Vor einigen Wochen trugen einige Schüler in der Schule meiner Freundin Mundschutz-Masken. Auch die Mitteilung, dass die Masken keinen Schutz bieten, änderte nichts daran.
„Die Leute haben Angst“, sagte meine Freundin dazu. „Die Masken geben ihnen ein Gefühl von Sicherheit.“
Es mag natürlich erscheinen, Angst zu haben, wenn überall die Worte Ansteckung, Pandemie und Quarantäne herumschwirren. Ich habe sogar einige Leute sagen hören, dass Angst nützlich sein kann – als Motivation, um sich zu schützen. Doch Angst kann unsere Sicht von dem verzerren, was vor sich geht, und unsere Fähigkeit behindern, klar zu denken, indem sie Panik oder gar Lähmung bewirkt. Fachleute bestätigen dies, und viele versuchen, die Menschen über soziale Medien durch Zuspruch und Fakten zu beruhigen.
Wenn du nach Möglichkeiten suchst, einen positiven Beitrag zu leisten, hilft am meisten, die Verbreitung von Angst zu stoppen. Und wo fängt man am besten an? Bei sich selbst!
Ich habe in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft viel über die Bibel gelernt, deshalb bin ich mit einer Bibelstelle vertraut, die Gott folgendermaßen zitiert: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja 43:1).
Doch erst kürzlich habe ich verstanden, dass diese Stelle nicht nur eine Aufforderung ist, keine Angst zu haben, sondern uns auch sagt, wie wir das machen können. Wir brauchen keine Angst zu haben – ja, wir können uns zurückziehen und von angstvollen Gedanken oder Gefühlen abwenden, die versuchen, uns zu übermannen –, denn Angst kommt nicht von Gott. Und etwas, das nicht von Gott kommt, hat weder Substanz noch Autorität.
Gott schürt keine Angst; Gott sagt uns, dass wir sicher sind und zu Ihm gehören – innig geliebt und behütet. Und Er führt uns dazu, diese liebevolle Geborgenheit und Fürsorge zu erleben. Es mag sein, dass diese Botschaften des Trostes und der Sicherheit vorübergehend von Angst in den Schatten gestellt werden. Doch wir können uns von Angst freimachen, indem wir unser Denken für Gott öffnen. Als Erstes können wir Angst abweisen und die Stille zulassen, in der wir Gottes Botschaften hören – und dabei feststellen, dass wir die heilenden, rettenden Ideen, die Gott uns gibt, bereits haben.
Und diese Botschaften haben Macht. Sie sind keine rosaroten Ideen, die nett klingen, aber nichts bringen. Sie sind umsetzbar. Sie heilen. Ich habe diese Heilung selbst erlebt.
Ich wollte mit Freunden übers Wochenende Skifahren und sollte eine wichtige Aufgabe übernehmen. Aber am Tag vor der Abfahrt war ich mit jemandem zusammen gewesen, der erkältet war, und am ersten Abend zeigten sich bei mir Erkältungssymptome.
Hatte ich Angst? Ja, total. Ich wollte nichts verpassen und die anderen nicht enttäuschen, indem ich krank wurde. Und ich konnte die Angst nicht abschütteln, dass ich nicht so hilfreich sein würde, wie ich versprochen hatte.
Ich war schon oft durch Gebet geheilt worden, also fing ich sofort an zu beten. Doch nachdem ich mich eine Viertelstunde bemüht hatte, mehr über Gottes Allmacht zu verstehen, fiel mir etwas auf: Ich war unkonzentriert. Erst betete ich, doch dann beachtete ich im Hinterkopf die sprudelnden, angstvollen Gedanken, die um die Befürchtung kreisten, das ganze Wochenende mit Unwohlsein und enttäuschten Freunden zu verbringen. Ständig prüfte ich, ob diese Gedanken vielleicht doch Gültigkeit hatten.
Das brachte nichts! Ich begriff, dass ich diese angstvollen Gedanken ganz und gar ausschließen und mich völlig Gott öffnen musste. Das hatte nichts damit zu tun, dass ich etwas ignorierte. Es ging darum, mich von den Gedanken abzuwenden, die mich tiefer in unproduktive Angst, Sorgen und Befürchtungen hineinzogen, damit ich fühlen konnte, wie Gott mich in eine konstruktive, solide Richtung lenkte. Und weißt du was? In dem Moment, wo ich das tat, verschwand nicht nur meine Angst, sondern ich war vollständig geheilt.
Ich war so dankbar, dass ich das Wochenende genießen und wie versprochen helfen konnte. Doch was mir am meisten erhalten blieb, war die Erkenntnis, dass jeder von uns fähig ist, sich von Angst ab- und Gottes machtvollen Botschaften des Friedens zuzuwenden. Dieses mentale Vorgehen ist wie wenn du mit Freunden zusammen bist, die sich sehr über etwas aufregen, und du beschließt, wegzugehen. Du kannst dich einfach Gott zuwenden, der Angst den Rücken kehren und von diesen Gefühlen „weggehen“.
Und das hilft nicht nur dir, sondern allen. Es ist so, als würde sich die Atmosphäre in einem Zimmer mit lauter schlechtgelaunten Leuten ändern, weil jemand reinkommt, der gute Laune hat. Jeder kann zur kollektiven Atmosphäre des Denkens beitragen. Deine Entscheidung, dich nicht auf Angst einzulassen, bewirkt etwas, indem sie die dunklen Wolken der Angst von deinen Freunden, Nachbarn und Mitmenschen hebt.
Wir müssen das nicht allein bewerkstelligen. Gott, göttliche Liebe, befähigt uns, Furchtgedanken zu vertreiben, damit wir mehr von dem fühlen können, was wirklich ist und heilt, nämlich Gottes allgegenwärtige Botschaft: „Denn ich bin der Herr, dein Gott, ... dein Erlöser“ (Jesaja 43:3).