wir aus den Aufzeichnungen ersehen können, irrte nur Judas so weit von der Wahrheit ab, daß er auf dieser Stufe der Erfahrung den Weg nicht zurückfinden konnte. Die andern lernten die wichtigen Probleme des Lebens dadurch lösen, daß sie das, was der Meister von ihnen verlangt hatte, auf die Christus-Art taten.

Wenn wir die beiden Episteln des Petrus und dann die Offenbarung des Johannes aufmerksam lesen, gewinnen wir einen herrlichen Ausblick auf die göttliche Wahrheit, und wir werden zu erneuter Anstrengung angeregt, in dem Bewußtsein, daß wir durch unsre Erkenntnis der Wahrheit und Liebe und unsern Gehorsam gegen ihre hohen Anforderungen „auslöschen” können „alle feurigen Pfeile des Bösewichtes.”

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