Editorials
Die Lehre Mrs. Eddys, daß G ott nicht nur als Vater, sondern auch als Mutter zu betrachten sei, ist für so manchen, der sich der Christlichen Wissenschaft genähert hat, sehr befremdend und störend gewesen.
Daß ein jeder die Wahrheit annehmen und ihr gemäß leben würde, wenn er sie wirklich als Wahrheit erkannt hätte, darf fast als feststehender Grundsatz betrachtet werden. Dementsprechend glauben die Christlichen Wissenschafter, daß sich alle Menschen der Christlichen Wissenschaft zuwenden würden, wenn sie von der Wahrheit dieser Lehre überzeugt wären.
In einer der riesigen Fabrikanlagen des mittleren Westens der Bereinigten Staaten geht die Triebkraft von einer Maschine aus, die ein wahres Wunder der Maschinenbaukunst ist. So sorgfältig ist sie geplant und konstruiert, und so fein ist die Anordnung ihrer Teile, daß Reibung, das Verderben aller Maschinen, fast ganz vermieden zu sein scheint.
Ein höchst bedeutungsvoller Ausspruch Mrs. Eddys findet sich auf Seite 301 von Wissenschaft und Gesundheit.
Ohne Zweifel hat sich schon mancher Christliche Wissenschafter gefragt, welche Bedeutung wohl das Wort „Neutralität” in der Lehre und Ausübung seiner teuren Wissenschaft haben mag. Bei derartigen Fragen nimmt der Anhänger dieser Lehre gewöhnlich die beiden Konkordanzen zur Hand, in welchen jedes Wort in den Werken der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft angegeben ist.
Eine der schwierigsten Aufgaben, die wir in der Schule der Christlichen Wissenschaft zu lernen haben, ist das Erlangen von Geduld und Gottvertrauen. Ein Leidender ist vielleicht monatelang oder gar jahrelang nach materiellen Methoden behandelt worden, wobei er „viel erlitten” hat „von vielen Ärzten,” und wenn er sich dann, nachdem der letzte Rest von Vertrauen in materielle Mittel dahin ist, der Christlichen Wissenschaft zuwendet, aber nicht sofort Heilung erlangt, so wird er leicht ungeduldig.
Daß das christliche Heilen ein wichtiger Teil der Betätigung des Christentums ist, wird immer mehr von den Kirchen zugegeben. Der schlagendste Beweis dafür war wohl ein in der „North American Review“ vom Dezember 1913 veröffentlichter Aufsatz aus der Feder eines Geistlichen der Bischöflichen Kirche, unter dem Titel: „Muß der Protestantismus die Christliche Wissenschaft annehmen?” Dem Redakteur dieser Zeitschrift zufolge erreichte der Schreiber die in dem Aufsatz niedergelegten Schlüsse durch „sein Wirken unter seinen eignen Leuten und durch seine Beobachtung derer, die außerhalb seiner Kirche stehen.
Reformer auf dem Gebiete der Religion, der Politik, der Volkswirtschaft usw. sind oft irrtümlicherweise der Ansicht, daß die Unterdrückung von Übeln ihre Aufhebung bedeute.
Man darf mit Recht als Ergebnis des gegenwärtigen Weltkriegs einen erweiterten Begriff von Patriotismus erwarten — ein Ideal, das alle Völker zu dem Zweck vereinigen wird, Gerechtigkeit und den mitfolgenden Frieden auf Erden herzustellen. Jede Reform muß naturgemäß bei dem Einzelwesen beginnen.
Die Rechtschaffenheit ist mit einer starken Festung verglichen worden, deren Besatzung die Menschen sind. Solange die Festung unversehrt bleibt, ist die Besatzung sicher vor den Feinden, die sie vernichten möchten.