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„Ich freue mich im Herrn”

Aus der Dezember 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist höchst lehrreich, in der Heiligen Schrift die vielen Stellen nachzuschlagen, wo wir ermahnt werden, uns zu freuen. Die Christliche Wissenschaft fördert diese kostbaren Edelsteine zu Tage, so daß wir sie uns aneignen können. Im einundsechzigsten Kapitel des Propheten Jesaja lesen wir: „Ich freue mich im Herrn;” und der Grund zur Freude wird gleich darauf wie folgt angegeben: „Denn er hat mich angezogen mit Kleidern des Heils.” In diesen Worten liegt der Kern der Sache, obschon die ganze Stelle in herrlicher Sprache von dem Ausströmen geistiger Segnungen zeugt, die als köstliches „Geschmeide” und als das grünende „Gewächs auf der Erde” versinnbildlicht sind. Der Schüler der Christlichen Wissenschaft weiß, daß alle guten Dinge dem Boden wahrer Geistigkeit im Überfluß entwachsen — daß die Worte des Propheten in Erfüllung gehen werden: „Also wird Gerechtigkeit und Lob vor allen Heiden aufgehen.”

Unsre geliebte Führerin nennt einen sehr guten Grund zur Freude, wenn sie sagt: „Wir dürfen uns freuen, daß jeder Keim der Güte zuletzt zur Freiheit und Größe durchdringen wird. Jede Sünde wird sich selbst so strafen, daß sie vor den Geboten Christi, der Wahrheit und Liebe, die Knie beugt” („No and Yes,“ S. 8). Im Propheten Habakuk findet sich eine Stelle, welche der aus dem Propheten Jesaja angeführten sehr ähnlich ist. Es wird uns da gesagt, daß der wahre Grund zur Freude bestehen bleibt, wenn auch Weinstock und Feigenbaum keine Frucht tragen und die Schafe und Rinder zugrunde gehen. Die Stelle lautet: „Aber ich will mich freuen des Herrn und fröhlich sein in Gott, meinem Heil.” Und im nächsten Vers heißt es: „Denn der Herr, Herr ... wird meine Füße machen wie Hirschfüße.” Sollte diese Verheißung nicht einem jeden, der umsonst in materieller Richtung Heilung erhofft hat, zur großen Freude dienen?

Der Christliche Wissenschafter wird durch die göttliche Wahrheit geheilt. Sie erreicht ihn wie eine Flut, die die Vorstellungen von Krankheit und die Furcht vor ihr hinwegschwemmt. Schon das allein ist ihm ein großer Grund zur Freude; aber es steht etwas für ihn bereit, was weit wertvoller und seltener ist als körperliche Heilung, nämlich die „Erkenntnis des Heils,” wie die Heilige Schrift es nennt. Der Vater Johannes des Täufers war es, der das Kommen dieser göttlich-wissenschaftlichen Erkenntnis prophezeite, einer Erkenntnis, von welcher er sagte, sie werde denen zuteil werden, „die da sitzen in Finsternis und Schatten des Todes.” Auf Seite 593 von Wissenschaft und Gesundheit wird das Wort Heil wie folgt definiert: „Leben, Wahrheit und Liebe als über allem erhaben verstanden und demonstriert; Sünde, Krankheit und Tod zerstört.” Hat nicht ein jeder, der eine solche Erkenntnis des Heils erlangt hat, allen Grund, sich zu freuen und fröhlich zu sein?

Die Christlichen Wissenschafter sehen ein, daß sie in ihrem menschlichen Erfahrungskreis geprüft werden müssen, bis Vollkommenheit erreicht ist. Nachdem man angefangen hat, so zu wandeln, wie es die göttliche Wissenschaft lehrt, mag man auf dem eingeschlagenen Wege oft straucheln. Ist aber der Weg nur gerade und führt er nur zum Prinzip, so besteht großer Grund zur Freude. Wer im Denken, Reden und Handeln vom geraden Wege abweicht, muß eben wieder auf denselben zurückkehren; und auch in diesem Fall darf man sich freuen, denn Gott denkt zu hoch von Seinen Kindern, als daß Er in ihnen oder in ihrer Arbeit Unvollkommenheit dulden könnte. Was schadet’s, daß die Forderung, Haß und Selbstsucht gänzlich zu überwinden, um der Wiederspiegelung der Liebe Platz zu machen, sehr streng erscheint und daß kein babylonischer Mantel der Unlauterkeit in unserm Zelt verborgen bleiben darf, weil wir sonst unmöglich den „Rock der Gerechtigkeit” tragen könnten, von dem im Propheten Jesaja die Rede ist!

Der Psalmist spricht von dem Helden, der sich freuet „zu laufen den Weg,” und Paulus zeigt, daß er aus der strengen Leibesübung der römischen Gladiatoren eine Lehre gezogen hatte, wenn er sagt: „Ich betäube meinen Leib und zähme ihn.” Die Übungen des Apostels waren jedoch geistig, nicht körperlich, und sein Lohn bestand in einer unverwelklichen Krone. Er versichert uns, daß über das Ergebnis dieses geistigen Kampfes kein Zweifel besteht; und wie der Meister, so ermahnt auch er uns fortwährend, uns zu freuen. Christus Jesus hatte nur einen Rat für diejenigen, die Verfolgung leiden, nämlich: „Seid fröhlich und getrost.” Und als er die Jünger auf die Kreuzigung, auf seine und ihre Prüfung vorbereitete, sagte er: „Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen.” Die reine Freude, die ihn erfüllte und von der auch wir stets erfüllt sein können, beruht auf der Erkenntnis des Heils — der Erkenntnis, daß trotz aller äußeren Scheinbarkeit Gott im Regiments sitzt, und daß Er „uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen.”

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