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Seit langem war es mein Wunsch meiner Dankbarkeit Ausdruck zu geben,...

Aus der November 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seit langem war es mein Wunsch meiner Dankbarkeit Ausdruck zu geben, für all das Gute, das mir durch die Christliche Wissenschaft zuteil wurde.

Vor einigen Jahren, als ich noch in Wiesbaden weilte, wurde ich von einer lieben Bekannten durch das Lesen der einschlägigen Literatur in die Christliche Wissenschaft eingeführt. Ich hatte schwere Krankheitsjahre hinter mir, und war viele Monate in Davos gewesen, um von einem Lungenleiden geheilt zu werden; auch meine Nerven waren sehr angegriffen. Ich hatte kaum angefangen mich mit der Christlichen Wissenschaft zu beschäftigen, als mir die Allmacht der göttlichen Wahrheit durch eine Demonstration bestätigt wurde. Eines Morgens, beim Aufstehen, fühlte ich mich so krank, daß ich mich mit dem Gedanken an eine abermalige Leidenszeit wieder niederlegte. Erst nachdem ich einige Zeit mutlos dagelegen hatte, kam mir der Gedanke mich in der Erkenntnis, die mir geworden, zu betätigen und die Krankheitsgedanken zu verneinen. Ich begann mir klar zu machen, daß das Ebenbild Gottes, das Gott widerspiegelt, nur Harmonie, also keine Krankheit zum Ausdruck bringt, und daß ich mich, da es nur einen Geist gibt, von dem nur Harmonie ausgehen kann, in Wirklichkeit in keinem unharmonischen und kranken Zustand befinden könne; daß ein krankes Menschenkind dem Willen Gottes nicht entspreche. Während ich mich mit diesen Gedanken beschäftigte, wurde es mir besser; ich stand auf, kleidete mich an und kniete zum Gebet nieder. Auf einmal erfaßte mich ein Gefühl des Einsseins mit Gott, und bevor ich mit meinem Gebet zu Ende war, spürte ich in der linken Rückenseite einen kräftigen aber ganz schmerzlosen Ruck, gerade als ob etwas losgerissen würde. Ich war zuerst so benommen, daß ich in meinem Gebet aufhörte und mich verwundert umsah. Ich fühlte mich viel wohler, aber erst nach einer Stunde wurde mir klar, daß sich mein linker Lungenflügel, der angenommenermaßen mit der Seite verwachsen war, losgelöst hatte. Ich dankte Gott für diesen Beweis der heilenden Kraft der Wahrheit.

Nun fing ich an Wissenschaft und Gesundheit ernstlich zu studieren, aber da ich vieles noch nicht begreifen konnte, packten mich Zweifel, und mit diesen verschlimmerte sich mein Gesundheitszustand zusehends. Ein schwerer Lungenkatarrh mit heftigen Hustenanfällen quälte mich entsetzlich. Eine Vertreterin der Christlichen Wissenschaft half mir in liebevoller Weise, doch kaum hatte ich mich einigermaßen erholt, worauf mit dem Beistand ausgesetzt wurde, als infolge meines beständigen Zweifelns ein Rückfall eintrat. Im Herbst reiste ich nach Kaiserslautern zu meiner Schwester, die über mein Aussehen entsetzt war und mich beschwor einen Arzt zu Rate zu ziehen. Doch ich widerstand ihren Bitten, und begab mich zu einer Freundin nach Kusel. Auf ihr Anraten versuchte ich verschiedene Hausmittel, aber statt sich zu bessern verschlimmerte sich mein Zustand. Ich wollte immer noch nicht begreifen, und so erlaubte ich meiner Freundin mit einem ihr bekannten Arzt über meinen Zustand zu sprechen. Die Wirkung des verordneten Mittels war schrecklich. Endlich sah ich ein, daß materielle Mittel, anstatt mir Erleichterung zu verschaffen, meinen Zustand verschlimmerten, und so beschloß ich mich davon abzuwenden.

Ich studierte nun wieder Wissenschaft und Gesundheit, und weckte bei meiner Freundin das Interesse für diese Lektüre. Täglich las ich ihr vor, und unsre Gespräche drehten sich nur um die Christliche Wissenschaft. Da ich ihr manches erklären mußte, wurde mir selbst vieles klar, und siehe, mein Zustand besserte sich, als Folge der reinen, guten Gedanken, die unsre Herzen und unser Verständnis erfüllten. Ich kehrte nun zu meiner Schwester nach Kaiserslautern zurück, wurde aber nach einigen Tagen gerade so krank wie vorher. Darüber erschrak ich sehr, Zweifel bestürmten mich, und ich ging zu einem Arzte, der mir nach der Untersuchung riet, sofort ein wärmeres Klima aufzusuchen. Er verschrieb mir zwei Sorten Medizin, jedoch keine davon brachte mir die ersehnte Hilfe, sondern Fieber nebst ernsten Krankheitserscheinungen stellten sich ein. Da ich mich sehr krank fühlte, reiste ich nicht ab, sondern begab mich in ein Damenheim in Kaiserslautern, um den Haushaltungssorgen enthoben zu sein. In diesem Heim beschäftigte ich mich beinahe den ganzen Tag mit Wissenschaft und Gesundheit. Ich schrieb nun an die Vertreterin, die ich kannte, und bat sie mir abwesenden Beistand zu erteilen. Sie sagte in liebevoller Weise zu, und gewährte mir ihre Hilfe unentgeltlich, da ich in Not war. Ich erholte mich nun zusehends, zum großen Erstaunen der Heimdamen und der Schwestern, die geglaubt hatten, daß ich höchstens bis zum Frühjahr am Leben bleiben würde. Nach fünf Wochen, im Februar 1910, war ich gesund und bin es heute noch. Mit welcher Freude ich der Vertreterin mitteilte, daß ich durch Gottes Gnade und Liebe und durch ihre Vermittlung geheilt worden sei, das läßt sich mit Worten nicht sagen. Ein tiefes Dankgefühl hatte mich ergriffen, daß meine Augen geöffnet worden waren, und daß ich die große Wahrheit über die Gesetze Gottes nicht nur hören, sondern auch verstehen konnte.

Noch von einem andern Ereignis möchte ich hier berichten. Eines Tages, es war kurz vor Weihnachten, ging ich aus einem Laden. Die Ladentür fiel so rasch hinter mir zu, daß mein rechter Daumen zwischen der schweren Ladentür und dem eisernen Türrahmen eingeklemmt wurde. Ich wurde beinahe ohnmächtig vor Schmerz und mußte mich an dem Türrahmen halten, bis ich mich etwas erholt hatte. Auf dem Heimweg versuchte ich über den Schmerz Herr zu werden, und als ich nach ungefähr zwanzig Minuten meine Wohnung betrat, hatte ich keine Schmerzempfindungen mehr; nur ein stumpfes Gefühl war zurückgeblieben. Dann zog ich mit Mühe den Handschuh von der Hand, und nachdem ich meine Hände gereinigt hatte, versuchte ich an einer feinen Handarbeit, die ich fertigzustellen hatte, zu arbeiten. Zu meiner Verwunderung gelang es; ich konnte die Nadel halten, und nach zehn Tagen war die Arbeit beendigt. Während der ganzen Zeit trug ich weder Däumling noch Verband, und nach etwa drei Monaten hatte sich der Nagel vollständig erneuert.

Trotzdem mein Streben nach Gottes Geboten zu handeln sich noch recht mangelhaft betätigt, hat Gott, das göttliche Gemüt, mir sichtlich geholfen. Das Beste und Größte aber, das die Christliche Wissenschaft mir gegeben hat und noch gibt, ist die geistige Erhebung, die wahre Erkenntnis Gottes, das Bewußtsein, daß der heilige Geist immer gegenwärtig ist; das süße Gefühl in Gottes Schutz geborgen zu sein, und der Gedanke, daß ich mit Seiner Hilfe manchem verzagten Herzen Frieden bringen kann.

Das bessere Verständnis der Lehren unsrer verehrten Führerin, Mrs. Eddy, ist nur eine Frage der Zeit; denn ein tiefernstes Sehnen nach Wahrheit und einem besseren Verständnis der Worte Christi geht durch die ganze Welt.

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