Es dürfte schwierig sein, die Wichtigkeit eines freundlichen Gesichtsausdrucks zu überschätzen, wie man ihn in der Regel bei denen findet, die ein Verständnis von der Christlichen Wissenschaft erlangt haben. Spiegelt doch das freundliche Wesen eines Christlichen Wissenschafters gewissermaßen seine Erkenntnis von Gott und dem zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffenen Menschen wieder. Auf Seite 261 von Wissenschaft und Gesundheit nennt Mrs. Eddy Gott „das Prinzip allen Glücks, aller Harmonie und Unsterblichkeit.” Ein freundliches Gesicht ist somit der Ausdruck eines erhabenen und glücklichen Bewußtseinszustandes. Es ist ein überaus wirksames Zeugnis. Der Zweck eines christlich-wissenschaftlichen Zeugnisses ist, andre von dem Ergebnis einer richtigen Anwendung des geistigen Gesetzes in Kenntnis zu setzen, Beweise zu erbringen von den Segnungen und Wohltaten, die uns aus dem Verständnis dieses Gesetzes erwachsen. Der Beweggrund zu einem Zeugnis sollte Dankbarkeit sein sowie der Wunsch, andre an diesen Segnungen teilnehmen zu lassen. Gibt es ein Zeugnis, das diesen Zweck besser erfüllt als die stille Beredsamkeit eines leuchtenden Antlitzes?
Viele Leute fühlen sich wegen des glücklichen Ausdrucks auf den Gesichtern aufrichtiger Anhänger der Christlichen Wissenschaft zu dieser Lehre hingezogen, ja ihr Verlangen nach besserer Gesundheit und ihr Sehnen nach Ruhe und Frieden erweckt in ihnen den Wunsch, den Grund dieser ungewöhnlich frohen Gemütsstimmung kennen zu lernen. Als Beispiel möchte ich hier meine eigne Erfahrung wiedergeben, denn es war das freundliche Lächeln eines Christlichen Wissenschafters, das mein Interesse für diese Lehre wach rief. Vor ungefähr sieben Jahren arbeitete ich in einem Geschäft, dessen Präsident ein Christlicher Wissenschafter war. Dieser Herr hatte den friedlichsten, glücklichsten und freundlichsten Gesichtsausdruck, den ich je bei einem Menschen gesehen hatte. Er strahlte das Licht geistiger Erkenntnis, das Bewußtsein des Guten wieder. Jedesmal, wenn ich ihn sah, erhielt ich einen Schimmer von des Menschen wahrem Sein als dem Spiegelbild oder der Idee Gottes, obschon ich nie von der Christlichen Wissenschaft gehört hatte und nicht wußte, daß der Herr ein Anhänger dieser Lehre war. In seiner Gegenwart empfand ich stets ein tiefes Gefühl der Leere, denn es war klar ersichtlich, daß er auf Grund eines erhebenden Einflusses, den ich damals nicht verstand, ein gesünderer, glücklicherer und weit besserer Mensch war als ich. So wurde denn ein fruchtbares Samenkorn in mein Herz gepflanzt, und zwar von einem Menschen, den ich kaum kannte und mit dem ich nie gesprochen hatte.
Als ich dann nach einiger Zeit hörte, daß die Christliche Wissenschaft eine neue, von einer Frau gegründete Religion sei, daß diese Frau behaupte, die den Wundern Jesu zugrundeliegende Wissenschaft entdeckt zu haben, und daß dieser Herr einer ihrer Anhänger sei, zweifelte ich angesichts des stillen aber nichtsdestoweniger starken Beweises, den ich gesehen hatte, keinen Augenblick, daß einer Religion, die einen solch wohltuenden und erhebenden Einfluß ausübt, eine starke, lebendige Kraft innewohnen müsse. Mein Interesse war wach, und ich nahm mir vor, mehr über diese Bewegung zu erfahren. Drei Jahre verstrichen, bis ich dann mit einer Christlichen Wissenschafterin zusammentraf, die mit mir über diese Lehre sprach und mich fragte, ob ich Mrs. Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift lesen möchte. Der Gedanke an jene freundlichen Züge sowie der Umstand, daß meine neue Bekannte ein ebenso freundliches Wesen besaß, veranlaßt mich, bejahend zu antworten. Diese Dame ist mir seitdem eine aufrichtige Freundin gewesen. Obschon sie, wie ich später erfuhr, ihr ganzes Leben lang in überaus schwierigen Verhältnissen auf sich selbst angewiesen war, und obschon ihr Los nach menschlichen Begriffen ein sehr hartes gewesen war, so erheiterte doch ihr sonniges Lächeln und frohes Wesen das Leben all derer, mit denen sie in Berührung kam.
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