Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Lösung unsrer Aufgabe

Aus der November 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Erfordernisse der menschlichen Erfahrung sind so zahlreich und so verschieden, daß es kaum eine Zeit gibt, wo sich der Mensch nicht vor irgendeine ernste Aufgabe gestellt sieht, die eine rasche Lösung verlangt. Manchmal sind die Forderungen so zahlreich und so dringend, daß man versucht ist, sich entweder der Entmutigung zu ergeben, oder Zuflucht zu sorgloser Gleichgültigkeit zu nehmen. Früher oder später aber lernt man, daß man der Verantwortlichkeit, die einem auferlegt worden ist, nicht ausweichen kann. Es wird der Sache damit nicht geholfen, daß man die Härte seines Loses beklagt, noch wird etwas erreicht, wenn man denkt, man könnte die Aufgabe eines andern leichter erfüllen und dieselbe würde mehr zur Wohlfahrt des einzelnen oder der Gesamtheit beitragen, als die eigne.

Was immer unsre Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen mag, ist nur einer der Zwischenfälle der menschlichen Erfahrung, die man einsichtsvoll behandeln muß. Je schneller man sich dieser Tatsache bewußt wird und willig ist, alles zu tun, was nötig ist, um der Lage gerecht zu werden, desto besser wird es für einen selber und alle Beteiligten sein. Ehrliche und gewissenhafte Tätigkeit in der Art und Weise, die als recht und gegen die Mitmenschen gerecht erscheint, obwohl die verfolgte Richtung unter den obwaltenden Umständen nicht die bestmögliche sein mag, ist viel besser als eine Untätigkeit, die einfach die Angelegenheiten sich ausarbeiten läßt, so gut es eben geht. Gerade durch treue, ehrliche Bemühung gewinnen wir die Erkenntnis, welche die Lösung unsrer Schwierigkeiten bringt.

Die Erfahrungen des einen scheinen oft denen eines andern zu widersprechen, und einer mag zur Lösung seiner eignen Aufgabe gerade das tun, was ein andrer als nachteilig für seine Angelegenheiten betrachtet; daher die Unzufriedenheit und vielleicht gar Uneinigkeit, die sich erhebt, um das Werk beider zu hindern. Es kommt dies daher, daß der eine die Bedeutung der Arbeit des andern nicht richtig zu schätzen weiß und nicht fähig ist, seine eignen Angelegenheiten in jener weitherzig-klugen Weise zu behandeln, die Gutes für andre und für sich selber bewirkt. Wenn eine individuelle Aufgabe wirklich gelöst ist, bewirkt sie Gutes und nur Gutes. „Recht tut niemand unrecht.” Wenn individuelle Angelegenheiten richtig geleitet werden, tragen sie zum allgemeinen Wohl bei, und wenn dies nicht geschehen ist, dann kann man nicht behaupten, daß die Sache erledigt sei.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / November 1912

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.