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Gedankenprüfung

Aus der Mai 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Chemie nimmt das Studium der qualitiven und quantitiven Analyse viel Zeit in Anspruch. Der Studierende muß diese Zweige gründlich beherrschen, wenn er je lernen will, die Eigenschaften und die Menge der verschiedenen Bestandteile einer materiellen Substanz festzustellen. Jede chemische Analyse beruht auf der Annahme, daß die Materie Dasein, Gestalt, Anziehungskraft usw. besitze und daß sie gewissen Gesetzen unterworfen sei, kurz, daß es eine materielle Ursächlichkeit gebe.

Der Christliche Wissenschafter, der in gewissem Grade erfaßt hat, daß alles „unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung” ist (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468), folgert naturgemäß, daß das Gemüt, Gott, und Seine Ideen die einzige Wirklichkeit, das einzige Dasein ausmachen. Er sieht ein, daß, weil das Gemüt Ursache ist, die Wirkung mental sein muß; er erkennt, daß allein das Denken Geltung hat. Darum beginnt er auch gleich, seine Denkweise zu überwachen, zu analysieren. Die wichtige Frage ist für ihn nicht mehr: was habe ich gegessen? oder was habe ich getrunken? oder wie lange habe ich geschlafen? sondern: was denke ich? ist mein Denken im Einklang mit dem Göttlichen, dem Geistigen, dem Unvergänglichen, oder glaube ich an das, was sterblich, materiell, vergänglich ist? Sein Bewußtsein zu überwachen, seine Denkweise zu analysieren wird demnach des Christlichen Wissenschafters erste Pflicht.

Um dies zu tun, bedürfen wir jedoch einer festen, unveränderlichen, vollkommenen Norm des Denkens. Diese Norm ist, so zu denken, wie Gott denkt, die Eigenschaften und das Wesen des göttlichen Gemüts zum Ausdruck zu bringen. Die Worte des Propheten Jesaja sollten nicht mehr auf unser Denken passen: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr.” Vielmehr sollten wir alle der Ermahnung Folge leisten: „Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter seine Gedanken.” Auf diese Weise erhalten wir des Menschen Einssein mit Gott, dem Geist, und seine Untrennbarkeit von Ihm aufrecht, bringen das zum Ausdruck, was richtig, wahr und intelligent ist, und werden dadurch eins mit dem göttlichen Bewußtsein.

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