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Das Heilen durch Gebet

Aus der Mai 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In ihrer am 6. Januar 1895 in Der Mutter-Kirche gehaltenen Predigt äußerte sich Mrs. Eddy wie folgt über unser Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit: „Dieses Buch ist der Sauerteig, der die Religionen in Gährung bringt. Seine Wirkung ist in den Predigten, in den Sonntagsschulen und in der Literatur unsres und andrer Länder zu erkennen” (Pulpit and Press, S. 5). Daß diese Worte auf Wahrheit beruhen, ist in den mehr als zwei Jahrzehnten, seit sie zum Ausdruck kamen, wiederholt bewiesen worden. Nirgends tritt dies deutlicher zutage als in der veränderten Haltung, die das allgemeine Publikum wie auch die verschiedenerlei religiösen und erzieherischen Gruppen dem Heilen durch Gebet gegenüber einnehmen. Früher glaubte und lehrte man, die Krankenheilung, welche einen so großen Teil des Wirkens Jesu ausmachte, sei einer Macht zuzuschreiben, welche ausschließlich ihm und einigen wenigen angehörte, die persönlich mit ihm in Berührung kamen und auf die er diese Macht übertragen hatte. Und als natürliche Folge davon glaubte man, Heilungen dieser Art seien Wundertaten — Wundertaten in dem Sinne von etwas übernatürlichem oder den Weltgesetzen Widerstrebendem.

Ein solches Urteil über das Wirken unsres Meisters stimmt nicht mit seinen Worten überein; aber der Widerspruch wurde von denen, die ihrem eignen Zugeständnis gemäß unfähig waren, so zu heilen wie Jesus und die Urchristen heilten, entweder übersehen, oder aber nicht in Erwägung gezogen, und man kam daher zu dem Schluß, daß das christliche Heilen eine Gnadengabe sei, die unsrer Zeit vorenthalten werde. Jesus hatte gesagt: „Wer an mich glaubet, der wird die Werke auch tun, die Ich tue, und wird größere denn diese tun; denn Ich gehe zum Vater;” ferner: „Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: in meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen vertreiben; und so sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden;” aber erst als Mrs. Eddy diese Worte auslegte und die Richtigkeit ihrer Auslegung demonstrierte, wurden sie der Welt verständlich. Auf den letztgenannten Ausspruch Jesu Bezug nehmend, sagt Mrs. Eddy: „Es ist dies eine nicht mißzuverstehende Darlegung der Pflicht und Fähigkeit der Christen, die Kranken zu heilen. Sie enthält keine Befürwortung irgendeiner Glaubensrichtung oder Religionslehre, sie verlangt nichts weiter als die Erkenntnis Gottes und den Gehorsam unter Seiner Herrschaft, wodurch Geist sowohl wie Körper gesunden” (Christian Healing, S. 7).

Das neue Evangelium, welches der Meister lehrte, wich weit genug ab von den Lehren, die das jüdische Volk von Mose überkommen hatte, um ihm eine lauschende Menge zuzuführen; aber es ist eine offene Frage, wie tief der Eindruck seiner Lehren gewesen wäre, wenn er sie nicht durch seine Werke bekräftigt hätte. Keine Auseinandersetzung hätte so überzeugend auf die Boten des Johannes gewirkt wie das, was diese „zu derselbigen Stunde” sahen, denn der Meister machte „viele gesund von Seuchen und Plagen und bösen Geistern, und viel Blinden schenkte er das Gesicht.” Wie es zu allen Zeiten Menschen gibt, die sich scharen, um „etwas Neues” zu hören, so scharten sich auch die Menschen, um dem neu-alten Evangelium zu lauschen, welches Mrs. Eddy predigte. Wer erst, als diese über allen Zweifel hinaus bewiesen hatte, daß jeder ernste Schüler ihrer Lehren die Kranken heilen kann, erwachte in den älteren Kirchen die Erkenntnis der Möglichkeit und des Wertes dieses Werkes, so daß seitdem da und dort in diesen Kirchen Klassen abgehalten werden zur Erlernung der Gebetsheilung.

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