Im Sommer 1910 waren wir für einige Zeit in die Ferien gereist. Noch nicht lange dort, fing unser dreijähriges Mädchen an zu husten. Obgleich ich, so gut ich es verstand, dagegen arbeitete, nahm der Husten merklich zu. Das Kind wurde von den andern Kurgästen sehr bedauert, und es wurde somit dem Übel Wirklichkeit beigemessen; auch riet man mir zu allen möglichen Mitteln. Ich selbst wußte nur von dem einen Mittel, das wirklich und schnell helfen konnte; doch so herrliche Erfolge ich bei diesem Kinde durch Anwendung der Christlichen Wissenschaft schon erlebt hatte: diesmal schien ich nicht fähig, ihm die nötige Hilfe zu verschaffen. Die Hustenanfälle wurden immer schlimmer, und drei Nächte nacheinander konnten wir gar nicht schlafen, da ein Anfall auf den andern folgte. Nun entschlossen wir uns nach Hause zu reisen; doch auch da wurde es nicht besser, im Gegenteil: der Zustand des Kindes verschlimmerte sich.
Ich bat dann eine hiesige ausübende Vertreterin der Christlichen Wissenschaft um Beistand, der uns auch gerne gewährt wurde. Die darauffolgende Nacht verbrachten wir ruhig schlafend, ohne daß das Kind einen einzigen Anfall gehabt hätte, wofür wir sehr dankbar waren. Wir hatten nur noch eine schlimme Nacht zu verzeichnen, und zwar als einmal mit dem Beistand ausgesetzt worden war. Tagsüber kamen die Anfälle immer seltener und wurden immer schwächer. Natürlich mußte das rasche Schwinden des sonst so gefürchteten Hustens auffallen, und ich wurde zu verschiedenen Malen nach dem Mittel gefragt, das so überraschend schnell geholfen hatte.
Aus der Tiefe meines Herzens danke ich Gott, dessen Kraft stets für uns erreichbar ist und der uns von allem Übel befreit. Wie viele Beweise Seiner allwaltenden Liebe haben wir schon erfahren dürfen! Täglich wollen wir uns bemühen zu erkennen, daß wir in Ihm leben, weben und sind.
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