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Der eine Dienst

Aus der Mai 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Als der zwölfjährige Jesusknabe von seiner Mutter im Tempel gefunden wurde, wo er den Schriftgelehrten zugehört und sie gefragt hatte, sagte er: „Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist?” (nach der englischen Bibelübersetzung: „Wisset ihr nicht, das ich meines Vaters Geschäft nachgehen muß?”). Etwas, was Maria noch nicht verstand, führte ihn an Orte und in Umgebungen, die sie nicht für ihn geplant hatte. Im Dienste seines Vaters stehend, ging er dahin, wo dieser Dienst ihn führte, und tat, was dieser Dienst von ihm forderte. Nirgends in der Heiligen Schrift lesen wir, daß er sich selbst oder den eigensüchtigen Interessen irgendeines Menschen gedient hätte. Er erkannte es als seine Aufgabe, Gott zu verherrlichen und Gottes Reich in den Herzen der Menschen aufzurichten. Diesem Werk widmete er sich unablässig.

Es gibt in Wirklichkeit nur ein Geschäft für die Menschen, nämlich das Geschäft des rechten Denkens und Handelns. Nie darf die Förderung des Guten vernachlässigt werden, was auch die äußere Tätigkeit oder die tägliche Beschäftigung sei. Viele Menschen denken sich unter dem Wort Geschäft ein Unternehmen, das materiellen Gewinn bringt oder ein materielles Einkommen sichert. Eins unsrer Wörterbücher definiert den Begriff Geschäft als das, was den Menschen beschäftigt, was als Hauptangelegenheit seine Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Worin auch immer die Arbeit für den Tag bestehe: den Wunsch, dem Guten zu dienen, können wir immer zu unsrer „Hauptangelegenheit” machen; und dieser Dienst ist unser Geschäft. Das beständige Streben, recht zu denken und recht zu handeln, kann uns stets beschäftigen, wieviel Zeit und Aufmerksamkeit äußere Dinge auch beanspruchen mögen.

Dies ist nun ausschließlich eine mentale Sache. Ein rechtes Motiv ist ihr Grundton. Wenn wir den ehrlichen Wunsch haben, recht zu handeln, können wir nicht lange in der Irre gehen, ohne zu leiden, und dieses Leiden führt uns dann zurück auf den rechten Weg — veranlaßt uns, unsrer höchsten Erkenntnis gemäß zu handeln. Gute Beweggründe müssen allen Tätigkeiten zugrundeliegen — im sozialen Leben, im Familienkreis und in allen persönlichen Beziehungen und Verhältnissen. Erst wenn sich die Menschen auf einen unveränderlichen Maßstab des rechten Handelns geeinigt haben werden, einen Maßstab, der alles ausschließt, was nicht völlig lauter, ehrlich und wahr ist, erst dann werden die Geschäftsinteressen der Welt von ihren Leiden befreit werden. Wenn nun ein Mensch, und noch einer und noch einer sich unentwegt dem Geschäft des rechten Denkens und Handelns widmet, so wird dieser Fortschritt im Guten die Sachlage täglich mehr bessern. Das Geschäft des Rechttuns ist ein individuelles Geschäft. Ein jeder muß demselben nachgehen, ohne auf seinen Nebenmenschen zu warten. Wer dies gewissenhaft tut, wird eine neue Art des Erfolgs aufzuweisen haben — einen Erfolg, dem alle Ränke der menschlichen Natur nichts anhaben können, denn er entspringt dem Streben, Gott kundzutun.

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